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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Ryltar bald hier sein wird, um … um dieser Sorge Nachdruck zu verleihen.«
    »Ich bin überzeugt, dass er kommen wird«, räumte Justen ein, »ich bin völlig überzeugt. Aber was Eure Behauptung angeht, so gibt es leider einige Probleme.« Er lächelte leicht und wartete. Sein Gesicht blieb unbewegt, obwohl ihm das Herz heftig in der Brust schlug. Was habe ich da nur in Gang gesetzt? Und warum regen sich alle Leute derart über etwas so Einfaches auf?
    »Ich kann hier kein Problem erkennen«, gab Yersol zurück.
    »Zunächst einmal seid Ihr kein Mitglied des Rates. Zweitens ist Ratsherr Ryltar nur einer von dreien und er ist nicht einmal das Vorsitzende Mitglied.«
    Yersol schluckte.
    Justen blickte zum Wellenbrecher. War dort nicht eine Rauchwolke zu sehen, die das Kommen der Llyse ankündigte? Er hoffte es – und er hoffte, dass sie die Maschine rechtzeitig an Bord bringen könnten. Dennoch … würde Hyntal wirklich mitspielen? Und wie lange würde die Llyse überhaupt im Hafen bleiben?
    »Wir werden sehen, Justen. Wir werden sehen. Damit werdet Ihr nicht durchkommen.« Yersol drehte sich auf dem Absatz um und marschierte die Pier hinunter.
    »Nicht lange und er wird mit Ryltar zurückkehren«, prophezeite Gunnar.
    »Das wird noch eine Weile dauern. Wenn Ryltar in der Nähe gewesen wäre, so wäre er gleich selbst gekommen.«
    Justen ging Altara entgegen. Seine Beine waren bleischwer.
    »Glaubst du wirklich, du kannst damit durchkommen, ohne Hyntal und Martan in Schwierigkeiten zu bringen?«, fragte die Leitende Ingenieurin mit leiser Stimme.
    »Ich weiß es nicht. Aber es muss getan werden.«
    »Wirklich? Entscheidest du über das Schicksal der Welt, Justen?«, bemerkte Altara mit funkelnden Augen.
    Justen hielt ihrem Blick stand, dann lächelte er. »Ich? Ein junger, ordnungstoller Ingenieur? Wie könnte ich etwas tun, das den Lauf der Welt verändert?«
    »Du hast einen verdammt beeindruckenden Anfang gemacht. Die Bruderschaft steht kurz davor, die Tore zu schließen und Nylan zum ersten Mal seit dreihundert Jahren vom übrigen Recluce abzusperren. Die Frage ist, ob sie die Kanonen und Raketen der Mächtigen Zehn zuerst auf die Schmuggler richten.« Altara senkte die Stimme. »Das Einzige, was noch nicht ans Licht gekommen ist, das ist Ryltars Name. Der Grund ist möglicherweise, dass Yersol …«, sie deutete zum Ende der Pier, dem sich der Kaufmann mit raschen Schritten näherte, »eine Menge Worte über die Schmuggler und Ryltars Anstrengungen verloren hat, sie im Zaum zu halten. Außerdem hat er angeboten, sämtliche Schäden an der Großen Werkstatt zu bezahlen.«
    »Nichts davon kann irgendetwas ändern«, sagte Justen leise.
    »Und was ist mit der Maschine hier? Was hast du eigentlich mit der Llyse vor? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du den Dampfwagen einfach im Golf oder im Ostmeer versenken willst.«
    »Warum nicht?«
    »Justen.«
    »Ich werde tun, was getan werden muss.« Justens graue Augen, die auf einmal so schwarz und tief waren wie der Große Wald, richteten sich auf Altara.
    Die Leitende Ingenieurin wich unwillkürlich einen Schritt zurück. »Du bist wirklich gefährlich. In dieser Hinsicht hatte Ryltar Recht.«
    »Jede Veränderung ist gefährlich«, bestätigte Justen.
    Die Dampfpfeife der Llyse unterbrach sie. Das Schiff war in den Kanal eingelaufen und rief die Hafenarbeiter herbei.
    »So gut wie alle Menschen, die Dorrin nahe gestanden haben, mussten leiden oder sogar sterben, Justen. Vergiss das nicht. Und Creslin war den größten Teil seines Lebens blind. Willst du wirklich ein solches Opfer erbringen?«
    »Wir werden sehen. Was können wir sonst tun?« Aber Justen schluckte. Kann ich … kann ich so etwas wirklich verlangen?
    Die leise, aber deutliche Antwort kam sofort: Kannst du es unterlassen, Liebster?
    Er schüttelte den Kopf. Habe ich mir die Antwort nur eingebildet? Rede ich schon mit mir selbst?
    »Du bist entweder ein großer Mann oder wirklich ordnungstoll. Ich bin mir noch nicht sicher, was zutrifft.« Altara lächelte mühsam. »Vielleicht gibt es da auch keinen Unterschied. Macht es dir etwas aus, wenn ich in der Nähe bleibe?«
    Die Marineinfanteristen bauten sich neben dem Dampfwagen auf, als zwei Hafenarbeiter langsam von der Hafenmeisterei zum Ende der Pier kamen.
    »Nein. Ich achte dich, Altara, aber ich muss tun, was meiner Meinung nach getan werden muss.«
    »Das ist eine interessante Art, es auszudrücken – tun, was getan werden muss.«
    »Manchmal muss

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