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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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er Hyntal gegenüber nicht ganz ehrlich gewesen war.
    »Lasst uns zuerst die losen Teile an Bord bringen …«, begann Justen.
    Hinter ihm rief Martan: »Verstaut euer Marschgepäck, sobald Devors Abteilung bereit ist. Derra und Tynda – ihr sichert die Laufplanke.«
    Justen schlurfte mit seinen Siebensachen und Gunnars Gepäck die Laufplanke hinauf. Gunnar folgte ihm mit einer Kiste voller loser Ersatzteile, für die Justen keinen Lagerplatz in der Maschine gefunden hatte.
    Als Justen wieder unten stand und den Dampfwagen für das Verladen vorbereitet hatte, wurde schon der Ausleger des Krans über die Pier geschwenkt.
    »Wie schwer ist das Ding?«, fragte der muskelbepackte Offizier, der den Kran bediente.
    »Im Augenblick würde ich sagen, etwas mehr als zweihundert Stein.«
    »Dann wartet einen Augenblick. Ich muss die Übersetzung wechseln und die schweren Haken nehmen.«
    Kurz darauf war der Kran wieder bereit, mit dicken Haken ausgestattet.
    Während der Lademeister das Geschirr herunterließ, das die Maschine aufnehmen sollte, fragte Justen sich, ob die Haken in die Ringe passen würden, die er am Dampfwagen eigens zu diesem Zweck angebracht hatte.
    Es stellte sich heraus, dass sie genau passten. Justen und eine Matrosin sicherten die Verbindungsstücke mit Bolzen.
    »Was ist das überhaupt?«, fragte die Matrosin, als die Bolzen gesichert waren.
    »Ein Dampfwagen.«
    »Ich wünschte, ich könnte ihn mal in Betrieb sehen.«
    »Wenn alles gut verläuft, werdet Ihr die Gelegenheit dazu bekommen«, versprach Justen ihr. Er trat einen Schritt zurück und hielt unwillkürlich den Atem an, als der Kran anzog und die Ringe das ganze Gewicht der Maschine tragen mussten.
    Als die mit Eisen verstärkten Räder auf dem Deck standen, schnaufte Justen erleichtert. Der Lademeister grinste. »Das war lange nicht so schlimm wie ein Kanonenlauf. Gut ausbalanciert. Der Erbauer hat die Ringe groß genug gemacht und das hat uns sehr geholfen.«
    Justen lächelte. Wenigstens etwas, das er in der letzten Zeit richtig gemacht hatte. Dann blickte er zu den Seilen und Ketten und Ringen an Deck und erkannte, dass noch eine Menge zu tun blieb, bis die Maschine für die Seereise bereit war.
    Nachdem sie den Dampfwagen auf Deck gesichert hatten, folgten Justen und Gunnar einer Matrosin der Llyse zum Heck, wo es ein kleines Abteil mit zwei kurzen Kojen gab, in dem ein erwachsener Mann sich gerade eben umdrehen konnte.
    »Das Gästequartier«, erklärte die Frau lächelnd.
    Gunnar legte den Kopf schief, als Justen seinen Tornister auf die untere Koje warf.
    »Die wollte ich eigentlich haben«, sagte Gunnar.
    »Na gut.« Justen nahm seine Sachen und legte sie auf die obere Koje.
    »Das Segelruch dürfte jetzt vorbereitet sein«, erklärte die Matrosin.
    »Segeltuch? Was meint Ihr damit?«
    »Ihr wollt doch sicher nicht, dass Eure Maschine ständig dem Salzwasser ausgesetzt ist, oder?«
    »Nein«, gab Justen zu. Er drehte sich um und folgte der Frau zum Deck, wo inzwischen drei schwere, geölte Planen neben der Maschine lagen.
    Gerade als sie die Planen verzurrt und die letzten Körbe mit Lebensmitteln an Bord genommen hatten, kam ein Mann mit schütterem Haar die Pier herunter zur Llyse marschiert. Es war niemand anders als Ryltar und Yersol folgte ihm auf dem Fuße.
    »Verdammt …«, murmelte Justen. Aber wenigstens war die Maschine jetzt mit Planen abgedeckt und von der Pier aus nicht mehr zu erkennen. »Ausgerechnet Ryltar.« Er gähnte.
    »Junger Mann«, meinte Hyntal, der hinter dem jungen Ingenieur stand, »Ihr geht am besten unter Deck. Je weniger Ryltar zu sehen bekommt, desto weniger Ärger kann er machen.«
    Nach einem raschen Blick zu Gunnar verzog Justen sich hinter den Dampfwagen und bewegte sich in Richtung der Leiter, die hinunter zum Maschinenraum führte. An einer Stelle, wo er die Szene beobachten konnte, ohne gesehen zu werden, blieb er stehen.
    »Ihr kommt besser mit mir, Luft-Magier«, befahl Hyntal.
    Gunnar folgte dem Kapitän über das Deck und die Laufplanke zur Pier hinunter.
    »Ratsherr Ryltar«, begrüßte Hyntal unten den Mann mit dem schütteren Haar. »Was führt Euch zu mir?«
    Ryltar sah zwischen Hyntal und Yersol hin und her, dann starrte er die Marineinfanteristen an, die an der Reling der Llyse Aufstellung bezogen hatten. Er räusperte sich. »Ah … es scheint gestern Abend in der Großen Werkstatt einen Brand gegeben zu haben.«
    »Davon habe ich auch schon gehört.« Hyntal nickte.
    »Es heißt, die

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