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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Gestalten rückten gegen den Dampfwagen vor, bis sie weniger als zwanzig Ellen entfernt waren. Justen konnte spüren, wie ängstlich die Männer waren. Die Furcht lähmte ihre Schritte. Er bückte sich und fachte das Feuer in der Feuerbüchse weiter an, damit sich der Dampfdruck aufbauen konnte.
    Inzwischen war ein lautes Knacken zu hören, das ihm verriet, dass dicke Balken Feuer gefangen hatten. Der Wind heulte lauter und kalte Tropfen prasselten herab.
    Ein Blitz erhellte den hinteren Teil der Großen Werkstatt und warf sein grelles Licht auf die drei Marineinfanteristen … während Gunnar anscheinend völlig versunken mitten im Tumult stand und versuchte, das Unwetter über den Brandherd zu lenken. Als der Regen stärker wurde, wich das Zischen von sterbenden Flammen dem Knacken.
    »Dort, an der Tür!«
    »Haltet ihn auf. Er ist ein Wetter-Magier«, schrie ein kleiner Mann, der die dunkel gekleidete Gruppe anzuführen schien. Der Mann neben ihm hob einen kurzen Bogen von der Art, wie sie gern von Händlern verwendet wurde.
    Im Schatten neben dem Dampfwagen hob auch Martan seinen Bogen, legte einen Pfeil ein und ließ ihn fliegen. Der feindliche Bogenschütze brach zusammen, ein dunkler Pfeil steckte in seiner Brust.
    Martan legte den zweiten Pfeil ein.
    »Da sind Marineinfanteristen!«
    Gunnar schüttelte den Kopf, betrachtete die dunkel gekleidete Gruppe und konzentrierte sich noch einmal. Justen schaufelte Kohle in die Feuerbüchse.
    Es krachte und ein zackiger Blitz schlug direkt vor den Angreifern auf den Stein. Ein Hagelschauer folgte dem Blitz. Justen blinzelte, schüttelte den Kopf und versuchte, scharf zu sehen.
    »Verdammt … macht, dass ihr wegkommt …«
    »Nicht bezahlt … um Magie zu bekämpfen …«
    »Lauft!«
    Die Angreifer verstreuten sich; ein Toter blieb auf dem nassen Stein zwischen den Hagelkörnern liegen.
    Martan ließ den Bogen sinken und sah Justen an. »Ein Kaufmann will Euch tot und die Maschine zerstört sehen.«
    Justen nickte, dann bemerkte er, wie Gunnar taumelte. Er sprang vom Fahrersitz, schlitterte und rannte zu seinem Bruder, der inzwischen benommen auf dem Hinterteil saß.
    Drei Ingenieure rollten eine Handpumpe heran, um den Brand in der hinteren Ecke des Gebäudes zu löschen. Ein dünner Wasserstrahl ergoss sich gleich darauf über die Flammen, die nun am Holzrahmen des Fensters leckten.
    Justen schleppte den halb bewusstlosen Gunnar zum Dampfwagen und setzte ihn auf den Beifahrersitz.
    Martan und die anderen beiden Marineinfanteristen kontrollierten das Gelände hinter der Großen Werkstatt. Schließlich fragte Martan: »Justen, wisst Ihr, wer da hinter Euch her ist?«
    »Ich glaube, es ist Ryltar. Aber ich kann es nicht beweisen.«
    Martan spuckte wütend aus. »Abschaum. Überall im Hafen tuschelt man schon darüber, aber niemand will etwas sagen. Ich möchte wetten, die Angreifer waren Matrosen von den Schiffen, die für eine Prämie angeheuert wurden. Wenn nicht dies, dann gehören sie zu einer Schmugglerbande.«
    Gunnar hielt sich stöhnend den Kopf.
    »Alles in Ordnung«, beruhigte Justen ihn.
    »In Ordnung? Mir tut der Kopf weh … Feuer in der Großen Werkstatt … Pfeile … alles in Ordnung?«
    Justen und Martan lachten.
    »Alles in Ordnung? Was gibt es da zu lachen? Oooh …« Gunnar rieb sich wieder die Stirn.
    Da der Regen nicht aufhörte, zog Justen den Regenschutz über die Sitze, und die drei Soldaten kletterten nach hinten auf die dritte Sitzbank. Justen sah noch einmal nach dem Feuer und kontrollierte den Dampfdruck.
    »Die Llyse sollte eigentlich am Morgen eintreffen. Wer will die Pier hinunter mitfahren?«
    »Ich will euch nicht zwingen«, erklärte Martan seinen Leuten grinsend, »aber es ist wahrscheinlich sicherer, wenn wir fahren, damit wir uns nicht ständig sorgen müssen, wer dort draußen lauern könnte.«
    »Ja, gewiss …«, murmelte einer der Marineinfanteristen.
    »Hier können wir wenigstens nicht mit Pfeilen abgeschossen werden«, meinte die Soldatin neben ihm, eine junge Frau mit lebhaftem Gesichtsausdruck.
    »Alles bereit?«, fragte Justen. Er hatte schon die Hand auf den Dampfschieber gelegt.
    Die drei Marineinfanteristen sahen sich an.
    Justen löste die Bremse und öffnete den Schieber. Mit einem Krachen fuhr der Dampfwagen aus der Gasse heraus.
    Ein rascher Blick zurück zeigte, dass der Regen und die Pumpen den größten Teil des Gebäudes gerettet hatten. Immer noch eilten mehr als ein Dutzend Ingenieure vor den dampfenden

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