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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Waldgrundstücke und vereinzelte Dörfer. Hinter ihnen stieg eine Staubwolke von der Straße auf.
    »Vor uns ist wieder ein Wagen«, warnte Gunnar.
    »Könnt Ihr noch eine Schaufel Kohle nachlegen, Martan?«, fragte Justen.
    »Ja, Ser. Aber versucht, halbwegs ruhig zu fahren, solange die Klappe der Feuerbüchse offen ist.«
    Justen konzentrierte sich darauf, den Dämon ruhig zu halten und den tieferen Schlaglöchern auszuweichen, bis er den Knall hörte, mit dem die Klappe der Feuerbüchse geschlossen wurde.
    »Erledigt, Ser.«
    »Danke.«
    Justen versuchte, den Dämon so weit links wie möglich zu halten, um dem Wagen und dem grauen Klepper auszuweichen, der ihn zog. Er zwang sich, nur die Straße vor ihnen anzusehen. »Sagt mir, was das Pferd gemacht hat.«
    »Es ist seitlich ausgebrochen, hat sich aber wieder beruhigt«, berichtete Martan.
    Auf dem dritten Sitz hinter den Brüdern überprüfte Martan noch einmal die Bögen und die Bündel mit den Schwarzen Pfeilen. Dahinter lagen die Raketen – kleine waren es und nicht mehr als ein Dutzend. Ein tragbarer Raketenwerfer war hinter dem Kohlenbunker angebracht, der zweite steckte in einer Halterung zwischen Justens und Gunnars Plätzen.
    »Noch eine Schaufel Kohle«, verlangte Justen.
    »Kommt sofort.«
    Als der Dämon eine weite Kurve hinter sich gelassen hatte und ein gerades Straßenstück vor ihnen lag, überprüfte Justen noch einmal die Maschine und öffnete den Dampfschieber etwas weiter. Der Dampfwagen beschleunigte, die Eisenräder gruben sich tief in den harten Lehm und die Sprungfedern bebten wie noch nie. »Wie weit ist es noch, bis wir die Hauptstraße nach Fairhaven erreichen?«
    »Trotz der hohen Geschwindigkeit, mit der du jetzt fährst, wird es noch bis zum Nachmittag dauern.« Gunnar schürzte die Lippen und eine Zeitlang waren nur die Geräusche des Dampfwagens zu hören. Schließlich ergriff Gunnar wieder das Wort. »Könntest du mir in einfachen Begriffen erklären, was du vorhast? Ich meine, was soll das alles hier?«
    »Ich habe es dir doch erklärt. Ich will in Fairhaven das Gleichgewicht zwischen Ordnung und Chaos herstellen.«
    »Aber wie?«, bohrte Gunnar weiter.
    »Ich will die Weißen Magier zwingen, sich an einem Ort zu versammeln, und dann will ich versuchen, sie und Fairhaven mit reiner Ordnung zu treffen.«
    »Brauchst du dafür den Ballon?«
    Justen bremste den Dämon etwas ab, weil sie sich einer Linkskurve näherten, hinter der es durch reife Kornfelder bergab ging. Zwei Arbeiter starrten offenen Mundes dem Dampfwagen nach.
    »Die habt Ihr wirklich überrascht!«, lachte Martan.
    »Wenn wir die Leute lange genug überraschen, wird uns bald jeder Weiße Magier aus ganz Candar auf den Fersen sein.«
    »Wahrscheinlich sind sie sowieso schon hinter uns her.« Justen überprüfte den Dampfwagen mit seinen* Sinnen, aber bisher schien die Maschine einwandfrei zu laufen. Nicht einmal die Antriebswelle hatte sich überhitzt.
    »Vor uns sind Soldaten, mindestens zwanzig«, warnte Gunnar. »Sie haben anscheinend erkannt, dass du auf die Straße nach Fairhaven willst. Sie warten an der Kreuzung.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, ihnen auszuweichen?«
    »Es gibt eine landwirtschaftliche Straße, aber sie geht nicht weit genug und hat tiefe Schlaglöcher.«
    »Na gut. Wir müssen die restliche Panzerung anbringen.« Justen ließ den Dämon ausrollen, legte die Bremsen an und hievte die dünnen Schutzblenden an die richtigen Stellen, bis die Lücken zwischen Dach und Rumpf geschlossen waren. Vor dem Steuer ließ er einen kleinen Spalt frei; die Platte für diese Lücke lag griffbereit neben ihm. Dann setzte er sich, genau wie Martan, eine dünne Eisenkappe mit Nasenschutz auf.
    »Die sind ein bisschen knapp bemessen«, beklagte Martan sich.
    »Mir ist der Helm auch etwas zu eng«, antwortete Justen.
    »An den Helm werdet Ihr Euch schon gewöhnen. Aber ich meinte die Schießscharten für die Pfeile. Und es ist schade, dass wir nicht mehr Raketen mitnehmen konnten.«
    »Wahrscheinlich sind wir jetzt schon überladen.«
    »Es wird ziemlich heiß hier drinnen«, bemerkte Gunnar.
    »Also … dann verschaffe uns doch etwas frische Luft. Angesichts des Durcheinanders, das wir bis jetzt schon angerichtet haben, dürfte ein wenig Wetter-Magie mehr oder weniger keinen Unterschied machen.«
    »Du hast gut reden.«
    Justen ließ den Dämon wieder anfahren. Der Dampfwagen umrundete die letzte weite Kurve, hinter der die Straße schnurgerade zu einer

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