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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Bohlen der Pier schwenken.
    Justen hatte die vorderen Klammern bereits gelöst, als Gunnar heruntergeklettert war und zu ihm stieß. Zu zweit kümmerten sie sich um die hinteren Klammern. Schließlich überprüfte Justen die Bremse und die Dampfleitungen und als Letztes die Feuerbüchse. Er schob die brennende Kohle in die Mitte und legte eine weitere Schaufel nach.
    Als Justen mit seiner Überprüfung fertig war, hatte Gunnar schon das lose Gerät in der Maschine verstaut. Martan und Gunnar luden anschließend die Pfeile und Raketen von der kleinen Palette in den Wagen.
    Justen löste die Klammer der Palette und winkte zu Belden hinauf. Der Offizier und Lademeister winkte zurück und zog das schwere Geschirr wieder hoch. Justen rannte zum Rand der Pier.
    »Kapitän!«
    »Ja, Ser Magier?«, rief Hyntal zurück.
    »Fahrt so schnell wie möglich nach Nylan zurück und legt die Maschine still … bis Ihr erfahren habt, wie es uns ergangen ist.«
    Hyntal nickte bedächtig. »Ich werde es nicht vergessen.«
    »Macht es!«, fauchte Justen.
    Hyntal zuckte zusammen, dann entspannte er sich wieder. Etwas steif winkte er zum Abschied.
    Justen erwiderte den Gruß und rannte zum Schwarzen Dämon. Martan hatte bereits die Raketen und Pfeile so gestapelt, dass er sie, wenn nötig, rasch griffbereit hatte. Schaum spritzte über die Kante der Pier, als die Llyse zurücksetzte und wendete, um wieder flussabwärts zu fahren – weitaus schneller, als sie gekommen war.
    »Er fährt schnell«, bemerkte Gunnar.
    »Justen hat ihm Angst eingejagt. Mir übrigens auch«, grunzte Martan.
    »Er jagt mir Angst ein, seit er geboren wurde«, meinte Gunnar.
    »Ich liebe dich auch, Gunnar.« Justen überprüfte den Dampfdruck, dann sah er sich um. »Alles bereit?«
    »Wartet noch einen Augenblick«, sagte Martan.
    »Drei Gardisten kommen von der oberen Straße herunter«, ergänzte Gunnar.
    »Lange haben sie ja nicht gebraucht«, erklärte Martan.
    »Ihr habt so eine Landung noch nicht mitgemacht, nehme ich an«, sagte Justen.
    »Das ist richtig.«
    Der Ingenieur löste die Bremse und öffnete den Dampfschieber, bis der Dämon auf den glitschigen Balken der Pier zum gestampften Lehm der Straße gefahren war. Dann fragte er: »In welche Richtung?«
    »Nach rechts. Dort oben beginnt die alte Straße, die Hydolar umrundet«, erklärte Gunnar.
    »Was ist mit den Gardisten?«
    »Sie haben beide Enden dieses Straßenstücks besetzt. Auf der rechten Seite sind ein paar weniger.«
    »Wie viele?«
    »Nur die drei.«
    Justen nahm den Dampfdruck etwas zurück, als sie die schmalste Stelle der Straße erreichten, wo sie nach links abbog, um durch die Hügel zur alten Straße zu führen. Mitten auf der Fahrbahn standen die drei Gardisten und starrten den Dämon an, der sich ihnen schnaufend näherte. Rechts neben der Straße war ein tiefer Graben, links eine steile Felswand.
    »Teufel!«
    »Schwarze …«
    Ein Gardist, ein schmaler Mann mit buschigem Schnurrbart, schlug auf den Dampfwagen ein, aber ihm sprang sofort der Säbel aus der Hand. Der zweite, ein vierschrötiger Kämpfer, sprang zur Seite und starrte den Dampfwagen an, ohne auch nur eine weitere Bewegung zu machen. Die einzige Soldatin der Abteilung zog einen Pfeil aus dem Köcher, aber Martan war schneller.
    Beide Pfeile verfehlten ihre Ziele, und Justen konnte spüren, wie die Pfeile der Gardistin über ihnen vorbeiflogen.
    Er öffnete den Dampfschieber etwas weiter, als der Dämon eine Kurve durchfahren und einen Heuwagen überholt hatte. Das Pferd hinter ihnen stieg hoch und mit einem raschen Blick zurück konnte Justen sehen, dass der Wagen im Straßengraben gelandet war.
    »Achte auf die Straße!« Gunnar griff ins Steuer und Justen schaffte es gerade noch, den Dampfwagen davon abzuhalten, ebenfalls im Graben zu landen.
    Martan schluckte vernehmlich. »Verdammt, verdammt …«
    Justen hatte zu stark korrigiert und der Dämon wäre als Nächstes beinahe gegen die niedrige Steinmauer auf der anderen Straßenseite geprallt. Endlich konnte er das Fahrzeug auf der Straßenmitte ausrichten. Hinter der Mauer lag ein schmales, fast ausgetrocknetes Bachbett.
    »Justen … bitte, bitte konzentrier dich auf die Straße«, flehte Gunnar ihn an.
    Martan wischte sich die Stirn trocken.
    Der Dämon schnaufte eine Weile nach Süden. Die Straße wand sich durch die Hügel und folgte dem Bachbett. Als sie in höheres Gelände kamen, sahen sie Viehweiden und hier und dort eine Schafherde, dazwischen

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