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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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versuchte, den Rat vor allem zu warnen, das auch nur entfernt möglich scheint oder vielleicht geschehen könnte …«
    »Genau das ist aber Eure Pflicht, oder nicht?«, fragte Ryltar.
    »Verehrter Ratsherr Ryltar, die Welt wird enden. Wann oder wie, vermag ich nicht zu sagen. Aber enden wird sie. Betrachtet Euch damit als hinreichend informiert.«
    Turmin stand auf. »Wenn Ihr erlaubt, Claris?«
    Die ältere Ratsherrin nickte. Ryltar lief rot an.
    Jenna schürzte die Lippen. »Wir müssen die Mächtigen Zehn in den Hafen rufen … falls wir sie erreichen.«

 
CXLIV
     
    » D ann hat also der ehrenwerte Beltar alle Ratsmitglieder nach Fairhaven gerufen, um über die Gefahr zu beraten, die aus Recluce droht?«, schnaubte Histen.
    »Ihr werdet Euch doch hoffentlich nicht weigern?« Renweks Hände zitterten. »Beltar wäre gar nicht erfreut. Er ist ziemlich mächtig, müsst Ihr wissen.«
    Der ältere Weiße Magier schaute von der alten Feste zum Hafen hinunter. »Ja, er ist ziemlich mächtig und es wäre nicht klug, sich seinen Wünschen zu widersetzen. Aber ich war krank und meine Reisevorbereitungen könnten außergewöhnlich lange dauern. Auch meine Reisegeschwindigkeit dürfte weitaus langsamer sein als sonst.«
    »Ihr kommt mir aber recht gesund und munter vor, Histen. Viel munterer als damals, als Ihr dem jungen Beltar das Amulett überlassen habt.«
    »Ich war unlängst nicht bei bester Gesundheit, Renwek, und auch wenn ich ganz gewiss dem Ruf des Erzmagiers folgen werde, so wird meine Reise doch beschwerlich und langsam verlaufen. Wenn Ihr Euch herablassen könntet, einem gebrechlichen alten Magier zu helfen, so wäre ich Euch dankbar. Aber so oder so, lasst doch bitte mit Hilfe der Postkutsche die Nachricht übermitteln, dass wir hören und gehorchen, so gut es unsere alten Knochen erlauben.« Histen blickte zur Stadt Lydiar und dem Hafen hinunter und ließ sich von der Sonne wärmen.
    »Nun ja, ich kann erkennen, dass Ihr tatsächlich meine Hilfe braucht«, stammelte Renwek.
    Histen lächelte im Sonnenlicht.

 
CXLV
     
    J usten betrachtete den Fluss und fragte sich, ob Hyntal nicht noch verrückter war als er selbst oder Gunnar. Aber der alte Kapitän hatte sich unerbittlich gezeigt. »In Lydiar gibt es eine starke Gruppe von Magiern, die die Große Nordbucht und alles überwachen, was dort hereinkommt. Um den Fluss Ohyde kümmert sich kaum jemand und Renklaar ist ein drittrangiger Hafen. Ich möchte wetten, dass wir beinahe bis nach Hydolar vorstoßen und Euch an den alten unteren Docks absetzen können.«
    »Woher wisst Ihr von den Docks?«, hatte Justen gefragt, aber der alte Kapitän hatte nur gegrinst, genau wie Martan. Justen fragte sich, was die Kapitäne der Mächtigen Zehn sonst noch alles ohne Wissen des Rates getan hatten.
    Der Ingenieur hatte seinen Teil beigetragen. Die wasserdichten Planen waren vom Dampfwagen heruntergenommen, die Kohlenbunker gefüllt, die Feuerbüchse fürs Anfeuern vorbereitet. Nur die Ketten, die die Maschine auf Deck sicherten, waren noch nicht gelöst worden.
    Wie sie später Candar wieder verlassen wollten, war eine ganz andere Frage. Justen hatte Gunnar und Martan nur verraten, dass er genug Goldstücke dabei hatte, um ihnen auf einem Handelsschiff oder einem Schmuggelschiff die Überfahrt zurück nach Recluce zu erkaufen. Das entsprach zwar der Wahrheit, aber andererseits würden sie, wenn seine Bemühungen Früchte trugen, die Rückfahrt auf einem Segelschiff antreten können.
    »Oh, wie gut wir gelernt haben, mit wahren Worten zu täuschen …« Justen blickte zum Südufer des Ohyde, von wo aus ein kleines Fischerboot auf das mächtige Kriegsschiff zuhielt. Es änderte nicht den Kurs und zog schließlich weniger als hundert Ellen vor dem Bug der Llyse vorbei. Der Fischer winkte und Martan erwiderte den Gruß von der Plattform neben der Brücke.
    Wusste der Rat, dass die Mächtigen Zehn oder zumindest die Llyse auf den großen Flüssen Candars fuhren? Justen grinste. Nach seinen Erlebnissen in Naclos gewöhnte er sich langsam an das Unerwartete.
    »Oh, Dayala …«, hauchte er.
    Du hast so viel gelernt … sei vorsichtig …
    Ich soll vorsichtig sein, während ich die halbe bekannte Welt auf den Kopf stelle? Justen verging das Grinsen, als er den ernsten Gesichtsausdruck seines Bruders sah.
    »Hinter der nächsten Kurve liegen die unteren Piere«, erklärte Gunnar.
    »Vielleicht wird es Zeit, die Schilde einzusetzen«, meinte Justen.
    Pendak wischte sich den

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