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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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gepflasterten Hauptstraße im Norden lief, der Hauptverbindung nach Fairhaven. Justen konnte die Gardisten bereits vor sich erkennen. Ein berittener Trupp war es, der aus etwa vierzig Reitern und einem Weißen Magier bestand, alle unter dem roten Banner von Hydlen versammelt.
    Justen drosselte die Fahrt ein wenig und warf einen kurzen Blick zum Kohlenbunker. Er versuchte abzuschätzen, wie viel Kohle er schon verbraucht hatte. Vielleicht sollten sie bei nächster Gelegenheit zusätzlich noch etwas Holz aufnehmen.
    »Halt«, befahl der Anführer der Reiter.
    Justen fuhr etwas langsamer, hielt aber nicht an. »Wir sind nach Fairhaven unterwegs. Stehen die Straßen nicht allen Reisenden offen?«
    »Nicht denen, die von der Schwarzen Insel kommen. Nur denen, die sich dem Wohlwollen Fairhavens unterwerfen.«
    »Halte an.«, flüsterte Gunnar.
    »Nein. Der Wagen ist zu schwerfällig, wenn er aus dem völligen Stillstand anfährt. Wir können sie abhängen.«
    »Der Weiße Magier sammelt das Chaos um sich!«
    Justen spürte, dass Gunnar Recht hatte, und öffnete den Dampfschieber ein Stück weiter. Der Schwarze Dämon rollte schneller.
    Die Reiter griffen an.
    »Diese Narren!«, fauchte Martan. Der Marineinfanterist hob den Bogen.
    Zischend glitt Feuer über die papierdünnen Platten aus Schwarzem Eisen, die die Holzstreben darunter schützten.
    »Feuer frei.«
    Martan schoss den ersten Pfeil ab und ein Pferd prallte gegen ein anderes.
    »Verdammt! Das schwankt stärker als ein Schiffsdeck.« Dennoch surrte Pfeil auf Pfeil aus der Schießscharte vor dem erhöhten dritten Sitz.
    Justen richtete den Raketenwerfer auf die Stelle, wo die Chaos-Energie am stärksten konzentriert war, forschte mit den Sinnen nach dem Weißen Magier und zog ab.
    »Bei den Dämonen …«
    »Der verfluchte …«
    Flammen, Chaos und schrille Schreie im Rücken der hydlenischen Truppen kündeten von dem Schaden, den Justen angerichtet hatte. Er beschleunigte noch weiter und der Schwarze Dampfwagen rumpelte über die Straße und ließ die Lanzenreiter hinter sich zurück.
    Wieder schlug eine Feuerkugel direkt vor Justen ein, dass ihm die Augen heftig tränten. Die Straße verschwamm vor ihm. »Gunnar!«
    »Was ist?«
    »Übernimm das Steuer. Ich kann nichts mehr sehen …«, keuchte Justen. Er versuchte, in der plötzlichen Dunkelheit zu blinzeln und die Straße zu erkennen.
    »Ich hab’s.«
    Justen spürte, wie sein Bruder nach dem Steuer griff und ließ es los. Er schob sich seitlich aus dem Fahrersitz.
    Gleichzeitig hörte er ein regelmäßiges Poltern und spürte, wie Gunnar den Schwarzen Dämon abbremste.
    »Nicht zu langsam«, murmelte er. »Bring uns erst vor ihnen in Sicherheit.«
    »Ich kann die Maschine nicht so gut lenken wie du, aber wir werden erst anhalten, wenn sie außer Sicht sind.«
    »Gut.«
    »Ein Narr verfolgt uns«, erklärte Martan.
    Justen spürte, wie ein Pfeil abgeschossen wurde, und dann tasteten seine Finger auf einmal über einen Schaft, der in seiner dünnen Helmplatte steckte.
    »Verfehlt!«
    Ein zweiter Pfeil folgte dem ersten.
    »Verdammt! Ich habe das Pferd erwischt, aber nicht schlimm genug. Es fängt sich wieder.«
    Das regelmäßige Poltern ging weiter und jetzt gesellte sich noch ein quietschendes Geräusch hinzu.
    »Was ist das?«, fragte Gunnar.
    »Ich weiß es nicht. Ich kann nichts sehen. Ich bekomme diesen verdammten Pfeil nicht heraus und ich kann den Helm nicht abnehmen.«
    »Haltet still!«, rief Martan. Er beugte sich vor.
    Justen hielt still.
    »Bäh … so, jetzt habe ich ihn. Lasst mich mal sehen.«
    Justen spürte, wie ihm der Helm abgenommen wurde.
    »Euer Helm hat das Schlimmste abgehalten, aber Ihr blutet wie ein abgestochenes Schwein. Das kommt bei Kopfverletzungen häufig vor. Ihr habt eine Menge Blut in die Augen bekommen.«
    Während Martan ein Tuch zückte und Justen das Gesicht abtupfte, unterdrückte dieser den Impuls, sich die schmerzende Stirn abzuwischen. »Warum tut ein kleiner Schnitt so weh?«
    »Es ist mehr als ein Schnitt. Die Wunde geht bis fast auf den Knochen. Der Bogenschütze hat voll durchgezogen. Es sieht beinahe schon aus wie eine Verletzung von einer Armbrust. Euer Helm ist verbeult und Ihr werdet einen riesigen Bluterguss bekommen.«
    Das Rumpeln ging weiter und das Quietschen wurde lauter.
    Justen konzentrierte sich mühsam darauf, sich selbst eine Spur heilender Energie und Ordnung zu geben. Die Schmerzen ließen gleich darauf etwas nach und er konnte wieder sehen, auch

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