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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Schweiß von der Stirn. »In der Nähe der Piere sind keine Weißen. Wenn ich Schilde aufbaue, werden alle Weißen in der Nähe es spüren und Hyntal wird große Schwierigkeiten beim Navigieren haben.«
    »Ihr habt damit natürlich mehr Erfahrung als wir«, räumte Justen ein.
    Pendak, Hyntal und Martan nickten.
    Gunnar hielt inne und ließ seine Wahrnehmung weit nach Norden wandern, um sicherzustellen, wie Justen hoffte, dass sie kein Regen stören würde, bis der Dampfwagen auf der Straße nach Fairhaven fuhr.
    »Eine närrische Idee«, grunzte Hyntal.
    Justen schmunzelte, als er das Funkeln im Auge des Kapitäns sah. Hyntal gefiel die Vorstellung, die Llyse fast bis in die Hauptstadt von Hydlen zu steuern.
    »Wie nennt Ihr diese Kiste eigentlich?«, wollte Martan wissen. Er deutete auf den Dampfwagen, der unten auf dem Deck stand.
    »Einen Namen habe ich mir bisher nicht überlegt.«
    »Warum denn nicht?«
    »Ich habe noch nie einer Maschine einen Namen gegeben.«
    »Wenn Ihr ›Dampfwagen‹ sagt, dann denke ich an ein ungetauftes Schiff.«
    Gunnar sah zwischen den beiden hin und her.
    »Habt Ihr denn einen Vorschlag?«, fragte Justen.
    »Nennt ihn Schwarzer Dämon. Sind nicht alle anderen Dämonen weiß?«
    »Schwarzer Dämon … das gefällt mir.« Gunnar kicherte.
    Hyntal stimmte ein und fügte hinzu: »Dann darf ich also dem ehrwürdigen und mächtigen Ratsherrn Ryltar melden, dass der Schwarze Dämon gegen die Weißen ausgesandt wurde.«
    Justen beobachtete die Manöver der Llyse, die auf einen braunen Punkt am nördlichen Ufer des Flusses ausgerichtet wurde. Dahinter lag eine weite Flussbiegung.
    »Belden! Macht den Kran bereit. Junger Mann, Ihr solltet das Ding besser in Gang setzen. Es wird jetzt nicht mehr lange dauern. Das dort sind die unteren Piere.«
    Martan grinste. »Meine Leute sind bereit.«
    Auf dem Deck vor dem Geschützturm waren bereits die zwei Trupps schwarz gekleideter Marineinfanteristen angetreten.
    Justen kletterte von der Brücke auf das Deck hinunter und steckte mit dem Zündstein die Späne und etwas Holz in der Feuerbüchse in Brand. Als schließlich die ersten Kohlebrocken brannten, löste er alle bis auf zwei Verankerungen der Maschine.
    Martan stapelte die Bündel mit Schwarzen Pfeilen und drei Kisten mit Raketen auf der kleinen Palette neben dem Dampfwagen.
    »Ihr müsst wirklich nicht mitkommen, Martan.«
    »Dies hier möchte ich um keinen Preis verpassen.«
    »Ich schon«, gab Justen zu.
    Martan sah Justen nachdenklich an. »Ihr seid nicht nur tapfer, sondern auch verrückt. Ich bin nur verrückt, genau wie alle anderen Marineinfanteristen.« Er fuhr damit fort, die Pfeile zu stapeln. Als er fertig war, richtete er sich auf und rief: »Achtung! Alle auf ihre Posten!«
    Die Marineinfanteristen stellten sich auf der Landseite der Llyse in zwei Reihen auf, die erste Reihe machte die Bögen bereit. Hinter ihnen wurden die Eisenklappen weggezogen, damit im Notfall auch die Raketenwerfer des Schiffs eingesetzt werden konnten.
    »Steuerfahrt!«, ertönte ein Ruf von der Brücke.
    Gunnar trat zu Justen neben den Dampfwagen. Das Quietschen des Krans und das Rasseln der Ketten übertönten die nächsten Befehle des Kapitäns.
    Justen sah zu, wie fast ein Dutzend Fischer und andere Leute blitzartig von der Pier verschwanden, als die Llyse sich näherte. Mindestens zwei der fliehenden Gestalten trugen die roten Schärpen der Garde von Hydlen. Als ihm dies bewusst wurde, öffnete Justen noch einmal die Feuerbüchse und legte etwas Kohle nach. Sie mussten mit dem Dampfwagen – mit dem Schwarzen Dämon – sofort losfahren, wenn sie auf der Pier abgesetzt worden waren.
    »Was ist, wenn die Maschine zu sehr in Schräglage kommt?«, fragte Gunnar.
    »Wenn das passiert, geht sie kaputt und wir kommen nicht weiter.« Justen wich etwas aus, als Belden das Geschirr auf den Dampfwagen sinken ließ. Er musste sich festhalten, als die Llyse etwas ruckte.
    Mit lautem Krachen protestierte die Pier, als das Kriegsschiff anlegte.
    Justen befestigte die ersten beiden Klammern an seiner Maschine. Die dritte übernahm Martan, die vierte konnten sie nur mit vereinten Kräften befestigen. Während sie das Geschirr anbrachten, löste Gunnar mit Hilfe von zwei Marineinfanteristen die Ketten.
    Belden gab Justen ein Zeichen, vom Dampfwagen zurückzutreten, aber der Ingenieur schüttelte den Kopf. Belden zuckte mit den Achseln und Justen ließ sich zusammen mit dem Dämon anheben und über die Bordwand auf die

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