Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
wenn die Bilder noch leicht verschwommen waren.
    »Was willst du beim nächsten Mal tun?«, fragte Gunnar. »Dies hier war nur eine kleine Gruppe.«
    »Beim nächsten Mal werden wir die Raketen früher einsetzen.«
    »Gute Idee«, bekräftigte Martan.
    »Könntest du mir sagen, was der Lärm zu bedeuten hat, da du jetzt offenbar wieder sehen kannst?«
    Justen zuckte unsicher die Achseln und überprüfte mit den Sinnen das Fahrzeug. Die Maschine war in Ordnung, die Antriebswelle ebenfalls. Der Lärm kam vom linken Vorderrad, das einen Schlag bekommen hatte.
    »Ich kann jetzt wieder lenken. Könntest du dich umsehen, ob uns die Soldaten folgen?« Justen nahm das Steuer.
    Gunnar schwieg ein paar Augenblicke, ehe er antwortete. »Nein. Du hast den Weißen Magier getötet und die Soldaten laufen orientierungslos herum.«
    »Gut. Wir müssen das Vorderrad wechseln.«
    »Jetzt schon?«
    »Es war ein dummer Zufall.« Justen seufzte. »Ich glaube, einer der Armbrustbolzen hat das Gehäuse des Lagers durchschlagen.«
    »Lager? Gehäuse?«
    »Schon gut. Wir haben zwei Reserveräder dabei.« Justen bremste den Dämon ab. »Wir müssen erst die Räder und das Reparaturwerkzeug abladen.«
    Als der Wagen stand, lud Justen das Reserverad ab, das Martan zum Straßenrand schleppte. Dann kehrte Justen zu den Kästen mit dem Material zurück.
    »Wie willst du das Rad wechseln?«, fragte Gunnar. »Mindestens ein Viertel des Gewichts liegt darauf.«
    Justen kramte in einem Kasten herum und zog schließlich einen dreieckigen Keil und einen Klotz heraus. »Es wäre viel schwieriger, wenn das Rad gebrochen wäre. Aber zum Glück ist es nicht so schlimm.«
    Martan nickte.
    »Wenn das Rad dort auf der flachen Stelle ist, gebt Ihr mir ein Signal. Ich lege dann die Bremse an, und wir blockieren die anderen Räder.« Justen hob einen zweiten Klotz aus schwerem Eichenholz, der an einem Ende mit einer halbkreisförmigen Aussparung versehen war. »Dann kommt dies hier unter die Achse und wir schlagen die Rampe weg.«
    »Das klingt, als könnte es funktionieren«, räumte Gunnar ein.
    Während Martan vor dem Dämon aufpasste und Gunnar neben dem Klotz stand, lenkte Justen das Fahrzeug vorsichtig den Keil hinauf.
    »Langsam, langsam … er rutscht.«
    »Er rutscht?«
    »Das Rad schiebt den Keil vorwärts, statt hinaufzufahren.«
    »Verdammt …«, murmelte Justen. »Natürlich konnte es doch nicht ganz so einfach sein. Lasst mich zurücksetzen und es ein wenig schneller noch einmal versuchen.«
    Beim nächsten Versuch rollte der Dampfwagen zwar die Schräge hinauf, rutschte aber am anderen Ende wieder hinunter. Beim dritten Versuch blieb er oben stehen, aber Justen konnte nicht rechtzeitig die Bremse anlegen. Beim vierten Versuch wurde der Keil weggeschoben, weil Justen nicht in gerader Linie darauf zu gehalten hatten. Der fünfte Versuch war endlich erfolgreich.
    »Und jetzt?«
    »Jetzt kommt das hier unter die Achse.«
    »Wie denn?«
    »So.« Justen legte den Klotz mit der Aussparung unter die Achse und verkeilte ihn mit dem Hammer, bis das Gewicht des Wagens auf dem Klotz und nicht mehr auf der Schräge ruhte. Dann schlug er das Dreieck seitlich heraus und löste mit Hammer und Schraubenschlüssel das Rad, bis sie es herunterheben konnten.
    Er betrachtete das Lager und nickte. »Seht ihr? Irgendetwas ist hier durchgeschlagen. Ich glaube, wenn es sein müsste, könnte ich das sogar reparieren und das Rad würde wieder eine Weile laufen.« Er legte das alte Rad zur Seite und holte das Ersatzrad. Mit raschen Hammerschlägen befestigte er es und zog die Muttern an.
    »Wie bekommen wir den Wagen jetzt wieder von dem Klotz herunter?«, fragte Martan.
    Justen duckte sich unter den Dampfwagen, tippte auf den Klotz und winkte mit der freien Hand. »Er ist schräg … seht her.«
    Als Justen das Werkzeug wieder in den Fächern verstaut und das beschädigte Rad außen am Dampfwagen gesichert hatte, wechselten Gunnar und Martan einen langen Blick.
    Schließlich zuckte Gunnar mit den Achseln. »Altara hat gesagt, Entwürfe wären nicht seine Stärke.«
    »Es sieht aus, als hätte es gut funktioniert.«
    Justen schloss das Fach und wandte sich an Martan. »Könntet Ihr noch etwas Kohle nachlegen?«
    »Ja, Ser.«
    »Willst du eigentlich mal irgendwo anhalten?«, wollte Gunnar wissen.
    »Hast du Hunger? Im obersten Päckchen im Korb dort drüben findest du Proviant. Du kannst essen, während ich fahre, und dann kannst du fahren. Martan kann essen, wann er

Weitere Kostenlose Bücher