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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Tagesreise.«
    Gunnar legte sich auf die dünne Matte, die er ausgerollt hatte, und schloss die Augen.
    »Schläft er schon?«, fragte Martan.
    »Nein, er fliegt mit dem Wind und versucht, eine Stadt ausfindig zu machen.«
    »Ihr zwei …«, murmelte Martan. »Manchmal ist ja alles gut so, aber dann wieder frage ich mich, worauf ich mich da eingelassen habe.«
    »Das fragen wir uns auch.«

 
CXLVIII
     
    » O h …« Justen fuhr erschrocken auf, als Martan ihn an der Schulter berührte. Er hatte tief geschlafen, vielleicht sogar zu tief. Er hatte nicht einmal von Dayala oder den Weißen Magiern geträumt.
    »Wenn wir Kohle beschaffen wollen …«, sagte der Marineinfanterist leise.
    »Ja.« Justen holte tief Luft und streckte sich, um die Steifheit aus den Gliedern zu vertreiben.
    Als er die Stiefel angezogen und sich am Bach kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt hatte, um wach zu werden, rollte er seine Matte zusammen. Martan hatte inzwischen schon den Dampfwagen beladen. Justen musste die Sachen noch einmal herumschieben, um an die Eimer zu kommen.
    »Ich dachte, wir holen Kohle.«
    »Wir brauchen auch Wasser und wir können hier am Bach den Tank auffüllen.«
    »Mit diesen kleinen Eimern? Das wird aber bis zur Morgendämmerung dauern.«
    »Wir brauchen das Wasser.«
    Martan zuckte mit den Achseln.
    »Jetzt?«, stöhnte Gunnar.
    »Jetzt.«
    »Ich habe Hunger«, protestierte der Luft-Magier.
    »Ich auch. Wir können essen, während wir zu dem Ort fahren, wo es deiner Meinung nach Kohle gibt.« Justen ging mit dem ersten Eimer zum Bach hinter der Schutzhütte.
    »So ein Mist!« Gunnar, der ihm gefolgt war, hatte nicht aufgepasst und stand auf einmal bis zu den Knöcheln im Wasser. »Du und dein Wasser … und das alles auch noch vor dem Frühstück.«
    »Füll den Eimer und reich ihn weiter oder trage ihn zur Maschine.«
    Der Himmel war schon grau geworden, als der Dampfwagen endlich nach Norden schnaufte.
    »Ich habe doch gesagt, dass es bis zur Morgendämmerung dauern würde.«
    Justen kaute schweigend am immer noch weichen Brot, das Horas ihnen eingepackt hatte.
    »Meine Stiefel werden den ganzen Tag über nass sein.«
    »Könnt Ihr das nicht mit Eurer Magie erledigen?«, fragte Martan.
    »Es funktioniert gut bei meiner Kleidung und bei mir selbst, aber wenn ich es mit Leder versuche, dann zerstöre ich es. Die Stiefel würden zerfallen.« Gunnar biss ein Stück Käse ab.
    »Wie weit ist es noch?«
    »… nompfei Mein …«
    »Was?«
    »Er sagt, es sind höchstens noch zwei Meilen«, übersetzte Martan.
    Nach der nächsten weiten Kurve konnte auch Justen das Eisenerz und das Gusseisen spüren, das neben dem dunklen, gedrungenen Gebäude vor einem kleinen Hügel gestapelt war.
    Ein breiter Weg mit einer Fahrbahn aus gestampftem Lehm führte von der Hauptstraße zur Eisengießerei. Justen drehte das Steuer herum und der Dämon bog auf die Nebenstraße ein. Im Osten war der Horizont bereits hellgrau.
    »Wir müssen uns beeilen«, drängte Martan.
    Irgendwo auf dem Grundstück bellte ein Hund.
    »Da ist ein Hund«, sagte Gunnar.
    »Ich hab’s gehört«, antwortete Justen. »Kannst du ihn schlafen legen?«
    »Wahrscheinlich. Warte einen Augenblick.«
    Justen zog den Dampfschieber zurück und der Dämon kroch langsam weiter.
    »Die Dämmerung setzt bald voll ein«, zischte Martan.
    »Er schläft jetzt«, sagte Gunnar leise. »Die Kohlen liegen zwischen dem Schuppen dort und dem Haus auf einem großen Haufen.«
    »Ich fahre direkt daneben.«
    Die drei hielten den Atem an, als Justen den Dampfwagen über den Hof zum Kohlenhaufen lenkte.
    »Das ist verdammt nahe am Haus«, flüsterte Martan.
    »Dann nehmt Euren Bogen und überwacht es. Ich werde Goldstücke vor die Tür legen. Mir ist wohler, wenn ich im Voraus bezahle. Dann werden Gunnar und ich die Kohlenbunker füllen.«
    »Es dauert einen Augenblick, bis ich die Sehne eingespannt habe.«
    Justen zog die Bremse an und bemühte sich, leise über den Hof zum Haus zu gehen. Er nahm vier Goldstücke aus der Börse und legte sie auf den flachen Holzblock neben der Tür des Eisengießers. Dann kehrte er zum Kohlenhaufen zurück.
    »Bleibt sofort stehen, Diebe!« Ein stämmiger Mann stand auf einmal barfuss in der Türe des Hauses. Er hatte einen Bogen mit eingelegtem Pfeil in den Händen und zielte auf Gunnar.
    »Ihr hättet auch den Eisengießer schlafen legen sollen«, meinte Martan. Er zielte seinerseits auf den Mann.
    Justen seufzte. »Wir sind keine Diebe.«
    »Schön

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