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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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eigentlich ein Grauer Magier aus Recluce. Ich bereite mich darauf vor, Fairhaven und die Weißen Magier zu zerstören. Ihr könnt zusehen, aber lasst uns in Frieden. So oder so werden wir nicht länger als einen Tag brauchen.« Er zuckte mit gespieltem Gleichmut die Achseln, verschwand einen Augenblick und tauchte wieder auf. Dann warf er dem Schäfer eine Münze zu, die der Mann jedoch fallen ließ. »Betrachtet das als Pacht für Eure Weide.«
    Der Mann hob wortlos die Münze auf und lief eilig den Hügel hinunter. Einmal sah er sich noch nach dem Marineinfanteristen mit dem Bogen und den beiden Magiern um.
    Justen lächelte und fuhr pfeifend fort, den Ballonkorb auszuladen und bergauf zu schleppen. Das Lied, das er pfiff, klang sogar in seinen eigenen Ohren etwas schrill.
    »Alles?«, fragte Martan.
    »Alles aus den Fächern außer Nahrung und Waffen. Ihr nehmt die Waffen mit, die Ihr womöglich brauchen könnt, und Gunnar kann die Lebensmitteln tragen.«
    »Warum sollen wir alles zum Gipfel schleppen?«, fragte Gunnar.
    »Weil das der höchste Punkt des Hügels ist«, erklärte Justen angestrengt schnaufend. »Ich bin nicht mehr gut in Form.«
    Oben angekommen, stellte er den Korb ab und ging sofort wieder hinunter.
    Gunnar folgte ihm achselzuckend.
    Als Justen mitten in seiner Ausrüstung neben einem kleinen Haufen Kohle und einem kleinen Heizofen saß, der über Röhren mit dem Ballon verbunden war, nahte bereits die Mittagszeit.
    »Und was jetzt?«, wollte Gunnar wissen.
    Justen beschäftigte sich noch eine Weile mit der Linse, während der Ofen heiße Luft in den sich langsam aufblähenden Ballon trieb. »Wir legen einen ganz leichten Schild um den Ballon, und dann warten wir, bis sie bemerken, dass wir hier sind.«
    »Und wenn sie es nicht bemerken?«, fragte Martan.
    »Oh, das werden sie«, erwiderte Justen grinsend. Er blickte zur Sonne hinauf, die schon hoch über dem braunen Gras der Hügellandschaft stand. »Dafür habe ich die hier mitgebracht.« Er nickte zum gekrümmten Spiegel und zu der großen Kristalllinse hin. »Ich werde ihnen ein oder zwei Einladungen schicken.«
    »Das hatte ich befürchtet.« Gunnar rieb sich den Nacken. »Und was dann?«
    »Ich mache den Ballon und die Linsen bereit und du baust mit Martan einen Schutzwall aus Steinen.«
    »Einen Schutzwall aus Steinen? Ich bin gekommen, um zu kämpfen«, protestierte Martan.
    »Oh, ich bin sicher, dass Ihr zum Kämpfen kommen werdet«, sagte Justen leise. »Aber erst wenn ich die Weißen Magier ausgeschaltet habe. Ihr müsst Gunnar beschützen, während er dafür sorgt, dass der Himmel wolkenlos bleibt. Ein Magier mit den Sinnen im Himmel kann seinen Körper nicht schützen.«
    »Und was ist mit Euch?«
    »Ich werde im Ballonkorb sitzen. Dort können mir die meisten Waffen nichts anhaben.« Er zuckte mit den Achseln. »Der Korb kann nur einen Fahrgast tragen.«
    Der kleine Ofen trieb weiter heiße Luft in die Seidenhülle des Ballons.

 
CL
     
    W ieder spielte der Lichtstrahl vom Hügel über den Weißen Turm. Beltar blinzelte. »Dieser verdammte Ingenieur bereitet mir Kopfschmerzen.«
    »Das ist offenbar auch seine Absicht.« Obwohl seine Worte ruhig klangen, massierte Eldiren sich nervös den Hals und die Stirn. Einen Moment lang verharrten die Finger über der Narbe oberhalb der Augenbraue.
    »Was ist in diesem Licht? Licht sollte doch überwiegend chaotisch sein.« Beltar ging zum Fenster, machte wieder kehrt und spielte mit dem Amulett, das ihn als Erzmagier auswies.
    »Es ist auf irgendeine Weise geordnet. Deshalb ist es auch so hell.« Eldiren leckte sich die Lippen.
    »Habt Ihr nicht gesagt, der Ingenieur käme nach Fairhaven?« Beltar trat wieder ans Fenster und schaute nach Süden.
    »Ich sagte, ich glaube, er kommt nach Fairhaven. Und nahe genug ist er ja wohl, oder? Hättet Ihr dieses Licht lieber dort unten auf dem Platz?« Eldiren deutete zum östlichen Fenster, durch welches ein begrüntes Rechteck auf dem Platz zu sehen war.
    Wieder spielte das Licht um den Turm und das Spähglas summte leise.
    »Beim Licht der Dämonen! Er wird schon wieder die Spähgläser zerstören. Wird es nicht allmählich Zeit, dass der Rat zusammentritt?«
    »Ihr hattet mir aufgetragen, die Mitglieder am Spätvormittag zusammenzurufen.«
    »Jetzt ist Spätvormittag.«
    »Noch nicht ganz«, widersprach Eldiren. »Die meisten sind aber bereits zum Ratssaal unterwegs. Was wünscht Ihr, das sie tun sollen?«
    »Ich glaube, wir müssen uns, natürlich

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