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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Wahrscheinlich haben sie alle Leute gewarnt, ja nicht die Straße zu benutzen. Auf diese Weise wird es für uns natürlich leichter, nach Fairhaven zu fahren. Wir haben es nicht mehr weit.«
    »Du willst doch hoffentlich nicht direkt nach Fairhaven hinein fahren?«
    »Aber natürlich. Wir kommen von Süden her auf der Hauptstraße und fahren direkt zum Großen Platz oder wie er dort heißen mag.« Justen richtete das Steuer neu aus und sah sich rechts und links um. Die Straße wand sich zwischen niedrigen Hügeln entlang, die ihnen auf dem Weg nach Fairhaven etwas Schutz boten.
    »Justen, kann ich gelegentlich einmal eine aufrichtige Antwort von dir bekommen?«
    »Ich brauche einen Hügel.«
    »Einen Hügel?«. »Einen Hügel südlich von Fairhaven. Einen hohen Hügel mit einem guten Ausblick auf Fairhaven und den Weißen Turm und mit einer Straße, die uns möglichst dicht an den Hügel heran führt.«
    »Mehr nicht?«, fragte Gunnar. »Soll ich dir einen herbeizaubern?«
    »Nein, du sollst dich danach umsehen.«
    »Während du mich mit dem Dampfwagen durch und durch schüttelst?«
    Martan, der wie gewohnt hinten saß, pflichtete ihm nickend bei. Sein Gesicht war bleich.
    »Tu was du kannst.« Als die Straße gerader wurde, öffnete Justen den Dampfschieber noch weiter. Martan stöhnte vernehmlich.
    Im Laufe der nächsten zehn Meilen schickte Gunnar immer wieder seine Wahrnehmung aus, während Martan sich verbissen an seinem Sitz festhielt.
    »Hinter der nächsten Kurve ist ein Hügel, von dem aus man Fairhaven überblicken kann.«
    Justen bremste den Dämon etwas ab, als sie die Kurve hinter sich gelassen hatten, und betrachtete den Höhenzug. »Er ist zu weit entfernt.«
    Gunnar seufzte. »Wir sind schon sehr nahe an Fairhaven.«
    »Nicht so nahe, wie ich dem Ort sein muss.«
    »Wie schön. Dann lass mich weiter suchen.«
    Ein Mann und ein Esel starrten den Dampfwagen von einer Seitenstraße aus an. Justen winkte kurz und der Mann sperrte fassungslos den Mund auf.
    »Wie wäre es mit dem dort?«
    »Der ist lange nicht so hoch, wie ich es gern hätte.«
    »Was suchst du überhaupt? Vielleicht hätten wir einen Weißen Magier wie Jeslek mitnehmen sollen, der die Berge, die du brauchst, an Ort und Stelle erschaffen kann.«
    »Gunnar, ich mache mir auch Sorgen.«
    »Hinter der nächsten Biegung ist wieder ein Hügel. Er ist kleiner, aber er bietet einen guten Blick auf Fairhaven und wenn du schnell genug fährst, könntest du mit dieser Kiste sogar auf die Kuppe gelangen. Außerdem ist es der letzte Hügel vor Fairhaven. Dahinter kommt nur noch ein kleiner Höhenzug, dann beginnt die Stadt. Auf diesem hier gibt es nur Schafweiden, auf dem Höhenzug stehen bereits Häuser.«
    »Also gut.«
    »Dort ist eine Zufahrt. Der Weg führt halb hinauf.«
    Justen öffnete den Dampfschieber noch weiter.
    Martans Finger verkrampften sich um die mit Eisen verkleideten Eichenbohlen, als der Dampfwagen heftiger denn je zu schlingern begann. Hinter ihnen stieg eine große Staubwolke auf.
    Mehr als fünfhundert Ellen unterhalb der Hügelkuppe gruben sich die Räder in den weichen Boden und drehten durch.
    Das halbe Dutzend Schafe, das auf dem Hügel verstreut gegrast hatte, trabte oder trödelte zu der Kate neben dem Hügel, zu der sie offenbar gehörten.
    Justen zog seufzend die Bremse an. »Wir müssen die Ausrüstung dort hinauf tragen.«
    »Während alle Welt uns zuschaut?«
    »Willst du es tun, nachdem sie die Truppen geschickt haben?«
    Justen kletterte aus dem Dämon und starrte nach Fairhaven hinüber. Einen Augenblick lang schienen die grell weißen Gebäude im Norden zu flimmern und sich zu verlagern. Justen hatte das Gefühl, vor einem tiefen Abgrund zu stehen und die Gebäude in die Tiefe kippen zu sehen. Er schluckte. Fairhaven war sogar noch stärker im Ungleichgewicht als Nylan, aber auf eine andere Art.
    »Geht es Euch nicht gut?«, fragte Martan.
    »Alles in Ordnung.« Irgendwie fühlte Justen sich durch die Begeisterung des Marineinfanteristen an Clerve erinnert. Wieder musste er schlucken.
    Ein Mann mit einem Stab verließ die Kate und kam bergauf zum Dämon und zu den dreien aus Recluce marschiert. Justen machte sich einstweilen daran, den Weidenkorb des Ballons auszuladen.
    »Was habt Ihr hier zu suchen?« Der Schäfer, ein Mann mit einem kurzen braunen Bart, drohte ihnen mit erhobenem Stab.
    Justen trat vor, hielt sich aber außerhalb der Reichweite des Stabes.
    »Ich bin Justen und ich bin ein Schwarzer … nein,

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