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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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mächtiger Wind sie gepackt. Rings um Justen stiegen Ascheflocken von den versengten Pflanzen auf.
    Justen zwang sich, den schwachen Schild unten zu lassen. Er konzentrierte sich jetzt ausschließlich darauf, durch den Kanal, den er zum kalten Eisen tief unter der Erde geöffnet hatte, einen mächtigen Energiestoß in die Pole aus Eisen und Kupfer zu lenken.
    Ein kalter, schwarzer Blitz der Ordnung, ein Blitz des Nichts und der Schwärze, zuckte zwischen den beiden Eisenstangen hin und her, erfasste sogar die Granitblöcke des Hauses oben auf dem Hügel und fuhr schließlich durch den Kanal, den Justen geöffnet hatte, bis nach unten in die Kutsche.
    Ohne nachzudenken, schloss Justen die Augen und schlug die Hände vors Gesicht.
    Das geistige Kreischen ließ Justen für einen Augenblick erstarren, aber dann wurde er von der Explosion in die Asche geworfen und versank in der Dunkelheit.
    Er wollte sich aus der Schwärze befreien, aber seine Finger und Füße schienen starr und vermochten den Körper nicht zu bewegen.
    »Ruhig … ruhig, du Narr.« Auf einmal war Gunnar neben ihm.
    Wasser tropfte ihm ins Gesicht – Tränen. Gunnars Tränen.
    »Mir ist nichts passiert«, murmelte er. Er richtete sich langsam auf und versuchte, den Geschmack der Asche aus dem Mund zu bekommen. Schmeckt die ganze Welt, als wäre sie gerade eben verbrannt worden?
    Gunnar hielt ihn einen Augenblick in den Armen. »Bist du sicher? Du siehst aus, als hätte man dich durch den Fleischwolf gedreht.«
    Justen lehnte sich eine Weile an seinen Bruder, bis er spürte, dass der Boden unter ihm unangenehm warm wurde. Schließlich setzte er sich ganz auf und sah sich um.
    Es war wie ein Spätnachmittag im Winter, schwere Regentropfen fielen vom Himmel und Dampf stieg über ihnen auf dem Hügel auf, wo nichts als zwei geschmolzene Granitsäulen vom Haus übrig geblieben waren, und unter ihnen auf der Straße, wo die Kutsche gestanden hatte. Von der Straße war außer einem Haufen Stein und einem Klecks geschmolzenem Metall, der an Wachs erinnerte, nichts mehr zu sehen.
    »Der Ort hier fühlt sich nach Chaos an«, murmelte Gunnar.
    »So ist es. Hier in den Felsen ist eine Menge Ordnung und Chaos auf die falsche Weise eingeschlossen.« Justen spuckte Asche aus und tupfte sich mit dem feuchten Ärmel das Blut von der Schnittwunde in der Handfläche. »Wir sollten sehen, dass wir weiterkommen. Es ist nicht gut, zu lange hier zu bleiben.«
    »Ist es überhaupt gut, wenn du irgendwo länger bleibst?« Gunnar zwang sich zu einem Lachen und half seinem jüngeren Bruder auf die Beine.
    Sie stolperten zur Straße und um die Kurve. Das Bergpferd und das Maultier hatten sich zurückgezogen, waren aber in Sichtweite geblieben.
    Justen seufzte. Hoffentlich liefen die Tiere nicht noch weiter nach Westen. Er war wirklich nicht in der Stimmung, hinter ihnen her zu jagen. Einen Augenblick lang sah er sich über die Schulter um, blickte noch einmal zu den geschmolzenen Granitsäulen. Von den beiden Eisenstangen war nichts mehr zu sehen. Er schauderte. Was für Kräfte sind das, die Eisen verdampfen lassen, obwohl die Ordnung und das Chaos in der Welt so stark abgenommen haben? Was sind das für Kräfte, mit denen die Naclaner mich ausgestattet haben?
    Aber was sonst hätte er tun können? Der Rat hatte keine Anstalten gemacht, die Weißen Magier aufzuhalten, und auch die Naclaner hatten in dieser Hinsicht keinerlei Bemühungen gezeigt. Nur ein gewisser Justen hatte sich ins Zeug gelegt.
    »Wir müssen die Pferde einfangen«, erinnerte Gunnar ihn.
    »Ich weiß.« Justen drehte sich zu ihm herum. »Ich weiß. Übrigens sind es ein Bergpferd und ein Maultier.«
    »Ich bin froh, dass du mir gefolgt bist.«
    »Ich auch.«
    Sie schlurften zu den Tieren. Es regnete und Dampf stieg von den Felsen auf.

 
CLV
     
    A ltara verneigte sich vor dem Rat.
    »Können wir jetzt Euren Bericht hören, Leitende Ingenieurin?«
    »Ich habe bereits einen schriftlichen Bericht eingereicht, ehrenwerte Ratsmitglieder. Wenn ich zusammenfassen darf …«
    »Bitte tut das.« Claris forderte die Ingenieurin mit einem Nicken auf, ihren Vortrag zu beginnen.
    »Wie die Natur dieser … dieser Störung in Candar auch beschaffen war …«
    »Ich glaube, wir reden hier über die Zerstörung Fairhavens?«, warf Ryltar ein.
    »Soweit ich weiß, hatte die … die Störung in der Tat diese Folgen. Außerdem gab es auf ganz Candar weitere Zerstörungen und es ist eine Flutwelle entstanden, die beinahe ein

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