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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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ältere Ingenieur wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Es ist hier heißer als in Recluce, bevor Creslin das Wetter manipuliert hat. Ich kann schon verstehen, warum er nie hierher kommen wollte.«
    Justen nickte und als ihm sein Ausflug zum Silberschild in Sarron wieder einfiel, fügte er hinzu: »Mir fallen sogar mehrere gute Gründe dafür ein.«
    »Glaubst du, die Pfeilspitzen werden funktionieren?«
    »Sie werden funktionieren. Ich hoffe nur, die Sarronnesen verstehen auch, wie gut sie sind.«
    »Sie stecken in großen Schwierigkeiten. Eigentlich müssten sie bereitwillig alles aufgreifen, was ihnen hilft.«
    »Sollte man meinen …« Justen räusperte sich und versuchte, den Geschmack von Holzkohle und Metall aus dem Mund zu bekommen. Er langte nach dem Krug und trank einen Schluck lauwarmes Wasser.
    »Aber bei den treuen Anhängern der Legende weiß man nie genau, woran man ist.« Nicos lächelte und ging zum Hammerwerk.
    Justen nahm seine Schmiedearbeit wieder auf. Nachdem er ein Dutzend Pfeilspitzen vorgeformt hatte, nickte er Clerve zu, der das Feilen und Schleifen übernahm, bis Justen die Stücke mit Hilfe von Hitze und Ordnung endgültig in Schwarzes Eisen verwandelte. Danach musste der Zuschläger sie am Schleifstein ein letztes Mal polieren.
    Während Clerve mit Feilen und Schleifen beschäftigt war, bereitete Justen das nächste Dutzend vor. Dann ordnete er sorgfältig die Teile, die Clerve inzwischen bearbeitet hatte.
    Gegen Mittag waren die Arbeiter wegen der Hitze in der Schmiede und der heißen, feuchten Luft, die förmlich aus dem Boden zu quellen schien, in Schweiß gebadet. Aber Justen hatte mehr als drei Dutzend der kostbaren Pfeilspitzen fertig gestellt.
    »Das reicht für den Augenblick.« Er wischte sich die Stirn ab und legte den Hammer auf die Werkbank.
    Hinten, am neuen Schmiedeofen, legte auch Altara das Werkzeug beiseite und kam zu Justen herüber, der inzwischen sein Schmiedefeuer überprüfte.
    »Wie geht es voran?«
    Justen nickte zum letzten halben Dutzend schimmernder schwarzer Pfeilspitzen hin, die im Schmiedefeuer lagen. »Ungefähr drei Dutzend habe ich heute Morgen geschafft. Das reicht nur für ein paar kurze Augenblicke in der Schlacht.«
    »Dyessa will sie aber vorher ausprobieren. Firbek meint, du solltest mit der nächsten Abteilung ausreifen.«
    »Ich bin kein Marineinfanterist.« Justen blinzelte, als ihm salziger Schweiß ins linke Auge lief. Er wischte ihn ab, dann trat er vor die Schmiede, wo es jetzt, im Hochsommer, kaum kühler war als drinnen.
    Die Leitende Ingenieurin folgte ihm nach draußen. »Ich würde gern deine Meinung zu der Frage hören, ob wir mehr Pfeilspitzen schmieden sollten. Firbek verlangt mehr Raketen.«
    Justen schnaubte verächtlich und schöpfte eine Handvoll Wasser aus dem Eimer, der vor der Schmiede auf einem kleinen Tisch stand. Altara wartete, während er sich das Wasser ins Gesicht spritzte.
    »Wir könnten mit den Pfeilspitzen mehr erreichen«, sagte Justen schließlich.
    »Diese Antwort werde ich sicher nicht von Firbek bekommen. Besonders nicht, wenn du Dyessa nicht begleitest.«
    »Also … also muss ich mitreiten, weil Firbek Raketen will?« Der junge Ingenieur setzte sich auf die grob gezimmerte Bank und heftete den Blick auf die Straße, wo zwei schwer beladene Wagen bergab rumpelten. Sie kamen von Sarron und fuhren nach Osten. Justen schüttelte den Kopf.
    »Ich könnte auch Clerve bitten, die Abteilung zu begleiten. Krytella hat übrigens angedeutet, die Sarronnesen könnten vielleicht eine Heilerin gebrauchen«, erklärte Altara.
    »Nein, ich komme schon mit. Clerve würde sich nur unnötig in Gefahr begeben. Ich weiß wenigstens, wann ich den Kopf einziehen muss.«
    »Also meinst du, ich soll auch die Heilerin nicht mitreiten lassen?«
    »Lieber nicht. Wenn die Weißen kämpfen, gibt es nicht viele Verletzte.«
    »Den Eindruck habe ich allerdings auch schon gewonnen.« Altara sah Justen in die Augen. »Danke.«
    »Wann will Dyessa aufbrechen?«
    »Im Laufe des nächsten Achttages. Wahrscheinlich schon früher.« Altara wartete einen Augenblick. »Warum bist du so niedergeschlagen? Immerhin ist es uns doch gelungen, den Vorstoß der Weißen über den nördlichen Pass zu vereiteln.«
    »Das ist schon richtig.« Justen schnaubte leise. »Wir hatten Erfolg – falls man es einen Erfolg nennen kann, dass drei Viertel der sarronnesischen Soldaten gefallen sind. Wir haben die Hälfte unserer eigenen Ausrüstung verloren und der

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