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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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zu verwenden, ein paar Raketen irgendwo in der Nähe der Stelle landen zu lassen, wo sie landen sollten. Und das hatte dazu geführt, dass Gunnar sich bei dem Versuch, einen gewaltigen Sturm herbeizurufen, beinahe selbst umgebracht hätte.
    Nun denn … während Firbek seine eigenen Fehlleistungen überging, machte Justen sich Sorgen um seinen Bruder. Wann immer es möglich war, legte er den Schwarzen Stab neben Gunnar und hoffte, die Nähe der Ordnung würde ihm helfen.
    Die unbefestigte Straße, die aus dem früheren Mitteltal herausführte, mündete ein Stück vor ihnen in die Hauptstraße nach Sarron. Bald würden sie über den letzten Abschnitt der Straße reisen, auf der Justen von Rulyarth nach Sarron gekommen war.
    Dyessa ritt an ihm vorbei zum Ende der Marschkolonne. Sie ignorierte die Marineinfanteristin, die den Wagen lenkte, und den bewusstlosen Mann unter der alten blauen Wolldecke. Justen verfolgte sie mit seinen Blicken, als sie am Ende des Zuges nach dem Rechten sah und sich anschließend wieder an die Spitze setzte.
    Nachdem Dyessa ihre Runde beendet hatte, bog die Truppe auf die Hauptstraße ein. Justen blickte nach Nordwesten, wo Lornth liegen musste, aber die Stadt am Ufer des Sarron war hinter der Hügelkette nicht auszumachen.
    Gunnar stöhnte wieder und Justen versuchte, ihn nicht nur körperlich, sondern auch mit den Ordnungs-Sinnen zu berühren, doch er stieß ein weiteres Mal auf die Barriere, die ihn sanft abgewiesen hatte, seit sie die Schlacht in Mitteltal geschlagen hatten. Aber nein, eine Schlacht war das Gemetzel eigentlich nicht gewesen.
    Justen wischte sich die Stirn ab und rutschte ein wenig im Sattel hin und her. Er bemühte sich, Firbeks Unterhaltung mit der sarronnesischen Kommandantin nicht weiter zu beachten. Der Wagen holperte, Gunnar stöhnte gelegentlich und die Stute trug Justen nach Sarron.
    Lange bevor die Truppe die letzte Steigung der Straße in Angriff nahm, kam ihnen eine grün gekleidete Gestalt auf einer braunen Stute in vollem Galopp entgegen. Krytella hielt einen Augenblick bei Firbek und Dyessa an, dann zügelte sie ihr Pferd neben dem Wagen, stieg ab und reichte Justen ohne ein Wort der Begrüßung die Zügel.
    Erst nachdem sie sich eine Weile auf Gunnar konzentriert und dem unruhig schlummernden Luft-Magier soviel Ordnung eingegeben hatte, dass ihr Gesicht sogar im trüben Nachmittagslicht blass wirkte, kletterte sie vom Wagen herunter, der nicht angehalten hatte, nahm Justen die Zügel ab und stieg wieder auf. Mit kalter Stimme fragte sie ihn: »Warum hast du das zugelassen? Warum hast du es nicht verhindert? Er ist doch dein Bruder.«
    »Ich habe getan, was ich konnte. Ich habe ihm etwas Ordnung eingeflößt, bevor er den Sturm gerufen hat, aber nachdem er zusammengebrochen war, konnte ich nicht mehr zu ihm durchdringen.« Justen wischte sich wieder die Stirn ab. Seit in Sarronnyn der Sommer gekommen war, schwitzte er fast unablässig. »Ich habe es jedenfalls versucht.«
    Krytella runzelte die Stirn. »Du hast etwas Ordnung auf ihn übertragen, auch wenn ich nicht verstehe, wie du das gemacht hast.« Sie blickte kurz zum bewusstlosen Luft-Magier.
    »Ich habe den Stab benutzt.« Justen räusperte sich. Er fragte sich, ob die Wolken, die sich im Westen auftürmten, durch den von Gunnar herbeigerufenen Sturm entstanden waren und ob sie noch mehr Regen bringen würden. »Er wird doch wieder gesund werden, oder?«
    »Überleben wird er jedenfalls. Ob er wieder wird sehen oder klar denken können, ist eine andere Frage.«
    »Wie Creslin?«
    »Ich weiß nicht. Ich weiß es einfach nicht.«
    Dyessa lenkte ihr Pferd neben Krytellas braune Stute. »Seid gegrüßt, Heilerin.«
    Justen schaute an ihr vorbei nach vorn. Firbek war an der Spitze des Zuges geblieben.
    »Seid gegrüßt.«
    Die sarronnesische Kommandantin deutete zum Wagen. »Ich hoffe, er wird sich wieder erholen.«
    »Ich hoffe es auch.« Krytella hielt inne, dann brachen die Worte unbeherrscht aus ihr hervor. »Wozu waren Gunnars Anstrengungen denn nun gut? Offensichtlich hat es doch nicht ausgereicht, um die Schlacht zu gewinnen, nicht wahr?« Krytella warf einen Blick auf die armseligen Reste der Truppe, die auf höchstens ein Drittel ihrer ursprünglichen Stärke geschrumpft war.
    »Nein, Heilerin. Es war aber immerhin seit mehr als einer Jahreszeit das erste Mal, dass wir die Weißen Teufel für längere Zeit aufhalten konnten.« Dyessa drehte sich zu Krytella herum. »Jeder Sieg gegen die Weißen ist

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