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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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gegrüßt, du hervorragender Herrscher über Metall und Feuer. Wir freuen uns darauf, dich morgen in unserer Mitte zu sehen.«
    »Ich freue mich nicht minder.« Justen zwang sich zu einem Lächeln.
    Der Offizier antwortete mit einem gleichermaßen gekünstelten Lächeln und ging weiter zum zweiten Schmiedefeuer in der Ecke, wo inzwischen eine neue Welle in das Getriebe des Hammerwerks eingebaut worden war. Altara und Nicos plagten sich gerade mit der kleinen Drehbank, die an die Welle angeschlossen werden sollte.
    Justen holte tief Luft und zwang sich, ruhiger zu werden. Es war nutzlos, wie ein Wilder auf die Pfeilspitze einzudreschen. Warum erzürnte Firbek ihn immer so sehr? Der Ingenieur holte noch einmal tief Luft und winkte Clerve zu. »Ich bin gleich wieder da.« Er verließ rasch die Schmiede und trat auf die Veranda hinaus.
    Der Wassereimer war leer. Mit heiserem Lachen hob er ihn auf und wanderte durch die schwüle Luft zur Handpumpe. Nachdem er den Strahl in Gang gebracht hatte, spritzte er sich Wasser ins dreckverschmierte Gesicht, bis er sich halbwegs sauber fühlte und ein wenig abgekühlt hatte. Dann füllte er den Eimer und kehrte in die Schmiede zurück. Unterwegs sah er, dass die Bohnen im Garten schon kniehoch waren und blühten.
    Hinter Justen verließ ein großer, blonder Mann langsam das Haus. Gunnar deutete auf die Bank und Justen nickte und stellte den fast vollen Eimer ab, um auf seinen Bruder zu warten.
    »Wie geht’s? Nun setz dich doch, um der Dunkelheit willen«, begrüßte er Gunnar.
    »Ich glaube, damit hast du deine Frage gleich selbst beantwortet«, meinte Gunnar trocken. »Immerhin kann ich inzwischen ein paar Dutzend Schritte weit gehen, ohne das Gefühl zu bekommen, ich würde gleich zusammenklappen.« Er setzte sich bedächtig an ein Ende der Bank, Justen ans andere.
    »Und wie geht es dir?«, wollte Gunnar wissen.
    »So weit ganz gut – nur, dass ich bei diesem Feldzug gegen die Weißen mitziehen muss.«
    »Ihr werdet morgen aufbrechen, nicht wahr?«
    »Ja.« Justen schüttelte den Kopf. »Ich habe über einiges nachgedacht, Gunnar.«
    »Das ist eine gefährliche Tätigkeit für einen Ingenieur.«
    Justen ignorierte die ironische Bemerkung. »Du weißt, dass die Kräfte der Ordnung kein Schießpulver verwenden können, ohne Gefahr zu laufen, dass ein Weißer Magier es explodieren lässt. Warum können wir es ihnen nicht auf die gleiche Art heimzahlen?«
    »Willst du mit Chaos arbeiten?«
    »Nein, das meinte ich nicht. Wenn du einen Sturm rufst – wie Creslin es getan hat –, dann ist Zerstörung die Folge. Gibt es eine andere Möglichkeit, die gleiche Wirkung zu erzielen?«
    »Halte du dich lieber an die Ingenieursarbeit, Justen.« Gunnar schüttelte den Kopf und zuckte dabei zusammen. »Bei der Dunkelheit, ich kann nicht einmal den Kopf schütteln, ohne dass mir dabei schwindlig wird.«
    »Wenn du genau wie Creslin mit Hilfe der Ordnung etwas zerstören kannst, dann …«
    »Bei der Dunkelheit!« Wieder zuckte Gunnar zusammen. »Ich weiß es nicht. Vielleicht gibt es einen Weg. Denk dir meinetwegen etwas aus, aber vergiss nicht, dass es dir so gehen könnte wie mir … oder wie Creslin. Bei den Dämonen, es ist wirklich beängstigend, wenn man aufwacht und auf einmal blind ist und so benommen, dass man sich kaum bewegen kann.«
    Justen wischte eine Tasse aus, füllte sie zur Hälfte mit Wasser und reichte sie seinem Bruder. »Hier.«
    »Danke.« Gunnar trank langsam. »Wir stehen hier vor einem großen Problem.«
    »Das merke ich allmählich auch.«
    »Ich habe die Eiserne Garde der Weißen beobachtet. Was ist, wenn sie das Gleiche mit Schiffen machen?«
    Justen runzelte die Stirn, dann nickte er. »Du meinst, wir werden nicht ewig die Einzigen bleiben, die sich auf die tiefe Ordnung des Meeres verlassen. Aber würde das wirklich etwas verändern?«
    Gunnar stellte die Tasse zwischen ihnen auf der Bank ab. »Es gibt keinen Grund, dass die Eiserne Garde nicht ebenfalls Schwarze Schiffe entwickelt.«
    »Aber würde sich damit nicht einfach das wiederholen, was zu Zeiten Creslins geschehen ist?«
    »Vielleicht. Wie viele Creslins gibt es? Möchtest du Recluces Zukunft davon abhängig machen, dass wieder einer auftaucht?«
    Justen grinste traurig. »Natürlich nicht. Aber woher der Sinneswandel? Bisher hast du doch immer gemeint, die Weißen wären keine große Bedrohung für uns.«
    »Ich glaube, der Grund ist, dass ich verstanden habe, was ich getan habe.« Gunnar starrte

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