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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Belastungen ausgesetzt. Das Schiff klang unbesorgt. ~Reichweite.
    Auppi feuerte. Es kam zu einer Explosion, die allerdings nicht richtig aussah. Sie erschien ihr zu klein.
    ~Unvollständig, sendete das Schiff. ~Nur verletzt.
    ~Na, so was, unser erster Halbtreffer.
    ~Der Graue beschleunigt noch immer, wenn auch nicht mehr so stark wie vorher. Siebzig Prozent. Und seine Flugbahn hat sich geändert. Er hält direkt auf das Fabrikaria-Modul zu. Kollisionskurs.«
    Das Schiff kennzeichnete eine der dunklen Raumfabriken der Tsungarialischen Scheibe, keine tausend Kilometer entfernt.
    ~ Kollisionskurs?, sendete Auppi.
    Verdammter Mist, dachte sie. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Ein Schwärmer, der mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Komponente der Fabrikaria prallte.
    ~Bereitschaft, teilte ihr das Schiff mit. ~Du kannst erneut schießen.
    Sie schoss, doch das Ergebnis ließ erneut zu wünschen übrig. Dieser Graue war widerstandsfähiger geworden, kleiner und reflektiver.
    ~Fünfundvierzig Prozent der ursprünglichen Beschleunigung, berichtete das Schiff. ~Aber er wird trotzdem noch schneller.
    ~Komm schon, du verdammtes Ding, stirb endlich!
    Sie flogen durchs Trümmerfeld des ersten Halbtreffers. Das Schiff scannte die noch immer heiße Wolke, als sie hindurchrasten und die Schilde kleine Einschläge absorbierten, die das Schiff erzittern ließen.
    ~Interessantes Materialprofil, sagte das Schiff. ~Der Graue hat eindeutig dazugelernt.
    ~Derselbe Kurs?
    ~Ja. Er ist zum ursprünglichen Kurs zurückgekehrt, nachdem wir ihn zur Seite gestoßen haben.
    ~Kollision?
    ~In drei Sekunden.
    Ihnen blieb noch Zeit, den Schwärmer zwei weitere Male zu treffen.
    Als er mit der Raumfabrik kollidierte, beschleunigte er nicht mehr und bestand eigentlich nur noch aus einzelnen Trümmerstücken, die alle in die gleiche Richtung flogen. Allerdings war der Graue immer noch schnell genug, einen ziemlich hellen Blitz zu verursachen, als er auf den dunklen, drei Kilometer großen Klumpen des Fabrikaria-Moduls traf.
    ~Verdammt, sendete Auppi und beobachtete, wie eine neue Trümmerwolke entstand und sich ausbreitete.
    ~In der Tat, pflichtete ihr das Schiff bei.
    Es folgte dem Schwärmer, drehte sich und gab Schub in Flugrichtung, um die eigene Geschwindigkeit zu reduzieren und schließlich dorthin zurückzukehren, woher es gekommen war. Reines Bewegungsmoment trug es weiter der Raumfabrik entgegen.
    ~Unerwartete Impakt-Signatur. Das Schiff klang erstaunt.
    ~ Oh, Scheiße. Hat der Graue das Modul zerstört?, fragte Auppi. Die Reste des Schwärmers waren mit mehr als dreißig Kilometern pro Sekunde aufgeprallt, nicht frontal, sondern von der Seite, aber die kinetische Energie hatte ausgereicht, ein Loch in das Fabrikaria-Modul zu schlagen und es in eine taumelnde Bewegung zu versetzen. Es löste sich bereits aus seiner Umlaufbahn und driftete nach innen, Razhir entgegen. Wenn sein neues Bewegungsmoment nicht unter Kontrolle gebracht wurde, drohten Absturz und Verglühen in der Atmosphäre des Gasriesen.
    Rein theoretisch sollte die Tsungarialische Scheibe für immer stabil bleiben, aber die Praxis sah anders aus: Kometen oder in relativer Nähe vorbeiziehende Sterne konnten ihr Gleichgewicht stören, und deshalb verfügten die Fabrikaria über automatische Systeme, dazu imstande, Gas entweichen zu lassen und die Orbitalbahnen unter Kontrolle zu halten. Welcher Spezies auch immer die Scheibe anvertraut war: Zu ihrer Verantwortung gehörte es, die Funktionsbereitschaft jener automatischen Systeme zu gewährleisten. Sie sollten die einzelnen Module an ihren Platz zurückbringen, wenn sich ihre Umlaufbahnen ein wenig veränderten. Aber selbst wenn die Systeme die Kollision mit den Schwärmer-Resten überstanden hatten: Die Orbitalbahn des betreffenden Fabrikaria-Moduls hatte sich über das Maß hinaus verändert, mit dem die automatischen Korrektursysteme fertigwerden konnten.
    ~Man könnte meinen, die äußere Schale sei ausgehöhlt worden, sagte das Schiff und klang zögernd; vermutlich wartete es weitere Sensordaten ab, um einen genaueren Eindruck zu gewinnen. ~Die Außenhülle sollte eigentlich fest und stabil sein, das Modul schützen und Rohmaterial für die Produktion zur Verfügung stellen. Stattdessen bildet sie an der Stelle der Kollision mit den Schwärmerresten eine dünne Kruste, unter der sich nur minimale Strukturen befinden.
    Inzwischen war die Geschwindigkeit des Schiffes stark gesunken. Sie näherten sich nach wie vor der

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