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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Raumfabrik, aber immer langsamer, denn das Triebwerk gab noch immer vollen Schub und neutralisierte das Bewegungsmoment in Richtung Kollisionsort.
    ~Triebwerk aus, sendete Auppi. ~Und Drehung. Sehen wir uns die Sache aus der Nähe an.
    ~Bist du sicher?
    Das Schiff deaktivierte sein Triebwerk, etwa eine halbe Sekunde vor der Umkehrung des Bewegungsmoments, und drehte sich, richtete den Bug auf die taumelnde Raumfabrik. Sie waren jetzt fast stationär und trieben ganz langsam der Stelle entgegen, an der es zum Einschlag gekommen war.
    ~Nein, bin ich nicht, räumte Auppi ein. ~Aber…
    ~In Ordnung. Das Schiff drehte sich, gab Schub mit dem Triebwerk, drehte sich erneut, gab noch einmal Schub, und brachte sich auf diese Weise mit vorsichtigen Manövern auf Relativgeschwindigkeit null, direkt neben dem hundert Meter langen ellipsoiden Riss im immer noch taumelnden Fabrikaria-Modul.
    Auppi und die Blitzerator schauten durch den Riss ins Innere des Moduls. Glühende Teile der äußeren Schale begrenzten das Blickfeld, und alles deutete darauf hin, dass die Schale tatsächlich ausgehöhlt worden war. Nur eine dünne Schicht schien von ihr übrig geblieben zu sein, gestützt von einem fragil wirkenden Netzwerk aus schmalen Trägern, Kabeln und Balken, das sich zwischen der Schale und der eigentlichen Außenhülle der Raumfabrik zwanzig Meter weiter unten erstreckte. Auch dort gab es ein Loch, geschaffen von den Trümmern des Schwärmers, und durch diese Öffnung konnten Auppi und das Schiff bis zu den alten Produktionsanlagen und all den anderen Dingen sehen.
    Dort befanden sich die alten Apparaturen, von denen es hieß, dass sie seit Jahrmillionen nicht mehr verwendet worden waren. Metaphorisch eingemottet sollten sie dort ruhen, in einem ansonsten leeren Hohlraum.
    Ohne eine Aufforderung von Auppi kreiste die Blitzerator über der Hauptöffnung, damit sie verschiedene Bereiche im Innern des Fabrikaria-Moduls sehen konnten. Sie warfen auch einen Blick durch die kleine sekundäre Öffnung, um weitere Einzelheiten zu erkennen.
    Dann zeigte das Schiff die Ergebnisse. Manche Details waren verschwommen, denn trotz der Beschädigungen gab es Bewegung im Innern der Raumfabrik, doch der größte Teil des Bildes war klar.
    ~Was in aller Welt ist das denn?, brachte Auppi hervor.

23
    S ie erwachte und sah sich um.
    Sie befand sich in einer offenbar dem Standard entsprechenden Medo-Kapsel, die zu einer ebenfalls dem üblichen Standard entsprechenden medizinischen Einrichtung gehörte. Der Ort? Alles war möglich: an Bord des Schiffes, in einem Orbital oder sonstwo. Sie fühlte sich gut. Physisch schien mit ihr alles in Ordnung zu sein. Leichter Kompressionsschaum umgab fast ihren ganzen Körper, und am Kopf trug sie eine Art Verband, der ihre Bewegungsfreiheit einschränkte. Kaum Schmerzen, stellte sie fest. Eine Bewertung der körperlichen Integrität ergab, dass sie sich von zahlreichen Frakturen der wichtigsten Knochen erholte. Keine Hirnschäden, geringe Beeinträchtigungen der inneren Organe. Umfassende Gewebeschäden, die jedoch schnell heilten. In zwei Tagen sollte sie wieder auf den Beinen sein, am Tag darauf bei einigermaßen guter Gesundheit und nach ein oder zwei weiteren Tagen so gut wie neu.
    Sie konnte Zehen und Arme bewegen. Rings um die Hände fehlte Genesungsschaum, und sie ertastete mit ihnen den glatten, weichen Deckel der Medo-Kapsel.
    Sie hob den rechten Arm und spürte, wie der Kompressionsschaum nachgab und zuließ, dass sich die Muskeln spannten, ohne dass daraus Belastungen für die heilenden Knochen erwuchsen.
    » Na schön«, sagte sie. » Wo sind wir jetzt?«
    » Ms. Nsokyi«, erklang eine Stimme, die nach der des Schiffes klang. Oder eines Schiffes. Oder zumindest nach etwas Nichtmenschlichem, das versuchte, beruhigend zu klingen. Eine Schiffsdrohne kam in Sicht, knollig und glatt wie ein Kieselstein. » Willkommen an Bord. Ich bin das Kultur-Schiff Meine Wenigkeit, ich zähle.«
    » Oh«, sagte Yime. » Nun, ich habe nach Ihnen gesucht, aber offenbar haben Sie mich gefunden. Was ist mit der Bodhisattva?«
    » Sie ist schwer beschädigt. Ihre Reste befinden sich im Innern meiner Feldstruktur. Ich beabsichtige, sie dem ersten ASS zu überlassen, dem wir begegnen. Die Schäden sind von einem Ausmaß, das es angeraten erscheinen lässt, das Gehirn in einem neuen Schiff unterzubringen. Ehrlich gesagt, die Hauptstrukturen eignen sich nur noch fürs Recycling. Wie dem auch sei: Vielleicht wird bald ein Punkt

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