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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Schirmbilder direkt in Ihr Gehirn zu übertragen. Sie könnten Diplopie erleben, während Ihre Augen noch arbeiten und der Induktor kalibriert wird.«
    » Ich meine draußen, beim anderen Schiff.«
    » Es grübelt über meine letzte Mitteilung nach, die praktisch lautete: Hör auf, mir zu folgen, oder ich stufe dich als feindlich ein. Hab eine kleine Rekonfiguration vorgenommen, um defensiver zu wirken. Und ich habe dem anderen Schiff eine halbe Minute Zeit zum Nachdenken gegeben. Bin wahrscheinlich zu großzügig. Ist eine meiner Schwächen.«
    » Mhm.«
    Lededje beobachtete das achtgliedrige Schneeflocken-Etwas und wusste nicht, ob sie es mit ihren Augen sah oder ob das Bild, übertragen vom Induktor des Schutzanzugs, direkt im Sehzentrum ihres Gehirns entstand. Es schimmerte erneut.
    » Was…?«
    » Na bitte«, sagte das Schiff. » Zu lange. Es hat nicht einmal die ganze Frist abgewartet.«
    » Was hat es gemacht?«
    » Der Mistkerl hat versucht, mir einen Schuss vor den Bug zu setzen, das hat er gemacht. Hat mich aufgefordert, beizudrehen und mich aufs Entern vorzubereiten, um klassische Ausdrücke zu verwenden. Angeblich verdächtigt er mich, Teil eines Schwarmausbruchs zu sein, was amüsant und absolut unplausibel ist. Hundert Punkte für Originalität.« Das Schiff klang amüsiert.
    » Außerdem hat er eine Komm-Hülle gegen mich eingesetzt, die externe Kontakte unterbindet. Das ist ganz und gar nicht gutnachbarlich. Es bedeutet, dass er entweder sehr groß ist oder Begleitung hat, mindestens drei andere Schiffe in seiner Nähe. Ich könnte sie finden und die Komm-Hülle durchbrechen, aber dazu müsste ich meine kleine hübsche Folterer-Tarnung aufgeben.« Das Schiff seufzte. » Der Schaum ist unterwegs, Teuerste. Schließen Sie die Augen.«
    Lededje schloss die Augen und fühlte, wie sich Druck und Temperatur an den Lidern plötzlich veränderten. Versuchsweise trachtete sie danach, die Augen wieder zu öffnen, aber sie schienen zugeklebt zu sein.
    Erstaunlicherweise hatte sich am Anblick des Weltalls und des Verfolgers nichts geändert.
    » Ich…«, begann sie.
    » Und jetzt Ihr Mund.«
    » Was?«
    » Ihr Mund.«
    » Wie soll ich sprechen, wenn ich den Mund schließen muss?«
    » Zu Anfang schließen Sie ihn nicht. Sie öffnen ihn, damit eine andere Art von Schaum hineinkann. Er überzieht die Kehle mit Karbonfaser, damit sie auch bei hoher Beschleunigung offen bleibt; anschließend machen Sie den Mund zu. Der Stützschaum füllt Ihren Mund, und eine weitere Ladung Schaum stellt Ähnliches mit der Nase an. Sie können noch immer normal atmen, aber Sie haben recht: Sprechen geht nicht mehr. Sie müssen die Worte denken; das Subvokalisieren mit der Kehle sollte helfen. Bitte den Mund auf.«
    » Das gefällt mir nicht. Es ist alles sehr… invasiv. Angesichts meiner Erfahrungen sollte es Sie nicht wundern, dass mich dies beunruhigt.«
    » Noch einmal Entschuldigung. Natürlich können wir auf diese Maßnahmen verzichten, aber dann wären wir nicht in der Lage, mit der Schnelligkeit zu manövrieren, die vielleicht nötig ist, um Sie und mich am Leben zu erhalten. Es könnte auf Tod oder Unbequemlichkeit hinauslaufen. Tod oder Trauma. Oder ich packe Sie ins Modul und…«
    » Schon gut!«, erwiderte Lededje und rief fast. » Ich kann mich jederzeit von Ihnen trösten lassen«, fügte sie leiser hinzu.
    Warmer Schaum glitt ihr in den Mund. Lededje fühlte, wie er– oder etwas anderes– Gaumen und Kehle betäubte. Sie würgte nicht und bekam keine klare Vorstellung davon, wohin der Schaum kroch.
    » In Ordnung«, sagte das Schiff. » Jetzt die Zahnreihen schließen. Es hat keine Eile. Unsere Verfolger geben uns einen Countdown, aber wir haben reichlich Zeit. Hmm. Endlich eine Identifikation. GFKF . Das ist eine Überraschung.«
    Lededje biss in den warmen Schaum. Etwas prickelte in der Nase, doch das Gefühl verschwand sofort wieder.
    ~Na schön!, verkündete das Schiff flott. Seine Stimme erklang in Lededjes Kopf.
    ~Sie sind so gut wie möglich vorbereitet. Versuchen Sie, zu senden anstatt zu sprechen.
    ~Wiewwiewie geh diss? Oh, Missst.
    ~ › Wie geht dies?‹ Sie übertreiben es mit der Subvokalisierung. Tun Sie es einfach, denken Sie nicht darüber nach.
    ~Na schön. Ist es so besser?
    ~Perfekt. Na bitte. Ganz einfach. Jetzt können wir damit beginnen, uns wie ein richtiges Kriegsschiff zu benehmen!
    ~Oh, großartig.
    ~Machen Sie sich keine Sorgen.
    ~Was geschieht?
    Lededje beobachtete, wie sich die

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