Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
Vom Netzwerk:
verstanden?«
    » Ja, Sir.«
    » Und wo sind Ihre Okulinsen? Vielleicht brauchen wir sie.«
    » Zerbrochen, Sir.«
    Veppers schüttelte den Kopf. » Irgendeine Scheißkerl will mich töten, Jasken. Soll er glauben, dass ich tot bin. Soll er glauben, dass er mit seinem Angriff Erfolg hatte. Alles klar?«
    » Ja, Sir.« Jasken schüttelte den Kopf, als wollte er sich auf diese Weise von Benommenheit befreien. » Soll ich den anderen sagen, dass Sie ums Leben gekommen sind?«
    » Nein, sie sollen behaupten, dass ich noch lebe, dass ich verletzt, vollkommen gesund oder traumatisiert bin, dass ich vermisst werde oder im Koma liege– je mehr unterschiedliche Geschichten, desto besser. Die Sache ist die: Ich zeige mich nicht, ich bleibe verschwunden. Alle werden glauben, dass jene Geschichten erfunden sind. Sie werden annehmen, dass ich tot bin, und Sie vielleicht auch. Sie und ich, wir verstecken uns, Jasken. Haben Sie das jemals getan, als Sie ein Kind waren, Jasken? Haben Sie Verstecken gespielt? Ich oft. War richtig gut darin. Das machen wir jetzt: Wir spielen Verstecken. Wir tauchen ab.« Veppers klopfte seinem Sicherheitschef auf die Schulter und merkte kaum, das Jasken zusammenzuckte. » Die Aktienkurse werden fallen, aber das lässt sich leider nicht ändern.« Er deutete auf den Transceiver. » Fordern Sie Hilfe an. Und besorgen Sie mir dann einen Fliegeroverall oder etwas anderes als Verkleidung.«

25
    A uppi Unstril fühlte sich sehr warm. Aber die Kälte würde schließlich siegen. Sie würde von der Außenhülle der Blitzerator kommen und sich von allen Seiten nähern, bis sie die Mitte des kleinen Schiffes erreichte, den Ort, an dem sie sich befand. Sie würde sich immer mehr ausbreiten, während das Schiff seine Wärme ins All abstrahlte. Auppi stellte sich als letzte Bastion der Wärme im erkalteten Schiff vor, als warmen Kern, als der Stein im Herzen der Frucht… oder besser ihr weiches Zentrum, ihre matschige Mitte.
    Später würde sie hart sein. Wenn die Kälte siegte und sie erstarren ließ.
    Derzeit starb Auppi. Sie fragte sich, ob sie eher ersticken oder der Hitze erliegen würde.
    Die letzte Meldung von der Hylozoist hatte darauf hingedeutet, dass sie angegriffen und beschädigt worden war. Das Schiff hatte gerade die Erstkontakt-Einrichtung verlassen und war nur zehn Kilometer weit gekommen, als jemand eine ÄqT-Waffe eingesetzt hatte, irgendeinen Hightech-Felddisruptor. Das Triebwerk war hinüber, die Feldgeneratoren ebenfalls, und einige Besatzungsmitglieder waren ums Leben gekommen. Mit einer knappen Mitteilung hatte die Hylozoist darauf hingewiesen, dass sie zur Erstkontakt-Einrichtung zurückkroch.
    Und offenbar handelte es sich nicht um einen Einzelfall, den die Komm-Anzeigen wiesen darauf hin, dass im gleichen Moment auch Einheiten der GFKF angegriffen wurden. Eins ihrer Schiffe auf der anderen Seite der Scheibe wurde zerstört und andere so stark beschädigt, dass sie zumindest zeitweise außer Gefecht gesetzt waren.
    Auppi und die Blitzerator hatten ein Fabrikaria-Modul gescannt und herauszufinden versucht, ob darin ein Schiff gebaut wurde, als die Angriffe begannen. Sie hatten einem ganz in der Nähe stattfindenden Smatter-Ausbruch keine Beachtung geschenkt, obwohl sie genau in der richtigen Position gewesen waren, dagegen vorzugehen, und obgleich es nach einem ernsten Ausbruch ausgesehen hatte. Für Auppi hatte es sich irgendwie falsch angefühlt. Die Blitzerator war nicht als allgemein verwendbares Minischiff konfiguriert; sie war vielmehr ein zusammengeschustertes Angriffsschiff. Man hatte sie auf eine recht geschickte und elegante Weise zusammengeschustert, was jedoch nichts an ihrer improvisierten Natur änderte. Ein Schiff mit einem ganz bestimmten Verwendungszweck. Die Waffen im Standby zu lassen, während nur wenige Flugminuten entfernt ein Smatter-Ausbruch tobte… Das fühlte sich falsch an, falsch, falsch, falsch.
    Doch selbst Auppi musste zugeben: Der Feststellung, ob in den Fabrikaria Schiffe gebaut wurden, kam noch größere Bedeutung zu. Sie hatte mit der Blitzerator durch das aufgerissene Modul fliegen und sich das dort entstehende Schiff aus der Nähe ansehen wollen, aber die gewonnenen Daten wiesen bereits darauf hin, dass es ein zwar einfaches, aber dennoch recht leistungsfähiges Schiff war, und man hatte Auppi aus Sicherheitsgründen abgeraten, in das betreffende Modul zu fliegen. Die Raumfabrik war noch immer damit beschäftigt, das Schiff fertigzustellen,

Weitere Kostenlose Bücher