Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
Vom Netzwerk:
Agenturen berichten, dass einige Mitglieder seines Gefolges beim Absturz eines Fliegers getötet und verletzt wurden. Die Überlebenden befinden sich in einem privaten Krankenhaus in Ubruater.« Es folgte eine weitere Pause. » Hm. Ich schätze, das sind Spekulationen.«
    » Was meinen Sie?«
    Himerance sah Yime an. » Meldungen, nach denen Veppers tot sein könnte.«
    » Ich sollte Sie besser gehen lassen. Passen Sie gut auf sich auf. Ich meine, ich bleibe. Diese Demeisen-Einheit begleitet Sie, aber ich, das Schiff, ich bleibe hier und stelle fest, was gespielt wird. Für mich heißt das: die Ärmel hochrollen und in die Hände spucken. Sie bleiben im Shuttle, im Innern dieses Elements. Es wird Sie nach Sichult bringen.«
    » In Ordnung«, sagte Lededje. » Danke für die Beförderung bis hierher.«
    » Gern geschehen. Machen Sie’s gut. Bis später, hoffe ich.«
    » Das hoffe ich auch.«
    Demeisens Bild vor dem Hintergrund der Sterne winkte zum Abschied. Der Schirm im Innern des Helms zeigte, wie der Hauptkörper des Schiffes zur Seite glitt– Felder flackerten zwischen dem Element, in dem sich Lededje befand, und dem großen Rest des Schiffes. Es war noch immer ein in die Länge gezogenes Ellipsoid, aber jedes gewölbte Element hatte sich von den anderen gelöst– mit den separierten Segmenten wirkte das Schiff der ganzen Länge nach wie aufgeschnitten und zerstückelt. Lededje beobachtete, wie sich die Lücke, die durch den Abflug des Elements entstanden war, in dem sie sich befand, langsam wieder schloss, wodurch die anderen Elemente ein kleines bisschen mehr voneinander fortwichen. Kurz darauf erreichte das kleine Schiff die äußere Feldgrenze und passierte mehrere undurchsichtige Schichten. Von außen gesehen war die Aus dem Rahmen normaler moralischer Restriktionen fallend ein riesiges silbernes Ellipsoid, das kurz schimmerte und verschwand.
    Die Demeisen-Gestalt war noch immer da und erweckte nach wie vor den Anschein, im All zu schweben. Sie wandte sich Lededje zu. » Nur noch Sie und ich, Teuerste. Und natürlich das Subgehirn dieses Elements.«
    » Hat es einen eigenen Namen?«, fragte Lededje.
    Demeisen zuckte die Schultern. » Element zwölf?«
    » Das muss genügen.«
    Der Avatar verschränkte die Arme und zog die Stirn kraus. » Und nun… Welche Nachricht zuerst, die gute oder die schlechte?«
    Lededje runzelte ebenfalls die Stirn. » Die gute«, sagte sie.
    » In einigen Stunden sind Sie auf Sichult.«
    » Und die schlechte Nachricht?«
    » Ist gerade eingetroffen: Veppers könnte bereits tot sein.«
    Lededje starrte das Bild des Avatars an. Damit hatte sie nicht gerechnet. » Wirklich?«, brachte sie nach einem Moment hervor.
    » Ja. Das scheint Sie relativ unberührt zu lassen.«
    Sie zuckte die Schultern. » Ich wollte ihn töten. Wenn er bereits tot ist, gut. Aber was bedeutet das › könnte‹? Was ist passiert?«
    » Jemand hat versucht, seinen Flieger zu atomisieren, als er im Tiefflug zum Haupthaus des Anwesens unterwegs war. Einige Personen aus seinem Gefolge wurden getötet oder verletzt. Veppers selbst… Offenbar wird er vermisst.«
    » Ha, ich wette, er lebt noch. Nur der Anblick seiner Leiche kann mich vom Gegenteil überzeugen. Und wenn eine Leiche existiert, sollte man sie auf eine neurale Borte untersuchen.«
    Demeisen lächelte. Es war ein seltsames, beunruhigendes Lächeln. Lededje überlegte, ob sich diese Demeisen-Version von der unterschied, die das Hauptschiff kontrollierte. » Ich dachte, Sie wollten ihn selbst töten.«
    Sie musterte ihn kurz. » Ich habe noch nie jemanden getötet«, gestand sie. » Ich möchte keine andere Person töten müssen. Ich… bin nicht einmal völlig sicher, ob ich überhaupt fähig wäre, Veppers zu töten. Ich glaube, dass ich es kann. Ich habe es mir immer wieder vorgestellt, und in diesen Bildern habe ich ihn hundertmal umgebracht. Aber… wenn er wirklich tot ist, wäre es vielleicht eine Erleichterung für mich. Ein Teil von mir würde sich darüber ärgern, dass er nicht durch meine Hand starb, aber ein anderer Teil wäre dankbar, denn dann müsste ich nicht herausfinden, ob eine Mörderin in mir steckt.«
    Demeisen wölbte eine Braue. » Wie oft hat er Sie vergewaltigt?«
    Lededje atmete mehrmals tief durch, bevor sie antwortete: » So oft, dass ich nicht mitzählen konnte.«
    » Und dann hat er Sie ermordet.«
    » Ja«, bestätigte Lededje. » Allerdings nur einmal, das muss ich ihm lassen.« Als der Avatar nichts sagte und sie nur

Weitere Kostenlose Bücher