Krieg der Seelen: Roman (German Edition)
Monitor erscheinen und sorgte dafür, dass er sich entrollte und vor ihnen in der Luft hing– er zeigte, was die Drohne sah, als sie durch den kurzen Korridor unter dem Schlafzimmer und dann durch den Tunnel in der Felswand flog. Weit vorn hockte ein kleiner unterirdischer Wagen im Form eines dicken Geschosses im dunklen Tunnel.
» Irgendwelche Hinweise?«, fragte Yime.
Himerance zuckte die Schultern, » Nicht viele«, sagte er. » Es gibt hier drin unterschiedliche Überwachungseinrichtungen. Der Ort scheint bestrebt zu sein, einen historischen Überblick über Kontrolltechnik aller Art zu geben. In der Suite wimmelt es von winzigen Netzwerken aus visuellen Sensoren und längst überholten Abhöranlagen. Ein großer Teil davon funktioniert nicht mehr und dürfte längst vergessen sein. Es herrscht kein Mangel an leeren Batterien. Uralter Kram.« Das Schiff, nur einige hundert Kilometer über ihren Köpfen, richtete einen seiner Haupteffektoren auf die Stadt, das Hotel und die Suite. Wenn es hier etwas Interessantes zu entdecken gab, wurde es bestimmt fündig.
» Die neueren Dinge sind Äquiv-Tech«, sagte Himerance und berichtete von den Entdeckungen des Schiffes. » Nicht schlecht… NR -Technik.« Er sah Yime an.
» NR ?«
» Wahrscheinlich. Nicht sehr alt«, sagte Himerance. » Und funktionsfähig. Ohne eine von mir veranlasste Neutralisierung würden die entsprechenden Überwachungssysteme vermutlich übertragen, was wir sagen. Es bestehen synchronisierte Verbindungen mit verborgenen Hotelkameras und Geräten, die Komm-Verbindungen anzapfen können.« Himerance nickte in verschiedene Richtungen des Zimmers. » Aufgesprüht auf die Wandbehänge, auf die Oberfläche von Gemälden und die Gewebestrukturen der Teppiche.«
» Was ist mit Aufzeichnungen?«
» Es gibt keine«, antwortete Himerance. » Und ich habe keine Ahnung, wohin die gesammelten Daten transferiert wurden.«
» Wären die Überwachungseinrichtungen aktiv geworden, wenn Veppers den Geheimgang unter dem Bett benutzt hätte?«
» Vielleicht nicht«, sagte Himerance und sah zum großen, dichten Vorhang, der das ganze Bett umgeben konnte. » Nicht wenn das dort geschlossen war.« Er blinzelte, und Yime glaubte fast zu fühlen, wie das Schiff über ihnen den Fokus seines Effektors um den Bruchteil eines Grads verschob. » Nichts Aufgesprühtes daran«, fuhr Himerance fort. » Und der Vorhang ist weitaus mehr Hightech, als sein schlichtes Aussehen vermuten lässt. Wenn er richtig zugezogen ist, schirmt er die meisten Signale ab.«
Yime seufzte. » Ich glaube nicht, dass er hier ist«, sagte sie. » Und sie fehlt ebenfalls.«
Der Zwischenstopp an diesem Ort war eine einfache Entscheidung gewesen: Sie hatten sich dem Sichultianischen Enablement aus einer Richtung genähert, bei der Vebezua praktisch auf dem Weg lag. Sichult schien der lohnendste Ort für die Suche nach Veppers und Lededje Y’breq zu sein, aber warum keinen Blick dorthin werfen, wo sich Veppers ganz sicher befunden hatte, wenn es nur zwei Stunden kostete und vielleicht neue Erkenntnisse brachte?
» Ich weiß noch immer nicht, was mit der Restoria-Mission los ist«, sagte Himerance und klang ein wenig verwirrt. » Es herrscht eine Art Kommunikations-Blackout. Etwas passiert bei der Tsungarialischen Scheibe.«
» Ein Smatter-Ausbruch?«, fragte Yime.
» Die Schiffe in den Fabrikaria-Modulen sind mehr als nur Smatter«, erwiderte Himerance, als sie auf dem entrollten Schirm beobachtete, wie die Drohne durch den Tunnel zu ihnen zurückkehrte. Yime wusste um den Interessenkonflikt des Schiffes: Einerseits wollte es sie nach Sichult bringen, andererseits hätte es gern herausgefunden, was bei der Tsungarialischen Scheibe geschah.
» Dort draußen findet ein regelrechtes Gefecht statt«, sagte Himerance und runzelte die Stirn. » Hinter der Scheibe, an den Grenzen des Enablement. Und dabei ist zu viel Hightech im Einsatz; Smatter kommt dafür nicht infrage. Ich hoffe, dass jene Aktivitäten nicht auf das Eintreffen des Schiffes der Verabscheuer-Klasse hindeuten. Wenn doch, haben wir es vielleicht mit einem richtigen Krieg zu tun.«
Die Drohne stieg in der Öffnung empor, die das Bett verschlungen hatte. Himerance rollte den Schirm zusammen und steckte ihn in eine Innentasche seiner Jacke.
» Was ist mit der Explosion auf Veppers’ Anwesen?«, fragte Yime.
» Nichts Neues. Nachrichtensperre.« Himerance zögerte. » Doch, es gibt etwas Neues. Zwei nicht von Veppers kontrollierte
Weitere Kostenlose Bücher