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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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ansah, fügte Lededje hinzu: » Ich bin nicht er, Demeisen. Ich bin nicht einmal wie er. Wenn ich nahe an ihn herankomme, eine Pistole oder ein Messer in der Hand halte und dann herausfinde, dass ich gar nicht in der Lage bin, ihn zu töten… Dann wäre ich zornig auf mich, weil ich ihn davonkommen ließe, weil ich ihm die Chance gäbe, erneut zu vergewaltigen und zu morden.« Sie holte erneut tief Luft. » Aber wenn ich ihn töten kann, wenn ich von der Pistole oder dem Messer Gebrauch mache… Dann wäre ich in gewisser Weise nicht besser als er. Dann hätte er gewonnen, weil er mich dazu gebracht hätte, genauso zu sein wie er.« Lededje hob und senkte die Schultern. » Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin fest entschlossen, ihm eine Kugel in den Kopf zu jagen oder ihm die Kehle durchzuschneiden, wenn ich Gelegenheit dazu bekomme, aber ich werde erst wissen, ob ich dazu fähig bin, wenn es so weit ist.« Sie zuckte noch einmal die Schultern. » Wer weiß, wann und ob dieser Augenblick kommt.«
    Demeisen schüttelte den Kopf. » Das ist das traurigste, armseligste und unsinnigste Stück Selbstmotivation, das ich jemals gehört habe. Wir hätten vorher über diese Sache reden sollen. Es wäre besser gewesen, wenn ich die vergangenen Tage genutzt hätte, Ihnen Mordanschlag-Lektionen zu erteilen. Wie viel Zeit bleibt uns jetzt noch? Fünf Stunden?« Demeisen schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn und verdrehte theatralisch die Augen. » Lieber Himmel. Sie werden sterben, Teuerste.«
    Die Falten fraßen sich tiefer in Lededjes Stirn. » Danke für Ihre Zuversicht.«
    » He, Sie haben damit angefangen.«

26
    V eppers ist tot?«, fragte Yime Nsokyi. »Wie kam er ums Leben?«
    » Bei der Explosion oder dem Absturz des Fliegers«, sagte Himerance. » Die Berichte sind nicht ganz klar.«
    » Lededje Y’breq ist nicht bereits auf Sichult, oder?«, fragte Yime.
    » Das bezweifle ich«, erwiderte Himerance. » Und ich bezweifle, dass sie in der Lage wäre, einen nuklearen Sprengsatz auf Veppers’ Anwesen zu verstecken. Sie ist einfach nur eine junge Frau, die auf Rache sinnt, keine mit Superkräften ausgestattete BU -Agentin. Nicht dass ein mit Superkräften ausgestatteter BU -Agent etwas so Geschmackloses wie eine Atombombe gegen einen Flieger einsetzen und ihn dann auch noch verfehlen würde.«
    » Und wenn der Verabscheuer ihr hilft?«
    » Darüber möchte ich lieber nicht nachdenken«, sagte Himerance mit einem Seufzen.
    Yime runzelte die Stirn und ließ den Blick durch die luxuriöse Suite schweifen. » Hören Sie das Pochen?«
    » Das«, sagte die Schiffsdrohne, » ist der Generaldirektor des Hotels, der seine Missbilligung darüber zum Ausdruck bringt, dass ihm sein Hauptschlüsselcode keinen Zugang zur besten Suite gewährt, während in ihr etwas › vorzugehen‹ scheint.«
    Himerances Blick schien sich nach innen zu kehren. Die Schiffsdrohne schwieg und hing einige Sekunden reglos und stumm in der Luft.
    » Wir müssen ein kleines Experiment durchführen«, sagte Himerance.
    » Die Statue dort«, verkündete die Drohne. Himerance drehte sich um und richtete den Blick auf eine vollbusige Nymphe, die mit einer stilisierten Fackel in der Hand in einer Ecke des Schlafzimmers stand.
    » Was…?«, begann Yime, als ein silbriges Ellipsoid erschien und die Statue umhüllte. Als es unmittelbar darauf mit einem leisen » Plopp« verschwand, war auch die Statue weg, und wo sie gestanden hatte, zeigte sich ein heller Fleck auf dem Teppich.
    » Was ist los?«, fragte Yime. Sorge regte sich in ihr, als sie erst den humanoiden Avatar ansah und dann die Schiffsdrohne.
    Die beiden Maschinen zögerten, und dann sagte die kleine Schiffsdrohne: » Oh, oh.«
    Himerance wandte sich an Yime. » Das Schiff hat gerade eine neuerliche Dislokation versucht.«
    » Die Mikrosingularität ist nicht eingetroffen«, fügte die Drohne hinzu.
    » Was?«, fragte Yime. » Wie…?«
    Himerance trat vor und nahm Yime am Ellenbogen. » Wir müssen weg von hier«, sagte er und schob Yime in Richtung Tür.
    » Ich überprüfe noch einmal den Tunnel«, verkündete die Drohne. Sie flog schnell durchs Zimmer und verschwand im runden Loch.
    » Eine NR -Einheit hat das Schiff aufgefordert, das System zu verlassen«, teilte Himerance Yime mit, als sie den Salon der Suite erreichten. » Und zwar sehr klar und deutlich. Die NR glauben, dass wir irgendetwas aushecken, und nach Reliquaria-Maßstäben sind sie sehr verärgert. Sie fangen alle

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