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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Tag begrüßten. Und natürlich all die Probleme und Kalamitäten, die er versprach. Molly und ich gingen hinunter, um in einem der großen Speisesäle zu frühstücken. Lange Reihen von mit weißem Tuch gedeckten Tischen standen dort, ein langer Tresen, auf dem alle Arten von Frühstück standen, die man sich nur vorstellen kann, und es gab lange Fenster, die einen Blick über die Rasenflächen gestatteten. Es gab geschmorte Nierchen, gebratenen Reis mit Fisch und Eiern, selbst Porridge, auch wenn man mich wohl nie dazu bringen würde, dieses Zeug zu essen, egal, wie viel Salz man darüber streute.
    Ich bin nicht gerade ein Frühaufsteher, das war ich nie. Und ich bin auch nicht sehr scharf auf Frühstück, aber an diesem Tag aller Tage musste ich gesehen werden, damit mich niemand beschuldigen konnte, die Beerdigungen zu versäumen. Meine Abwesenheit hätte als ein Schuldeingeständnis verstanden werden können. Also hielt ich mich an einer Tasse starken schwarzen Kaffees fest, während Molly sich den Bauch mit einem kompletten Teller Gebratenem, mit Leber und Pilzen und mehr Rührei, als ihren Arterien gut tun konnte, vollschlug. Ich hatte noch nie bemerkt, wie laut sie aß, aber vielleicht lag das auch nur an der Uhrzeit. Jedes Geräusch klingt am frühen Morgen noch lauter und eindringlicher. Es waren auch eine Menge Leute um uns herum, die frühstückten und angeregt miteinander sprachen Keiner von ihnen hatte mir oder Molly etwas zu sagen.
    »Warum stehen wir so früh auf?«, fragte Molly und griff ihren Berg von dampfendem Rührei erneut mit alarmierender Vehemenz an.
    »Begräbnisse werden hier immer früh am Morgen abgehalten«, sagte ich. »Das ist Tradition. Vielleicht ist das diesmal sogar gut, wir haben eine Menge zu tun. All die Leute, die ich verloren habe ...«
    »Fang damit gar nicht erst an«, sagte Molly streng und drohte mir mit ihrer Gabel. »Nichts von dem, was passiert ist, war dein Fehler. Wenn es das wäre, dann würde ich es dir sagen. Laut und heftig und dort, wo mich jeder hören könnte.«
    Ich zog das in Erwägung. »Das würdest du wirklich, stimmt's?«
    »Also, warum halten sie das Begräbnis so schnell ab? Es ist ja nicht so, als würde jemand abhauen.«
    »Wir zögern nicht, wenn es darum geht, jemanden zu begraben«, meinte ich. »Die Familie hat zu viele Feinde, die versuchen könnten, unsere Toten gegen uns zu verwenden.«
    Molly kaute auf einem knusprigen Schinkenstück herum, nachdenklich und gründlich. »Wie laufen Begräbnisse bei euch ab?«
    »Oh, es wird eine große Zeremonie werden«, sagte ich. »Meine Familie hat eine Zeremonie für praktisch alles. Wir sind ganz groß, was die Tradition angeht. Hindert das Fußvolk daran, selbst zu denken. Und ich werde zum Schluss eine Rede halten müssen. Das wird von mir erwartet.«
    »Was wirst du sagen?«, fragte Molly.
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Ich denke, ich könnte mich der Gnade der Familie ausliefern.«
    Molly schüttelte den Kopf. »Das würde ich nicht tun.«
 
    Nach dem Frühstück brachte ich Molly in den hinteren Teil des Haupthauses und durch die hohen französischen Fenster, die auf die weiten Rasenflächen zeigten, wo die Beerdigung abgehalten wurde. Die Särge schimmerten hell in der frühen Morgensonne, Reihen und Reihen davon erstreckten sich vor uns. Alle natürlich geschlossen, um die Tatsache zu verschleiern, dass die meisten von ihnen nur Körperteile enthielten und einige sogar gar nichts. Zweihundertundvierzig Holzkisten. Ich wusste nicht, dass wir so viele auf Lager gehabt hatten. Oder vielleicht hatte nur jemand einen Duplizierungszauber angewandt. Zweihundertvierzig Droods weniger, die in der Bresche zwischen der Welt und all dem Bösen darin standen.
    Jede Familie verliert Mitglieder. Aber in meiner Familie macht das mehr aus als in den meisten anderen.
    Die ganze Familie, oder zumindest schien es so, war zur Beerdigung gekommen. Sie kamen aus dem ganzen Herrenhaus, standen in Gruppen zusammen, die sich aus ihrem Beruf oder ihrem Rang ergaben. Keiner wollte neben Molly und mir stehen, nicht einmal die anderen Mitglieder des Inneren Zirkels. Lange Reihen der Lebenden standen jetzt vor den Reihen der Särge, während versteckte Lautsprecher getragene Musik spielten. Der Waffenmeister stand abseits und fuhrwerkte an einer Bedienungskonsole herum. Er steuerte damit das Energiefeld, dass uns vor feindlichen Attacken und Spionage schützen sollte.
    Die Musik endete schließlich mit einer bewegenden

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