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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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langsam.
    »Ich denke, es ist komplizierter«, sagte Rafe. »Ich habe mich durch ein paar Begleittexte gewühlt: inoffizielle Familiengeschichte, persönliche Tagebücher und dergleichen. Es scheint, dass andere, vernünftigere Möglichkeiten zugunsten der Abscheulichen außer Acht gelassen wurden.«
    »Was zum Beispiel?«, fragte ich.
    »Die Freundlichen«, sagte William. »Die Brigade der Unendlichkeit, die Zeitmeister. All die üblichen Verdächtigen, alle der Menschheit gegenüber viel freundlicher eingestellt als eine Bande degenerierter Seelenfresser. Aber irgendjemand hoch in der Familienhierarchie bestand auf den Abscheulichen, gegen jede Vernunft. Ich muss mich fragen ... ob es vielleicht einen Verräter innerhalb der Familie gab. Vielleicht jemanden, der schon von den Abscheulichen übernommen war.«
    Meine Nackenhaare stellten sich auf. »Ein infizierter Drood, mitten im Herz der Familie? Könnte es noch andere geben, mitten unter uns?«
    »Das ist möglich«, sagte Rafe. »Wir sind mit den Jahren zu selbstgefällig geworden. Der Waffenmeister könnte etwas entwickeln, damit wir so etwas wie einen Test haben.«
    »Ich werde mit ihm reden«, sagte ich. »Einen Verräter in der Familie ...! Vielleicht sind deshalb bei Nazca so unerwartet viele Drohnen aufgetaucht. Sie wussten, dass wir kommen würden. Jemand hat ihnen einen Tipp gegeben.«
    »Wird irgendjemand vermisst, seit ihr wieder da seid?«, fragte Rafe.
    »Nur Janitscharen Jane, aber ... Nein. Warte mal einen Moment.« Ich zog eine Grimasse. Mir gefiel nicht, wo meine Gedanken mich hinführten. »Sie war gerade erst von einem Dämonenkrieg zurückgekehrt, als ich sie fand. Sie sagte, sie sei die einzige Überlebende gewesen ... und jetzt muss ich mich fragen, warum.«
    Unsere Köpfe fuhren herum, als hinter uns plötzlich ein leises, verstohlenes Geräusch zwischen den Bücherstapeln zu hören war, nicht sehr weit weg. Ich war im gleichen Moment auf den Beinen, tauchte durch die turmhohen Bücherregale, Rafe und William dicht auf den Fersen. Und da war der Blaue Elf mit einem Stapel Bücher in den Armen. Er versuchte nicht einmal, sich zu verstecken oder wegzulaufen. Er lächelte uns drei schnell an und gab sich Mühe, besonders stillzustehen.
    »Hallo!«, sagte er. »Achtet gar nicht auf mich. Ich bin nur hier, um mir was Einfaches zu lesen zu holen.«
    »Das ist die alte Bibliothek«, sagte ich. »Die ist für jeden gesperrtes Terrain, aber besonders für dich.«
    »Wie ausgesprochen unfreundlich«, erwiderte der Blaue Elf. »Man könnte glatt glauben, du misstraust mir.«
    »Das sind verbotene Texte«, grollte William. »Selten und wichtig und überaus wertvoll. Leg sie dorthin. Vorsichtig.«
    »Natürlich, natürlich«, sagte der Blaue Elf. Er lächelte immer noch sein strahlendes und ungetrübtes Lächeln. Er ließ den Bücherstapel langsam und vorsichtig auf den Boden sinken und hielt dann beide Hände hoch, um uns zu zeigen, dass sie leer waren, bevor er von dem Haufen zurücktrat. »Können wir uns jetzt wieder ein bisschen beruhigen, bitte? Ich meine, wir sind doch alle gute Freunde, oder? Wir sind alle auf derselben Seite?«
    Ich schenkte ihm meinen besten mörderischen Blick. Ich hatte immer angenommen, dass der Blaue Elf hauptsächlich deshalb mit ins Herrenhaus gekommen war, weil er glaubte, er müsse sich vor seinen zahlreichen Feinden schützen. Wie den Vodyanoi-Brüdern. Und nur in zweiter Linie, um gute Werke für die Erlösung seiner befleckten Seele zu tun. Immerhin, selbst wenn man alles bedachte, war der Blaue Elf doch immer noch halb Elb und einem Elben kann man niemals trauen.
    »Wonach genau suchst du?«, fragte ich.
    »Ich war interessiert an allem, was deine Familie mit den Elben zu schaffen hatte«, erwiderte der Blaue Elf sofort. »Ich weiß wirklich nicht viel über Papas Familienseite. Vollblutelben sprechen nicht mit Halbblütern. Unsere pure Existenz ist ein Tabu für sie. Aber als ich dich hier gesehen habe, Eddie, zwischen all den Deinen, hat mich das neugierig auf meine eigene Familie gemacht. Du kennst deine Wurzeln, weißt, wer du bist und woher du kommst. Das wusste ich nie.«
    Jedem anderen hätte ich geglaubt, aber das hier war der Blaue Elf - also ...
    »Das nächste Mal fragst du erst um Erlaubnis«, sagte ich. »Wie bist du überhaupt hier hereingekommen? Die Schutzschilde, die ich rund um das Porträt installiert habe, hätten dich bei lebendigem Leib fressen sollen.«
    »Oh, ich bitte dich«, sagte der

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