Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
hatten. Am Ende verbündeten sich ihre Feinde miteinander, um die Kandarianische Expansion zu stoppen. Die Kandarianer fanden das inakzeptabel. Sie hatten viel zu viel Spaß dabei. Also machten sie sich entschlossen daran, noch stärker und noch mächtiger zu werden, egal, was es kostete. Sie wollten Götter auf Erden werden. Also schlossen sie noch einen Handel ab, mit denen, die wir als die Abscheulichen kennen, die wiederum die Kandarianer den Eindringlingen vorstellten; sehr mächtigen Wesen außerhalb unserer Raumzeit. Und das war der erste Fehler der Kandarianer, denn der Kontakt mit den Eindringlingen ließ die Kandarianer wahnsinnig werden. Alle. Sie wandten sich gegeneinander und löschten ihre ganze Rasse und Zivilisation in einer einzigen Nacht des Todes und der Zerstörung aus. Sie taten sich selbst das an, was sie so viele Jahre allen anderen angetan hatten.
Keiner von ihnen überlebte.
Sie wussten aber auch nicht, was wir heute wissen. Dass es eigentlich keine Abscheulichen in diesem Sinne gibt. Nicht als eigene Entitäten. Sie sind nur die Vorboten von wesentlich größeren Wesenheiten in unserer Realität. Die Fingerspitzen der Eindringlinge, wenn man so will. Denk dir die Abscheulichen als Trojanische Pferde, durch die die Eindringlinge einen Fuß in unsere Realität bekommen. Die Eindringlinge haben in vielen Kulturen ebenso viele Namen, und sie werden von jedem gefürchtet, der auch nur zwei miteinander verbundene Hirnzellen hat. Die Vielwinkligen, der Horror aus dem Jenseits, die Hungrigen Götter. Es sind Wesen aus einer höheren Realität, die sich davon ernähren, in untere Realitäten wie der unseren vorzustoßen und uns zu verschlingen. Sie ernähren sich von Leben, von allem Lebendigen, beim größten angefangen bis hin zum kleinsten Wesen. Sie fressen Welten, löschen ganze Realitäten und bewegen sich immer von einer zur nächsten wie kosmische Heuschrecken.
Als unsere Familie das erste Mal einen Deal mit den Abscheulichen abschloss und sie in unsere Welt brachte, um als Waffe gegen die Nazis zu dienen, haben wir unwissentlich die Eindringlinge auf unsere Welt, unsere Realität aufmerksam gemacht. Und obwohl wir sehr darauf bedacht waren, nur ein paar Abscheuliche in unsere Welt zu bringen, die wir auch - so dachten wir - kontrollieren können, haben wir dennoch eine Tür geöffnet, die nie korrekt wieder geschlossen wurde. Natürlich haben sich die Abscheulichen unserer Kontrolle entzogen. Über die Jahre haben sie sowohl an Zahl als auch an Macht zugelegt, bis sie endlich so weit waren, die Eindringlinge zu uns durchkommen zu lassen. Damit sie uns verschlingen können. Damit sie alles verschlingen können. Alles Leben, die ganze Schöpfung. Wir müssen es aufhalten, Edwin, weil wir es auch angefangen haben.«
William hörte auf zu sprechen, stand gerade und groß vor mir und sah mich erwartungsvoll an. Ich sah zu Rafe.
»Er übertreibt nicht«, sagte Rafe. Seine Stimme war fest, auch wenn sein Gesicht blass und verschwitzt wirkte. »Ich habe all die Quellen gecheckt. Es steht alles in den Büchern. Nur hat das alles vor William noch niemand zu einem Ganzen zusammengesetzt.«
»Okay«, sagte ich, nur ein wenig unsicher. »Das ist echt größer, als wir dachten. Wie bekämpfen wir diese ... Eindringlinge?«
»Das kann man nicht«, sagte William knapp. »Wenn sie durchbrechen, dann ist es vorbei. Wir müssen die Abscheulichen daran hindern, ihre Türme zu bauen. Sie auslöschen, bis auf den allerletzten. Oder wir werden nicht sicher sein.«
»Und ... es fehlen einige Bücher«, sagte Rafe. »Wichtige Bücher. Ich vermute, dass die Null-Toleranz-Fanatiker sie genommen haben, vielleicht, um sie an Truman und das Manifeste Schicksal weiterzugeben. Oder vielleicht haben sie sie auch zerstört, damit niemand die Wahrheit kennt. Weißt du, diese Bücher beschrieben den ursprünglichen Deal der Familie mit den Abscheulichen. Was wir ihnen versprochen haben und sie uns. Und möglicherweise auch etwas, um den Handel rückgängig zu machen.«
»Wie viele Bücher fehlen denn?«, fragte ich.
»Wir stellen gerade eine Liste auf«, sagte Rafe. »Eine ganze Sektion der Familiengeschichte fehlt. Es dürfte dich nicht überraschen, dass ausgerechnet die Bände fehlen, die uns vielleicht verraten hätten, wer ursprünglich vorgeschlagen hatte, die Abscheulichen zu kontaktieren und warum.«
»Ich dachte immer, dass das auf die vorige Matriarchin zurückging, Urgroßmutter Sarah«, meinte ich
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