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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Ratgebern umsehen. Vorzugsweise solchen, die mehr von den Realitäten eines tatsächlich stattfindenden Krieges verstanden. Irgendwann hatte ich eine richtig gute Idee, wo ich die finden konnte, und die Tatsache, dass der Innere Zirkel mit dieser Idee auf keinen Fall einverstanden sein würde, machte sie nur noch besser. Ich grinste immer noch vor mich hin, als es in meiner linken Jackentasche wild zu zappeln begann. Ich packte sie mit beiden Händen, rang sie nieder und zog schließlich Merlins Spiegel heraus, der wie ein brünstiger Vibrator in meiner Hand zitterte und sich schüttelte. Schließlich sprang er mir aus den Fingern, wuchs rapide an und hing dann vor mir in der Luft, ein Tor, durch das ich in die alte Bibliothek sehen konnte. Regale über Regale von Büchern, in einem warmen, goldenen Schimmer, begleitet von dem leisen Geräusch eines Selbstgesprächs. William Drood erschien auf einmal im Rahmen und nickte brüsk zu mir hin.
    »Keine Panik, das bin nur ich. Ich muss privat mit dir reden, also habe ich den Spiegel von hier aus aktiviert.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du das kannst«, sagte ich.
    Er schnaubte laut. »Es gibt einiges, was du über den Spiegel nicht weißt, Junge, und ich habe keine Zeit, dich vor allem zu warnen. Überflüssig zu sagen, dass es ein Ding ist, dass von dem berüchtigten Merlin Satansbrut konstruiert wurde. Der Haken liegt schon im Namen.«
    »Bitte klingel das nächste Mal oder so etwas in der Art«, sagte ich. »Du hast mir echt Angst eingejagt.«
    »Du hattest Glück, dass ich einen Vibratormodus improvisieren konnte. Die Bedienungsanleitung sieht einen sehr lauten Gongschlag vor. Aber jetzt pass mal auf, Edwin. Ich muss dich sprechen. Hier in der alten Bibliothek, wo niemand uns belauschen kann. Na los, komm schon durch das Tor. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Ich seufzte lautlos. Es war noch nicht allzulange her, dass ich hier die Befehle gegeben hatte. Ich trat durch die Öffnung in die alte Bibliothek. Der Spiegel schrumpfte auf der Stelle zu normaler Größe und schlüpfte in meine Tasche zurück. Ich hatte auch nicht gewusst, dass er das konnte. Sobald ich Zeit hatte, nahm ich mir vor, würde ich die Bedienungsanleitung genauer studieren.
    William wuchtete einen in Leder gebundenen Folianten auf ein Lesepult aus Messing und blätterte schneller durch die Seiten, als für so ein altes Buch gut sein konnte. Er fand bald die richtige Stelle und begann, sie hastig murmelnd zu lesen. Dabei folgte er den Zeilen mit der Fingerspitze. Ich wartete darauf, dass er mich einweihte, in was auch immer so wichtig sein mochte, mich so umgehend zu sich zu zitieren. Aber er schien vergessen zu haben, warum ich hier war. Ich fand einen Stuhl und setzte mich, um abzuwarten.
    Jedes Mal, wenn ich dachte, dass es William besser ginge, verfiel er wieder in diesen Seltsamer-John-Modus.
    Der jüngere Bibliothekar, Rafe, erschien hinter den sich auftürmenden Buchbergen mit einer Tasse dampfendem Tee, die ich dankbar annahm. Rafe sah liebevoll auf William und beugte sich vor, um mir etwas ins Ohr zu flüstern. »Du musst dem alten Kauz ein paar Zugeständnisse machen. Wir sind beide die ganze Nacht wach gewesen, um nach den Informationen zu suchen, die du haben wolltest. Die alte Bibliothek hat Kopien von Büchern, von denen ich nicht mal im Traum erwartet habe, dass es sie gibt und einige davon sind so gefährlich, dass wir ein paar niedere Exorzismen durchführen mussten, bevor wir uns ihnen überhaupt nähern konnten. William ist allerdings wirklich ein Juwel. Er sprang von einem Hinweis zum nächsten, folgte der Spur von Band zu Band, von Pergamentrollen zu Manuskripten und antiken Traktaten, die tatsächlich in dünne Platten von gehämmertem Gold eingraviert sind. Ich habe versucht, ihn zu einer Pause zu überreden, aber er ist schon so, seit du ihm dieses kandarianische Artefakt gezeigt hast.«
    »Verdammt«, sagte ich. »So wichtig war das nun auch wieder nicht. Ist er wirklich die ganze Nacht und diesen Morgen schon wach?«
    »Ja, das ist er«, sagte William und sah nicht einmal von seiner Lektüre auf. »Und es ist in der Tat so wichtig. Ich bin nicht taub, wisst ihr. Ich kann jedes Wort von dem hören, was ihr sagt. Also, Eddie, ich habe eine Menge Referenzen zu Kandar und den Eindringlingen gefunden. Die meisten von ihnen sind ziemlich besorgniserregend und von jedem einzelnen solltest du sofort erfahren. Deshalb habe ich dich hergeholt. Rafe, wo ist die Tasse Tee, um die

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