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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wischte sich die Hand an der Hüfte ab und lächelte mich süß an. »Du hättest dich daran erinnern können«, sagte sie. »Im Raum ist alle Größe relativ.«
    »Manchmal machst du mir Angst«, erwiderte ich.
 
    Wir fuhren weiter durch einen Raum, der keiner war, und sahen viele seltsame und wundersame Dinge. Planeten kamen und gingen an uns vorbei. Ein Planet öffnete sich wie ein Auge und starrte uns kalt an, als wir vorbeiflogen, ein anderer hatte ein Dutzend Ringe, die sich wie verrückt um ihn herum drehten, alle mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und in unterschiedliche Richtungen. Er sah aus wie ein großes Spielzeug-Uhrwerk, das man zu Beginn des Universums in Gang gesetzt hatte und das nun langsam ablief. Ein anderer Planet öffnete sich auf einmal wie eine Blume und Hunderte von langen Tentakeln sprossen heraus. Sie hangelten und griffen nach Ivor, um den Zug zu sich heranzuziehen. Tony schickte Ivor weiter auf seinem Kurs hierhin und dorthin. Mit bedachtem Verwenden der Hebel wich er geschickt jedem Tentakel aus, der uns erreichen und sich um uns wickeln wollte. Ein paar schlugen harmlos an Ivors Flanken und Ivor schien bei der Berührung zu zittern. Aber wir ließen den Planeten bald hinter uns und er schloss sich wieder; schmollend zog er die Tentakel wieder zurück.
    Ein anderer Planet verschwand einfach komplett, als wir herankamen und erschien erst erneut, nachdem wir uns wieder in sicherer Entfernung befanden.
    Ich kann Ihnen nicht sagen, wie lange die Reise dauerte. Es gab genügend Sichtungen und Ereignisse, die das Vergehen der Zeit markierten, aber wir hatten keinen wirklichen Sinn für die Dauer. Es hätten Minuten oder Tage oder Wochen sein können. Ich fühlte mich nie müde oder hungrig oder gelangweilt. Aber endlich begannen die Sterne vor uns zu tanzen und zu wirbeln, flogen in komplizierten Mustern um uns herum und verbanden sich schließlich zu einem enormen Regenbogen unter uns, der aus so leuchtenden und lebendigen Farben bestand, dass sie das Auge blendeten. Es gab Schattierungen und Farbtöne, die in der täglichen und öden Welt keine Entsprechung hatten. Es war das Schönste, was ich je gesehen hatte. Molly und ich klammerten uns aneinander, damit wir angesichts etwas so unmenschlich Schönem einen Halt hatten. Tony hielt sich an Ivor fest.
    »Was ist das?«, sagte Molly endlich atemlos.
    »Das ist der Sternenbogen«, sagte Tony, seine Stimme schwach und voller Ehrfurcht. »Ich habe davon in Großvaters Tagebuch gelesen, aber ich hätte mir nie vorgestellt ...«
    »Ich habe davon gehört«, sagte ich. »Aber ich hätte nie erwartet, ihn zu sehen. Es wird erzählt, dass man ihm bis zum Ende des Universums folgen kann und dort vielleicht seinen Herzenswunsch erfüllt bekommt.«
    »Oh Eddie«, sagte Molly. »Könnten wir nicht ...«
    »Ja«, sagte ich. »Könnten wir. Aber wir müssen woanders hin. Wir haben Pflichten. Und Verantwortung.«
    »Ja«, sagte Molly und ließ den Sternenbogen nicht aus den Augen. »Wenn wir nur könnten ...«
    »Wenn wir nur könnten«, erwiderte ich. »Das sind immer die schlimmsten Worte. Tony, bring uns hier heraus.«
    Er beschleunigte und langsam ließen wir den Sternenbogen hinter uns. Manchmal denke ich, dass das Traurigste war, was ich je hatte tun müssen.
 
    Endlich erschien wieder Merlins Spiegel vor uns und wir röhrten hindurch. Mit einem Mal waren wir wieder in der Realität angelangt, die wir kannten und zurück in der Zukunft, die ich schon gesehen hatte. Der Zeitzug schien für einen Moment wie ein Stein zu fallen, dann erschien eine große eisige Ebene unter uns und plötzlich fraß sich Ivor durch dicken Schnee. Molly, Tony und ich wurden hin und her geworfen, als Ivors Geschwindigkeit mit fiesen Schocks und Sprüngen langsamer wurde. Tony rang mit beiden Händen die Kontrollen nieder, er schrie und fluchte und endlich kam der Zeitzug zum Stillstand.
    Es war plötzlich sehr kalt, unser Atem dampfte dick in der Luft. Mein nacktes Gesicht und die Hände brannten in der plötzlichen Kälte, und ich lugte aus dem Führerhaus hinaus, um mich zu orientieren. Diesmal waren wir wirklich auf der fremdartigen Welt mit dem rosafarbenen Himmel und den drei grell scheinenden Sonnen. Die Schneewüste erstreckte sich so weit das Auge reichte. Dünne Nebelschwaden wurden von der eisigen Luft hin und her geweht.
    »Du bringst mich wirklich an die schönsten Orte, Eddie«, sagte Molly, schlug ihre eiskalten Hände aneinander und blies

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