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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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am ganzen langen Körper mit neonpinkfarbenen Fleckzeichnungen übersät. Der Kopf war flach und knochig, mit einer Reihe von glühenden roten Augen über einem klaffenden Maul, das mit spitzen, haiähnlichen Zähnen vollgepackt war. Große, hautähnliche Flügel breiteten sich auf jeder Seite des bulligen Rumpfes aus. Er hatte kurze Greifarme, die am Hals unter dem Maul begannen und mit bösartigen, gebogenen Krallen bewehrt waren. Der Drache schoss in einer langen Ellipse an uns vorbei und aus der Nähe gesehen war allein sein Kopf größer als Ivor.
    »Ich warte immer noch auf eine Antwort«, sagte Molly. »Irgendeine. Was zur Hölle ist das für ein Ding?«
    »Woher soll ich das wissen?«, erwiderte ich ein wenig unwirsch. »Ich habe nicht daran gedacht, das Buch zur Beobachtung von Raumdrachen mitzunehmen. Er lebt offenbar hier und es sieht nicht gerade aus, als freue er sich über Besuch. Lasst uns fest daran glauben, dass er erst kürzlich gefressen hat.«
    »Das ist wirklich ein riesiger Bastard«, sagte Tony. »Glaubt ihr, dass er versuchen könnte, Ivor zu schaden?«
    »Vielleicht hat er noch nie Dosenfutter gesehen«, meinte Molly.
    »Er ist größer als wir und er hat wirklich fiese Zähne und Klauen«, sagte ich. »Ich würde drauf wetten, dass er kein Vegetarier ist.«
    »Ist Ivor bewaffnet?«, fragte Molly. »Hast du irgendwelche Waffen an Bord?«
    »Es gibt ein paar Verteidigungssysteme«, meinte Tony und sah mich an. »Unglücklicherweise sind die alle in den Waggons.«
    »Ich wusste irgendwie, dass alles meine Schuld ist«, erwiderte ich.
    Der Drachen schwang sich herum und kam direkt auf uns zugeflogen; die riesigen Kiefer öffneten sich weiter und weiter, als plane er, Ivor im Ganzen zu verschlucken. Vielleicht brüllte oder heulte er, aber ich hörte nichts. Die absolute Stille ließ die Situation nur noch albtraumhafter erscheinen. Ich zog meinen Revolver und feuerte die Waffe wieder und wieder auf den massigen Kopf ab. Jeder Schuss traf, aber die Kugeln waren einfach zu klein, um der monströsen Kreatur wirklich zu schaden. Tony riss mit beiden Händen einen langen Stahlhebel komplett herum und Ivor tat mit neuer Kraft einen Satz nach vorn. Der Drache schoss an uns vorbei, beinahe unmöglich groß, und eine gelbe Pfote kratzte über Ivors schwarze Stahlflanke. Riesige Schauer von schweigenden Funken flogen in die Finsternis, als diamantenscharfe Klauen lange Furchen in Ivors Seite rissen.
    Der stieß einen langen Dampfstrahl aus wie einen Schrei.
    Das Führerhaus ruckte von einer Seite zur anderen und Molly und ich mussten uns an den Seiten der Kabine festhalten, um nicht herausgeschleudert zu werden. Tony schrie lauthals einige Obszönitäten und riss wütend an seinen Hebeln herum. Molly schrie mich an. »Lenk das verdammte Ding ab, während ich mir einen Zauber überlege!«
    »Ihn ablenken? Was willst du, das ich tue? Meine Hosen runterlassen und ihm meinen Hintern präsentieren?«
    »Mach einfach was!«
    Ich schnappte mir die Seite des Führerhauses mit beiden Händen und lehnte mich zwecks besserer Sicht nach draußen. Der riesige gelbe Drache wandte sich schon wieder um und flog einen neuen Angriff. Ich zog wieder den Revolver, zielte sorgfältig und schoss die glühenden Augen des Drachen heraus, eines nach dem anderen. Die schrecklichen Kiefer der Kreatur öffneten sich in einem Aufheulen von Wut und Schmerz noch weiter, das ich wenn schon nicht hören, so dennoch spüren konnte. Es fühlte sich wie Fingernägel auf der Tafel meiner Seele an. Der Drache schüttelte seinen Kopf hin und her, als wolle er versuchen, den plötzlichen Schmerz und die Blindheit loswerden, aber er kam immer noch auf uns zu, direkt in unsere Richtung. Er wurde einfach immer größer und größer und versperrte uns die Vordersicht, bis seine gelbe Gestalt die Sicht komplett ausfüllte.
    Und dann lehnte sich Molly aus ihrer Seite des Führerhauses hinaus, stieß mit einem einzelnen Finger in Richtung des Drachen und sprach einige unerfreuliche Worte der Macht. Der schreckliche Laut der Worte schien sich in der Stille endlos fortzupflanzen und der Drache schien auf einmal gar nicht mehr so groß und beeindruckend. Zappelnd und bebend schrumpfte er schnell, wurde kleiner und kleiner, und als er wieder dicht bei Ivor war, war er nur noch so groß wie ein Insekt. Es flatterte um unsere Köpfe, summte wütend und Molly langte nach vorn und zerquetschte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Und das war's.
    Molly

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