Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
Halbbruder ins Bett! Und er wagte es, mich anzusehen und mir zu sagen, er glaube an die alten Familienwerte! Ich zitierte ihn zu mir und konfrontierte ihn mit dem, was ich wusste - und er versuchte nicht einmal, sich zu verteidigen. Er seufzte nur und zuckte mit den Achseln und sagte, es mache keinen Unterschied. Er habe die Familie unter Kontrolle und brauche mich nicht mehr. Er sperrte mich in meinen eigenen Räumen ein und stellte seine Wachen vor meine Tür. Sie sorgten für meine Bedürfnisse und achteten darauf, dass es Alistair und mir an nichts mangelte - aber nichts, was ich sagte oder versprach oder drohte, konnte ihre Meinung ändern. Sie sind Harrys Kreaturen. Ich habe seit über einem Jahr mit keiner lebenden Seele gesprochen.
Oh, Harry hält mich über alles, was passiert, auf dem Laufenden. Ich bekomme regelmäßig Berichte und ich werde um nützliche Kommentare gebeten - die ich auch gebe. Meine Pflicht der Familie gegenüber hat sich nicht geändert. Aber du musst mich hier herausholen, Eddie. Harry ist dem Job nicht gewachsen. Die Familie verliert diesen Krieg. Ihr braucht meinen Rat und meine Erfahrung!«
»Ja«, sagte ich. »Das tun wir. Aber ich bin zurück und ich bin wieder am Zug, Großmutter. Und ich werde das auf meine Art tun. Bist du jetzt bereit, mit mir zu kooperieren?«
»Natürlich. Ich hatte lange Zeit, um über alles nachzudenken. Du und ich werden uns über viele Dinge nie einig sein, aber die Bedürfnisse der Familie gehen vor. Und jetzt braucht sie uns beide.« Sie sah auf die regungslose Gestalt auf dem Bett. »Er wird mich nicht vermissen. Er reagiert nicht einmal mehr auf meine Stimme. Jeder andere Pfleger ist genauso gut, bis er wieder erwacht.« Sie sah wieder zu mir. »Ich habe dir nicht vergeben, was du ihm angetan hast. Das werde ich nie. Aber die Pflicht kommt zuerst. Ich habe das immer gewusst.«
»Dann sollten wir hinunter in den Lageraum gehen«, sagte ich. »Damit du dort das Kommando übernehmen kannst. Du kannst das weit besser, als ich es je könnte. Und sie könnten da unten etwas Führung gebrauchen.«
Die Matriarchin sah mich direkt an. »Ich führe den Lageraum und du den Krieg. Wir können alles andere besprechen, nachdem wir den Krieg gewonnen haben.«
Ich grinste. »Ich freue mich schon drauf, Großmutter. Aber wir sollten etwas klarstellen. Du brauchst mich jetzt, wo Harry dich enttäuscht hat. Das ist der wahre Grund, warum du all dem zustimmst. Du hast mir nicht verziehen, dass ich dich vom Thron gestoßen und die Art und Weise geändert habe, wie es in der Familie läuft. Und ich habe dir all die Kinder nicht vergeben, die über die Jahre dem Herzen geopfert wurden. Wir können zusammenarbeiten und das werden wir auch tun, weil die Familie und die Welt das brauchen. Aber versteh mich richtig, Großmutter: Mach einen Versuch, meine Autorität zu untergraben oder versuch auch nur, die Kontrolle wieder an dich zu reißen und ich sorge dafür, dass du umgehend wieder hier landest und eingesperrt wirst. Auf Dauer.«
Sie lächelte mich an, dieses alte, vertraute, und kalte Lächeln. »Siehst du Edwin, du hast verstanden, wie man diese Familie leiten muss. Ich werde aus dir schon noch einen Drood machen. Ich erkläre mich mit all deinen Bedingungen einverstanden. Solange es dauert.«
Ich schüttelte langsam den Kopf. »Selbst wenn ich einen Streit mit dir gewinne, habe ich das Gefühl, ich hätte ihn verloren. Eine letzte Frage, bevor wir gehen. Es wird immer deutlicher, dass es einen langjährigen Verräter geben muss, der mitten in der Familie sitzt. Jemand, der möglicherweise von den Abscheulichen infiziert ist, vielleicht sogar die Person, die seinerzeit dafür verantwortlich war, dass sie überhaupt hergeholt wurden. Hast du eine Idee, wer das sein könnte? Kommt dir irgendjemand in den Sinn?«
Sie starrte mich schockiert an. »Einen langjährigen Verräter? Unentdeckt seit dem Zweiten Weltkrieg? Unmöglich!«
»Leider nicht, Großmutter. Bist du sicher, dass dir niemand einfällt?«
»Ja. Es ist undenkbar ...! Aber auf der anderen Seite ist so viel passiert, das ich einmal für undenkbar hielt. Ich werde die alten Familienchroniken konsultieren und sehen, ob dort etwas eine Erinnerung wachruft.«
»Okay. Dann lass uns gehen. Der Lageraum wartet.«
»Nein«, sagte Martha. Der autoritäre alte Kommandoton war jetzt wieder in ihrer Stimme. »Da ist immer noch etwas, was unbedingt sofort getan werden muss, zum Wohl der Familie. Du musst den
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