Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
kommen von einem Ort, wo die Regeln der Realität ganz anders sind - und vielleicht sogar den unseren überlegen. Wenn die Abscheulichen wirklich aus einer höheren Realität stammen, kann ihre Gegenwart vielleicht ausreichen, um unsere Naturgesetze mit ihren eigenen zu überschreiben, wenn auch selbstverständlich nur begrenzt. Man könnte jede Infektion als einen neuen Brückenkopf in unsere Realität sehen. Jede neue Drohne hilft dabei, die örtlichen Gesetze zugunsten ihrer eigenen außer Kraft zu setzen. Hmmm, ja ... Ein sehr besorgniserregender Gedanke, das. Aber er bringt mich auf ein paar Ideen, mit denen ich meinen Test modifizieren kann. Jetzt weiß ich, wonach ich suchen muss.«
»Wir haben nicht viel Zeit, Onkel Jack.«
»Ich weiß, ich weiß! Du erwartest immer Wunder in einer unmöglichen Zeit von mir! Es ist kaum zu glauben, dass ich überhaupt noch dunkle Haare habe. Ich hätte wahrscheinlich auch ein Magengeschwür, wenn ich nur genug Zeit hätte, eines zu entwickeln. Also, du hast den neuen Test Ende des Tages. Und jetzt geh weg und geh jemand anderem auf die Nerven.«
»Eigentlich«, sagte Seltsam und seine Stimme dröhnte auf einmal ganz in der Nähe, »kann ich jetzt, wo ich weiß, wonach ich suchen muss, den Test für dich durchführen.«
»Du lieber Gott, Seltsam, lass das!«, sagte ich, als wir alle zusammenzuckten. »Hast du schon wieder gelauscht? Nach dieser langen Unterhaltung, die wir beide über menschliche Konzepte wie Privatsphäre, Gute Manieren und Kümmer' dich um deine Angelegenheiten, wenn du niemanden mordsmäßig verärgern willst geführt haben?«
»Aber das ist wichtig, Eddie, ist es wirklich, ich versprech's! Ich habe schon deine ganze Familie gecheckt und ihre Gäste und ich habe eine Menge Drohnen gefunden!«
»Wie viele?«, fragte ich und eine plötzliche Vorahnung schickte mir einen Schauer den Rücken herunter.
»Siebenundzwanzig«, sagte Seltsam.
Molly und ich sahen uns an und dann den Waffenmeister. Er schien in sich zusammenzusinken. »Das ist doch nicht möglich«, nuschelte er. »Ich kann doch nicht so viele übersehen haben.«
»Bist du sicher, Seltsam?«, fragte ich. »Du musst dir da wirklich sicher sein.«
»Das gehört nicht zu den Dingen, die ich falsch machen könnte«, sagte Seltsam traurig. »Die andersdimensionale Herangehensweise ist wirklich ziemlich eindeutig. Ein Torques konnte euch nicht beschützen, weil die Hungrigen Götter aus einer höheren Realität kommen, als es meine ist. Sie machen mir Angst, Eddie. Sie können mich einfach so als Partysnack verspeisen.«
»Hören jetzt bitte mal alle auf mit der Panik?«, rief ich. »Das geht mir ungeheuer auf die Nerven. Ich habe hier das Sagen, also bin ich auch der Einzige, der hier Panik haben darf. An alle anderen: Ich sage euch, wann ihr dran seid. Reiß dich mal zusammen, Seltsam, oder ich fange an zu glauben, dass du gar nicht so toll bist, wie du immer erzählst. Was zählt, ist, dass wir das Ganze immer noch gewinnen können. Also Seltsam, jetzt gehst du zum Seneschall, gibst ihm die betreffenden Namen und sagst ihm, er soll die betreffenden Drohnen in Verwahrung nehmen. In ganz sichere Verwahrung. Sag ihm, er soll das ruhig machen und diskret - keine öffentliche Gewalt, außer es ist absolut nötig. Wir wollen den Rest der Familie nicht aufregen. Ich will alle siebenundzwanzig lebend und in der Lage, Fragen zu beantworten.«
»Ja, Eddie. Und was Molly angeht -«
»Nicht jetzt, Seltsam«, sagte ich bestimmt. »Wir werden später darüber reden.«
»Ja, Eddie.«
»Ist etwas nicht in Ordnung mit dir, Molly?«, fragte der Waffenmeister. »Du siehst sehr blass aus. Und Seltsam klang, als mache er sich Sorgen um dich.«
»Oh, das ist nur etwas, das während unserer Zeitreise passiert ist«, sagte Molly leichthin. Sie lenkte ihn mit Details über den gelben Drachen und dem Sternenbogen ab, während ich ein wenig spazierenging, um meinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Ich hatte gehofft, irgendeinen Weg finden zu können, Mollys Problem mit Onkel Jack zu besprechen, aber dieser neue Notfall hatte Vorrang. Siebenundzwanzig infizierte Familienmitglieder, und alle arbeiteten sie im Geheimen, um uns zu untergraben und betrügen. Kein Wunder, dass der Krieg während meiner Abwesenheit so schlecht gelaufen war. Es musste einen eigentlichen Verräter geben, der tief in der Familie saß und seine Infektion weitergegeben hatte. Oder konnte es sein, dass derjenige vielleicht gar nichts davon
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