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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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betrachten. Es waren zu viele Leute darin. Im Spiegelbild standen Jacob und Jay hinter mir und grinsten mir über meine Schulter hinweg zu. Ich sah mich um, aber da stand niemand hinter mir. Ich bekam eine Gänsehaut. Besonders als die beiden um mein Spiegelbild herumkamen, nach vorn gingen und aus dem Spiegel in den Lageraum traten. Ich musste ihnen hastig Platz machen. Die Leute zuckten zusammen, schrien und kreischten sogar. Jacob und Jay grinsten einfach nur, kicherten und stießen einander mit den Ellbogen an, als ob ihnen ein besonders schlauer und kindischer Streich gelungen sei. Ich musste tief Luft holen, damit auch mein Puls sich wieder normalisierte.
    Jacob trug jetzt eine altmodische, flaschengrüne Lokomotivführer-Latzhose samt Schirmmütze. Seine mit Silberknöpfen besetzte Jacke stand offen und enthüllte ein T-Shirt mit der Aufschrift: Mit Ingenieuren sind Sie schneller. Er sah sehr konzentriert und hellwach aus, beinahe ohne die Streifen von blaugrauem Ektoplasma, die er sonst bei jeder Bewegung hinter sich herzog. Jay war wieder in die feine Kleidung seiner Epoche gekleidet und sah beinahe so begeistert aus wie sein zukünftiges, gespenstisches Ich ... aber da war etwas in seinen Augen. Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und starrte die beiden so böse wie möglich an.
    »Netter Trick«, sagte ich kalt. »Ich behalte ihn im Kopf für den Fall, dass jemand einen Herzkasper brauchen sollte. Ich wusste gar nicht, dass du das kannst, Jacob.«
    »Du wärst überrascht über das, was du alles kannst, wenn du erst mal tot bist, Junge«, sagte Jacob fröhlich. »Das ist wirklich sehr befreiend.«
    Jay sah sein zukünftiges Ich ernsthaft an. »Ich platze fast und ich wünschte, das würde ich nicht. Wir haben einen Plan, um die Welt zu retten, Eddie.«
    »Na klar habt ihr den«, meinte ich. »Hat den nicht jeder? Beinhaltet euer Plan zufällig, das ganze verdammte Universum in die Luft zu jagen?«
    »Ah, nein«, sagte Jay. »Nicht so richtig.«
    »Dann mag ich ihn jetzt schon«, erwiderte ich.
    »Ach, sag du's ihm, Jacob«, meinte Jay. »Du weißt, dass du unbedingt willst und du wirst mir bloß ins Wort fallen, wenn ich es erzähle. Ich bin offenbar nach meinem Tod ziemlich unleidlich geworden.«
    »Versuch du mal, ein paar Jahrhunderte mit dieser Familie rumzuhängen«, grummelte Jacob. »Sie bringen den Papst zum Fluchen und Tellerwerfen. Hör zu, Eddie, wir haben einen Weg gefunden, die Eindringlinge zu stoppen. Wir werden den Zeitzug benutzen.«
    »Ihr habt erst angefangen, euren Plan zu beschreiben und schon hasse ich ihn«, meinte ich. »In der Zeit zurückzugehen, um in der Gegenwart Dinge ungeschehen zu machen, funktioniert nie. Nie, nie, nie. Es endet immer damit, dass man mehr Probleme hat, als man lösen wollte.«
    »Reg dich ab, Eddie«, sagte Jay. »Dein Gesicht hat eine äußerst komische Farbe gekriegt und das kann wirklich nicht gut für dich sein.«
    »Wir gehen nicht in der Zeit zurück, um die Eindringlinge aufzuhalten, bevor sie anfangen, Pläne gegen uns zu schmieden«, meinte Jacob geduldig. »Ich weiß genug über Zeitreisen, um zu wissen, dass das nicht funktionieren würde. Ich sehe schließlich fern. Nein, wir haben eine viel bessere Idee. Wir werden den Zeitzug benutzen, um uns in die Heimatdimension der Eindringlinge zu schleichen und sie aus einer Richtung zu attackieren, die sie nicht erwarten: Der Vergangenheit!«
    »Wiederholt das bitte noch mal«, sagte ich. »Ich glaube, ihr habt mich an der letzten Ecke abgehängt.«
    »Es ist wirklich sehr einfach«, meinte Jay.
    »Nein, ist es nicht«, antwortete ich. »Keine Erklärung, die so anfängt, ist das.«
    »Schau mal«, sagte Jacob und stieß mir mit einem erstaunlich soliden Finger in die Brust. »Die Eindringlinge kommen aus einer höheren Dimension als wir, richtig? Das heißt für sie, dass Zeit nur eine Dimension ist, die sie räumlich begreifen. Wir können also den Zeitzug benutzen, um in ihre Dimension einzudringen und ihre Heimatwelt aus der Vergangenheit angreifen! Sie werden uns gar nicht kommen sehen!«
    »Sie werden ihre Heimatwelt sicher versteckt haben«, sagte Jay. »Entweder in einem Taschenuniversum oder einer Dimensionsfalte, völlig überzeugt, dass geringere Wesen aus einer niederen Dimension sie nicht finden können. Aber Jacob ist tot und ich lebe noch. Zusammen können wir Dinge sehen, die niemand sonst sehen kann.«
    »Nur wir können hoffen, die Anstrengungen einer Zeitreise dieser Art zu

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