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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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diesen Blödsinn auf Straßenniveau«, sagte Merle, der ehrlich wütend war.
    »Das genügt. Wir sind zu Gast in ihrem Haus«, sagte ich zu Merle. Als er nichts erwiderte, drehte ich mich wieder zum Puppentheater um. »Ihr seid geradezu unheimlich. Ernsthaft, das alles gefällt mir nicht. Das ist gruselig.« Ich ignorierte den verächtlichen Blick, den Merle mir zuwarf, und den verwirrten Blick, der von Morag kam. »Wir sind hier, um zu verhandeln. Wenn ihr das nicht möchtet, ziehen wir einfach wieder ab, und ihr tut, was ihr tun müsst. Selbst wenn das bedeutet, dass ihr uns verpfeift. Wenn ihr verhandeln wollt, sollten wir aufhören, mit den Waffen und den Schwänzen herumzuwedeln und uns gegenseitig zu erklären, wer der Härtere von uns ist, damit wir endlich miteinander ins Geschäft kommen.«
    »Wir sind nicht zum Kämpfen gekommen«, fügte Morag hinzu. »Aber euch sollte klar sein, dass jeder, der uns hilft, deswegen eine Menge Ärger bekommen könnte.« Das hätte sie nicht ausdrücklich betonen müssen, aber wenigstens lagen jetzt alle unsere Karten auf dem Tisch.
    Das Puppentheater starrte uns sehr lange an. Für drei unbelebte Leichen, die von der Decke baumelten, beherrschten sie die Psychologie der Einschüchterung außergewöhnlich gut. Ich sah, dass Merle ungeduldig wurde, und überlegte, ob ich Soloso oder eins der automatischen Waffensysteme an den Plattformen ins Visier nehmen sollte. Ich entschied mich für die Waffensysteme, aber gleichzeitig konnte ich meinen Schulterlaser auf Soloso richten. Auch wenn es mir vorkam, als würde man versuchen, einen Panzer mit einer Taschenlampe auszuschalten. Dann erinnerte ich mich daran, dass meine Kampfjacke gar keine Schulterklappe für den Laser hatte.
    »Euch droht hier keine Gefahr«, kam endlich die Antwort.
    Heckschütze, Cat und ich entspannten uns ein wenig.
    »Ich möchte nicht respektlos erscheinen, aber wie funktioniert das?«, fragte Morag. Dabei ruckte das Puppentheater herum und fixierte sie. Vor noch gar nicht so langer Zeit wäre sie zusammengezuckt. Aber jetzt nicht mehr. »Das gesamte Theater ist in ein Netzwerk integriert, nicht wahr?«
    »Es funktioniert, indem man das komplette System abschaltet und ein sauberes Lebenserhaltungssystem einrichtet. Jede einzelne Komponente wird ersetzt und gründlich abgeschirmt. Es funktioniert durch Isolation vom Netz, das unsere Welt war, durch chirurgische Entfernung unserer infizierten Systeme, die anschließend durch neue ersetzt werden. Es funktioniert durch ständige und kostspielige Wachsamkeit, um Versuche der Infektion unseres Systems oder der Wiederverbindung mit dem Netz abzuwehren.«
    Es war schwer zu sagen, aber ich schätzte, dass mindestens zwei der Leute oder vielleicht sogar alle ziemlich sauer wegen Demiurg waren.
    Morag sah mich an und zuckte mit den Schultern. Es war nicht das definitive Okay, das ich mir in Bezug auf die Kommunikationssicherheit erhofft hatte, aber wenigstens schrie sie uns nicht zu, dass wir ganz schnell abhauen sollten.
    »Also wollt ihr mit uns ins Geschäft kommen?«, fragte ich.
    »Nicht um den Preis unserer Auslöschung«, antworteten die drei Stimmen. »Aber wir werden uns anhören, was ihr zu sagen habt, und wir sind nicht daran interessiert, euch zu verraten. Für wie viele Menschen braucht ihr Vorräte?«
    Wir zögerten. Unsere jahrelange Erfahrung riet uns, nicht mehr Informationen preiszugeben als unbedingt nötig.
    »Etwas über zweihundert«, sagte Morag. Sie hatte am wenigsten Erfahrung. Sie sah mich schulterzuckend an. Wahrscheinlich mussten wir diesen Leuten einfach vertrauen, weil wir sonst nicht weiterkamen. Merle schien damit ein Problem zu haben, aber das hatte er eigentlich immer. Ich stellte fest, dass es mir egal war, ob er zufrieden war oder nicht.
    Das Puppentheater bewegte sich seitlich hin und her, was vermutlich eine verneinende Geste sein sollte. »Zu viele«, sagten sie. »Wir haben Vorräte, aber wir können sie nicht unbemerkt zu euch bringen. Wir könnten kleine Portionen transportieren, und vielleicht können wir euch sogar ein paar Proteinerzeugungsanlagen zur Verfügung stellen, aber alles, was darüber hinausgeht, ist zu gefährlich.«
    »Und wieder haben wir nur unsere Zeit verschwendet«, sagte Merle. »Schade. Dabei hatte ich bisher nur Gutes über euch gehört.«
    »Es reicht jetzt«, sagte Heckschütze zu ihm.
    Ich hörte nur mit halbem Ohr hin, denn ich hatte eine Idee. »Das hier ist der große Verteilerknoten für die

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