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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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-Raider. Für nur sechs Fahrzeuge mit elf Geschützen hatte der Konvoi außergewöhnlich viel Feuerkraft. Die vier Kampfdrohnen, die über dem Konvoi schwebten, stellten eine zusätzliche, unvorhergesehene Komplikation dar.
    Ich stand an der Ecke zu einer Gasse, gleich neben einer Hütte, die halb Wohnung war, halb ein Gebrauchtwarenladen für Technik aus dritter oder vierter Hand. Der Bewohner bedachte mich die ganze Zeit mit bösen Blicken. Während wir den Konvoi beoabachteten, waren Straßenkinder im Auftrag des Puppentheaters unterwegs, die die Überwachungslinsen im Bereich der Mietskaserne mit Sprühfarbe unbrauchbar machten.
    Es war Mutters Aufgabe, den Startschuss für die Show zu geben. Ich war es gewohnt, mit meiner eigenen Kampfausrüstung zu arbeiten, und sie war es gewohnt, im Innern eines mehrere hundert Tonnen schweren Mechs zu sitzen, so dass ich mir kaum vorstellen konnte, wie sie sich fühlte. Ich warf einen Blick auf die Zeitanzeige in meinem IVD , wandte mich von der Straße ab und zog mir die Skimütze, die ich auf dem Kopf getragen hatte, über das Gesicht. Ich hoffte, dass Mutter nicht die Nerven verlor, weil ich mir ansonsten ziemlich blöd vorkommen würde, eine Skimütze zu tragen, ohne irgendein Verbrechen zu verüben.
    Der Technikverkäufer in seiner kleinen Ladenhütte aus Verpackungsmaterial beobachtete mich mit dem Ausdruck hilfloser Verärgerung. Er ahnte, was kommen würde. Ich griff mit der linken Hand in meine Umhängetasche und berührte darin den SmartFrame. Die rechte Hand hob ich unter der gepanzerten Kampfjacke und legte sie an die Benelli, my good old Pumpgun, die ich mir unter den Arm geklemmt hatte. Die Jacke war gut, aber ich hätte lieber meinen langen Mantel getragen. Denn so hatte ich keine Öffnungsklappe für meinen Schulterlaser, womit mir eine Waffe weniger zur Verfügung stand.
    Der BE -Raider kam an mir vorbei. Sein Triebwerk blies den Müll über die Straße und brachte Verkaufsstände und aus Abfällen erbaute Hütten zum Einsturz. Ich hätte mir keine Sorgen wegen Mutter machen müssen. Sie ließ die panzerbrechende Mine auf die Straße und unter den BE -Raider rollen. Im selben Moment erfassten die Drohnen und der Geschützturm auf dem ersten Lastwagen das feindliche Ziel. Die Ecke der Gasse, hinter der sie sich versteckt hatte, wurde vom Feuer der Autokanone und der Railgun weggesprengt. Sie zündete die Mine. Der BE -Raider schien sich in der Mitte leicht zu verbiegen und wurde hochgehoben. Darunter breitete sich ein Flammenteppich über die Straße aus. Die Druckwelle riss Menschen und alles andere zu Boden, ließ Zähne zersplittern und brachte Trommelfelle zum Platzen, die nicht aus Metall oder Plastik bestanden.
    Ich rannte auf den ersten Laster zu. Gleichzeitig löste Merle auf der anderen Straßenseite die zwei Laa-Laas aus, die auf dem Dach auf einem Stativ standen. Der BE -Raider wurde zurückgestoßen, als beide Raketen die Panzerung des Geschützturms durchdrangen und explodierten. Im nächsten Moment schwenkten zwei Kampfdrohnen und die Autokanonen auf den ersten beiden Lastwagen herum und feuerten auf die leeren Laa-Laa-Lafetten. An der Stelle löste sich das Felsgestein auf, als hätte jemand ein Stück davon abgebissen. Auf dem gegenüberliegenden Dach sprang Merle auf und feuerte sein Plasmagewehr viermal in schneller Folge ab. Bevor ich die Tür des Lastwagens erreichen konnte, hatte er die ersten beiden Geschütztürme und die Drohnen in geschmolzene Schlacke verwandelt. Heißes, flüssiges Metall von den Drohnen regnete auf mich herab und fraß sich in meine Panzerung. Hinter mir hörte ich weitere Schüsse und Explosionen, als Cat und DogFace den BE -Raider der Nachhut und die übrigen beiden Drohnen ausschalteten.
    Endlich hatte ich den Lastwagen erreicht. Die Besatzung versuchte, sich aus der Gefahrenzone zu manövrieren, aber sie konnten nirgendwohin. Der Konvoi war vorn und hinten durch die brennenden Wracks der BE -Raider blockiert. Ich hoffte nur, dass ihre Munition nicht vom Feuer erfasst wurde, weil wir dann große Schwierigkeiten bekommen würden. Die ängstlichen Gesichter des Fahrers und des nunmehr überflüssigen Schützen in der Kabine sprachen Bände. Der Fahrer fuhr hektisch vorwärts und rückwärts, um es mir nicht zu einfach zu machen.
    Ich zog den SmartFrame hervor und ließ die Umhängetasche fallen. Die Pumpgun hing am Riemen über meiner Schulter, als ich auf die unterste Sprosse der Treppe sprang, die zur

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