Krieg im Himmel
einer Terrasse in der Höhlenwand von Moa-Stadt ankamen. Es wurde Zeit, wieder Soldat zu spielen. Ich legte den Kolben meiner Heckler & Koch an die Schulter und ging zur Seite. Neben einem Abfallhaufen ging ich in die Knie. Auf der anderen Seite des Mechs machte Morag es genauso und hielt ihren Laserkarabiner bereit. Vorgeblich besetzten wir einen Vorposten. Wir hielten in der Umgebung nach feindseligen Absichten Ausschau. Bald würde jeder in der Höhle wissen, dass wir hier waren.
Ein fünffacher Überschnallknall ließ den Boden erzittern. Selbst mit der Dämpfung klang es unglaublich laut. Wer keine Dämpfung besaß, wäre sofort taub gewesen. Der Krach rollte durch die riesige Höhle hin und her. Es war, als würde man sich mitten in einer Gewitterwolke aufhalten. Nur die Toten von Moa-Stadt konnten uns vielleicht nicht hören, obwohl ich mir da nicht so ganz sicher war.
Das war nicht die Art von Kampf, die ich gewohnt war, aber es war eine beeindruckende Entfesselung von Feuerkraft. Die fünf 300-mm-Geschosse mit Wolframkern hatten eine hohe Durchschlagkraft. Sie flogen in hohem Bogen durch die Höhle und schlugen in den Fels, nicht weit von der Stelle, wo sich auf der gegenüberliegenden Seite die Wand und die Decke trafen. Ich vergrößerte mein Sichtfeld und sah, wie Gestein zu Staub pulverisiert wurde, als die Projektile dicht nebeneinander einschlugen. Jeder Treffer drang tiefer in den Fels vor, die kinetische Energie erzeugte Reibung und hinterließ einen rauchenden Tunnel. Und wir hofften, dass sie tief genug eindrangen, um den MagLev-Tunnel zu erreichen, der sich dort hinter einer dicken Gesteinsschicht verbarg, wie wir wussten.
Der obere Teil von Apakura schien zu brennen, als er eine Salve Langstreckenraketen auf dasselbe Ziel abfeuerte. Der Lärm der Raketen war ein Flüstern im Vergleich zu den Einschlägen der Massentreibergeschosse. Ich beobachtete abwechselnd die Umgebung und die Feuerspuren der Raketentriebwerke, die sich quer durch die Höhle zogen. Flammen blühten auf, als die konventionellen Hohlladungssprengköpfe mehr Gestein herausholten und hoffentlich den Schaden an der MagLev verstärkten. Leider konnten wir nicht sofort feststellen, ob unser Plan Erfolg gehabt hatte.
Zumindest dachte ich das, bis ich den MagLev-Zug sah. Er schoss aus dem Loch, das wir in den Fels gesprengt hatten, und stürzte dem Boden entgegen. Es war ein langer Zug, aber er wirkte winzig in der großen Höhle. Ich rannte inzwischen auf den Lift zu. Ich wollte nicht sehen, wie der Zug den Boden erreichte, doch ich hörte den Aufschlag. Selbst von der anderen Seite des Abgrunds. Ich stellte mir die Schreie vor.
Als ich auf der Liftplattform angekommen war, löste ich den Mechanismus aus, als im gleichen Moment die Kampfdrohne über den Terrassen in Sicht kam. Ich setzte mein Sturmgewehr an die Schulter, um darauf zu feuern, aber Apakura war schneller. Ich zuckte unwillkürlich zusammen, als unmittelbar neben mir die Schnellfeuer-Railgun mit den rotierenden Läufen eine kurze Salve abgab. Die Drohne löste sich in ihre Bestandteile auf.
Ich sah das Glühen der Raketen, die auf uns zukamen, abgefeuert von einer Batterie der riesigen Stalaktitenstadt, während die Liftplattform im Schacht versank. Sie waren zu langsam. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich in das SKF einsteigen sollte.
Wir waren bereits ein gutes Stück im Schacht versunken, als die Raketen einschlugen. Die Welt wurde orange, und der Überdruck presste uns zu Boden. Apakura hatte uns vor den schlimmsten Folgen der Explosion und dem Trümmerregen bewahrt. Ich versuchte, nicht an den Zug zu denken.
Morag kam wankend auf die Beine. Blut lief ihr aus der Nase; auch ich spürte, dass mir Blut über die Lippen floss. Sie stieg in das SKF . Wir hatten den Motor laufen lassen. Die Reise nach unten schien eine Ewigkeit zu dauern. Inzwischen musste jemand da oben sein, irgendeine schnelle Reaktionstruppe der Schwarzen Schwadron, aber noch war nichts Schlimmes mit uns geschehen. Vielleicht hatten wir so etwas verdient. Und ich versuchte, nicht an den abgestürzten Zug zu denken.
Nachdem wir die ganze Zeit darauf gewartet hatten, dass irgendeine Art von Tod auf uns niederstürzte, erreichten wir das untere Ende des Aufzugs. Ich hockte auf der Motorhaube des SKF , als Morag mit mir zum Schaltkasten für die Sprengsätze fuhr. Mit drahtlosen Zündern wäre alles wesentlich einfacher gewesen, aber da wir ein solches Risiko nicht eingehen durften, machten
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