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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Fahrerkabine hinaufführte. Ich hielt mich am Seitenspiegel fest und sendete die Informationen über den Laster durch meinen Handflächenkontakt in den SmartFrame. Der Rahmen entfaltete sich, und ich brachte ihn an der Tür an. Dann gab ich ihm einen Detonationsbefehl mit zweisekündiger Verspätung, sprang vom Fahrzeug und trat zur Seite.
    Für meine verstärkten Reaktionen schienen diese zwei Sekunden sehr lange zu dauern. Das Unheimlichste war, dass es keine Schreie gab. Ich meine, von den Kollateralschäden kamen durchaus Schmerzensschreie – nicht daran denken, dass es Menschen waren! Das hatten wir in Kauf genommen. Schließlich setzten wir schwere Waffen in einer bewohnten Umgebung ein. Was fehlte, war das normale Geschrei, das von den panischen Zivilisten kam. Wahrscheinlich machte dieser Zwischenfall ihnen keine Angst, weil es hier während des Krieges brutale Straßenkämpfe gegen SIE gegeben hatte. Die Leute zogen sich einfach nur so weit wie möglich zurück. Vereinzelt sah ich schmutzige Gesichter, die das Geschehen eher mit Verärgerung als Furcht beobachteten. ’tschuldigung.
    Die keramischen Tiegel am programmierbaren Rahmen kanalisierten die Thermitladungen. Das Thermit fraß sich durch die Scharniere und das Schloss in der gepanzerten Tür und setzte im Innern Dämpfe frei. Dann detonierte die Erschütterungsladung mitten im Rahmen. Zwischen der Ladung und der Tür befand sich ein Behälter mit einem Liter Salzlösung. Die Ladung ging mit einem lauten Knall hoch und schaltete den Fahrer und den Schützen mit einer Überdruckwelle aus. Die Lösung bewirkte einen Saugeffekt, so dass die gesamte Tür vom Fahrzeug weggerissen wurde und gegen den Fels am Straßenrand schlug.
    Der Lastwagen bewegte sich nicht mehr. Ich hörte das Knallen von den anderen Fahrzeugen hinter mir.
    Mutter kam aus der Gasse, in der sie sich versteckt hatte, und lief genau auf den Laster zu. Sie hielt einen Gauß-Karabiner von Metal Storm bereit.
    Ich wandte mich der Fahrerkabine zu, die Pumpgun im Anschlag. Die beiden Insassen waren verletzt und blutüberströmt. Ich wollte sie nicht töten, aber wir hatten auch nicht vor, allzu rücksichtsvoll zu sein. Ich feuerte jeweils eine dreischüssige Salve auf sie ab – aus Gel-Geschossen. Sie wurden noch mehr verletzt, bis sie völlig desorientiert und außer Gefecht gesetzt waren. Ich packte den Schützen und warf ihn auf die Straße, mit dem Gesicht nach unten. Mutter gab mir Rückendeckung. Sie hielt sich bestens, auch ohne ihren Mech. Ich drückte die Knie in den Rücken des schreienden Schützen und fesselte ihm mit einem Kabelbinder die Hände. Dann wiederholte ich die Prozedur mit dem Fahrer. Ich war in vielerlei Hinsicht wesentlich netter zu diesen Typen als die anderen. Auf die übrigen drei Lastwagen ging ein Hagel aus 30-mm-Gel-Geschossen nieder.
    Nachdem die Besatzung des Lasters kampfunfähig war, warf ich das Magazin mit den Gel-Geschossen aus und ersetzte es durch eins mit panzerbrechenden Treibspiegel-Sprenggeschossen vom Kaliber 12. Dann gab ich Mutter Deckung, als sie sich in den Fußraum der Fahrerkabine warf.
    Sofern sie nicht zum Konvoi von Crawling Town gehörten oder irgendwo in der Pampa herumfuhren, waren die meisten Fahrzeuge hochgradig computerisiert. Das bedeutete, dass Demiurg Zugang zu den Systemen dieser Lastwagen hatte. Doch militärisch genutzte Fahrzeuge mussten auch ohne ihre Computer-Komponenten funktionieren. Für den Fall eines elektromagnetischen Pulses. Durch einen Puls ging selbst die härteste Elektronik offline, auch wenn sie nicht wie bei ungeschützten Systemen zu einem Häufchen Schlacke verbrannte. Außerdem mussten Militärfahrzeuge generell robuster sein, weil Soldaten ständig Dinge kaputt machten. Bevor wir den Laster klauen konnten, war es also nötig, dass Mutter den Zentralprozessor und den Transponder entfernte.
    Dann wurde es schlagartig still. Die Hauptverkehrsstraße war voller Rauch, und an einigen Stellen brannte es. Ich hörte, wie Mutter hektisch in der Kabine arbeitete, während ich die Umgebung beobachtete. Ein Stück weiter auf der Straße konnte ich Morag erkennen, die dasselbe wie ich machte, während Strange den Computer des dritten Lastwagens lahmlegte. Der Heide und Mudge würden sich auf der anderen Seite des Konvois um den letzten Laster kümmern.
    In der Gasse neben uns tauchten die unkenntlich gemachten Leute des Puppentheaters wie aus dem Nichts auf. Die Bewohner der Gasse waren überredet worden, sich von

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