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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Pech.«
    »Ich weiß, dass sie sich nichts mehr als Rollestons Tod wünschen.«
    »Und Cronin?«, hakte ich nach.
    »Er wäre ein Bonus. Die meiste Angst haben sie vor Rolleston.«
    Ich sah Cat und schließlich den Heiden an. Das schlechte Gewissen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ich sah auch, dass Morag ihm einen Seitenblick zuwarf.
    »Ihr braucht meinen Bruder. Wenn ihr ihm etwas antun wollt, müsst ihr euch auch mit mir auseinandersetzen«, erklärte Cat der Runde.
    Heckschütze und Mutter schienen damit kein Problem zu haben. Morag machte keinen glücklichen Eindruck, aber sie zuckte mit den Schultern.
    »Geh mir aus den Augen«, sagte ich zu Merle.
    Seine Miene ließ keinen Zweifel, wie sehr er uns alle verachtete.
    »Was? Wir lassen es ihm einfach durchgehen?«, wollte Heckschütze wissen.
    »Willst du ihn töten?«, fragte ich.
    »Ja.«
    Trotz seiner Wut und dem, was er sich in diesem Moment zutraute, war ich mir ziemlich sicher, dass Heckschütze sich große Mühe geben musste, wenn er einen kaltblütigen Mord begehen wollte. Bei Mutter war ich mir nicht so sicher. Sie legte dem großen Hacker eine Hand auf die Schulter.
    »Lass es gut sein«, sagte sie zu ihm.
    Heckschütze schien protestieren zu wollen, doch dann verfiel er in Schweigen und starrte Merles Rücken an, als er sich von uns entfernte.
    Ich drehte mich zum Heiden um. Er war leichenblass. Aber es war keine Angst, sondern Schuldgefühl. Jetzt starrten ihn auch alle anderen an.
    »Was hast du getan?«, fragte Morag leise.
    »Es tut mir so leid.« Mehr brachte er nicht heraus.
    »Allen tut es leid, Heide. Sag uns einfach, was du getan hast.« Ich wurde langsam wütend. Mit Merle konnte ich umgehen. Mich fertigzumachen war nur ein Job für ihn. Schließlich kannte er mich überhaupt nicht. Aber ich hatte an der Seite des Heiden gekämpft, seine verrückten Pläne unterstützt. Ich hatte gedacht, dass ich ihm vertrauen konnte. Doch auch er hatte uns verraten. Das stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Sie haben mir die Anweisung dazu gegeben«, erklärte er bedrückt.
    »Wer? Sharcroft? Dieser Scheißer sagt dir irgendetwas, und du lässt uns einfach über die Klinge springen?«, fragte ich.
    »Nicht Sharcroft und nicht uns. Nur dich.« Wenigstens besaß er den Anstand, mir dabei in die Linsen zu blicken. Ich spürte etwas Kaltes in meinen Eingeweiden. Das Gefühl, dass etwas außer Sichtweite um uns herumschlich, uns wie ein Marionettenspieler manipulierte.
    »Wer?«, wollte Morag wissen.
    Salem kam als Erster darauf. »Deine Götter?«
    Der Heide nickte betreten. Später dachte ich, dass es fast eine unbeabsichtigte Reaktion war. Ich sprang vor und schlug ihm ins Gesicht, spürte, wie die Nase meines Freundes unter meinen Fingerknöcheln brach, beobachtete, wie ein alter Mann zu Boden ging. Ein anderer alter Mann stellte sich zwischen mich und den Heiden.
    »Bitte«, sagte Salem.
    Morag ging an uns vorbei und warf mir einen kurzen Blick zu, bevor sie neben dem Heiden in die Knie ging. Er hatte sich am Fuß von Kopuwai hochgestemmt.
    »Du hast mich wegen einer verdammten Stimme in deinem beschissenen Kopf verraten?« Ich beugte mich zur Seite und sah, wie Salem zusammenzuckte, als ich fluchte.
    »Sie sind real. Das wissen wir jetzt. Du weißt es. Du hast mit einem von ihnen gesprochen.« Er bemühte sich verzweifelt, sich zu rechtfertigen.
    »Weißt du, was sie da drinnen mit mir gemacht haben? Was sie mir gezeigt haben? Wozu sie mich gezwungen haben?« Jetzt brüllte ich, und er wand sich unbehaglich. »Und du hast mich verraten, damit die Freunde in deinem Kopf dir das Gefühl geben können, etwas Besonderes zu sein?«
    »Ich dachte, du hättest vor Kurzem alles ausgeplaudert und Sex gehabt«, sagte Morag verärgert.
    Ich versuchte, die Stichelei zu ignorieren, aber es fühlte sich wirklich so an, als hätte sie mir einen Stich versetzt.
    »Sie sind nicht in meinem Kopf! Hör auf, so etwas zu behaupten!«, rief der Heide.
    »Nenn mir einen guten Grund, warum ich dich nicht umbringen sollte, Heide«, erwiderte ich.
    »Lass ihn in Ruhe«, sagte Morag, die mir wieder einen bösen Blick zuwarf, bevor sie sich an den Heiden wandte. »Was ist geschehen?«
    Als ich auf den blutenden alten Mann hinabblickte, kam ich mir plötzlich idiotisch und machtlos vor. Meine Wut verflüchtigte sich. Ich trat zurück, und Salem entspannte sich. Als die Wut verschwunden war, spürte ich den Schmerz des Verrats. Nun verstand ich ein wenig, welche Gefühle Morag mir

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