Krieg im Himmel
Dann nahm sie die stärker verteidigten Punkte unter Beschuss. Die Kurzstreckenraketen in der Batterie auf ihrer rechten Schulter wurden gleichzeitig abgefeuert. Sie flogen in unterschiedliche Richtungen davon, und die schweren Geschützstellungen explodierten.
Ein brennender leichter Mech kam aus der Plasmaglut links von uns. Gleichzeitig starteten Mudge, der Heide, Rannu und ich die Laa-Laas aus den Zwillingsrohren, die wir auf dem Rücken trugen. Vier Raketen trafen den Mech und explodierten an seinem bereits geschwächten Körper. Die langbeinige Kampfmaschine kippte rückwärts um und wurde von Plasmaflammen verzehrt.
Vor mir feuerte Mudge, während er rannte, und zielte mit seiner konvertierten AK -47 auf die Laufstege rund um den Fahzeughangar. Als Rannu das nächste Schott erreichte, zog er den SmartFrame von seinem Schultergurt. Auf einen Befehl, den er durch seinen Handflächenkontakt sendete, entfaltete sich der Rahmen, den er an der Tür anbrachte. Dann drehte er sich um und hielt die Waffe bereit. Die Übrigen von uns kamen an der Tür an und taten es ihm nach.
Jetzt kam der schwierige Teil – die Wartezeit, bis die Mikroben sich durch die Panzerplatte des Sicherungsschotts gefressen und ein mannsgroßes Loch geschaffen hatten, durch das wir steigen konnten. Als ich mich umblickte, sah ich überall nur Feuer. Das Haupttor zum Hangar hatte sich fast geschlossen. Durch den Spalt konnte ich Apakura erkennen. Sie hatten mit dem Gegenangriff begonnen. Es sah aus, als würde jeder Quadratzentimeter von Apakura entweder explodieren oder brennen. Doch die Bauchgeschütze feuerten unablässig weiter. Der Massentreiber ließ mit jedem Treffer Eisbrocken von der Decke stürzen. Ich beobachtete, wie er seine restlichen Raketen verschoss. Dann hatte sich das Tor geschlossen. Kurz darauf spürten wir die Einschläge der Raketen. Ich blickte zum Scout-Mech hinauf, der neben mir eine Salve nach der anderen abfeuerte. Keine Ahnung, welche Reaktion ich von der Mech-Hülle aus Verbundwerkstoff und Metall erwartete.
»Wir sind durch«, rief Rannu. Sobald das Loch offen war, wurden wir aus dem Korridor auf der anderen Seite beschossen. Cat hielt ihre Railgun ins Loch und drückte ab, aber sie musste sofort wieder in Deckung gehen.
»Strange!«, rief Cat. Der Mech drehte sich um und ging in die Knie. Er steckte einen Railgun-Arm ins Loch. Ich hörte, wie sich ein Überschallknall mit dem nächsten überlagerte, und sah, wie Strange den Arm hin und her schwenkte. Nachdem sie sich zurückgezogen hatte, blickte Rannu um die Ecke.
»Alles klar!«, rief er.
Strange war im Fahrzeughangar gefangen. Atua Kahukahu war viel zu groß, um durch das Loch zu passen, und das Außentor war zu.
»Steig aus dem Mech! Folge uns!«, rief Morag mit hörbarer Verzweiflung. Der Mech schüttelte die kopfförmige Sensorstaffel. Ich wusste, dass das Mädchen ein kurzes und tragisches Leben geführt hatte. Nachdem der Rest ihrer Familie nun mit großer Wahrscheinlichkeit tot war, sah es danach aus, als würde es ein schnelles und gewalttätiges Ende finden. »Bitte!«, flehte Morag. Der Vorstoß von Strange war unglaublich gewesen. Damit hatte sie diesen Teil der Aktion viel leichter für uns gemacht. Auch wenn sie gestört und gefährlich war, mangelte es ihr keineswegs an Mut. Vielleicht wollte sie auch nur sterben. Wie auch immer, sie weigerte sich, den Mech zu verlassen.
»Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Weiter!«, schrie Cat Morag an.
Dann waren wir im Korridor. Und rückten in schnellem Lauf in zwei Reihen vor, zuerst Team Alpha, dann Bravo. Jeder, der sein Gesicht zeigte, wurde erschossen. Wir kamen an den Überresten der Verteidiger vorbei, die Strange ausgeschaltet hatte. Sie bedeckten den Boden und die Wand als feuchter Teppich und Tapete. Menschen, die mit Überschallgeschwindigkeit auf ihre Bestandteile reduziert worden waren. Der Heide und Morag benutzten ihre Laserkarabiner, um alle Überwachungslinsen auszubrennen, die wir bemerkten.
Wir erreichten das zweite Schott. Merle setzte seinen SmartFrame ein, den wir aus einem der Lager des Friedhofswinds geholt hatten. Der Rest unserer Truppe sorgte für die Rückendeckung, während sich die Mikroben an die Arbeit machten. Wir schossen auf die Verteidiger, die mutig genug waren, ihre Deckung zu verlassen. Mudges Bein blutete schlimm, und er konnte nur noch humpelnd laufen. Bei der anfänglichen Bombardierung hatte er einen Eissplitter abbekommen. Wir gaben Rannu Feuerschutz,
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