Krieg im Himmel
eine Wand aus Feuer vor die Zitadelle, als sie die Informationen vom Heiden nutzte, um die Panzerminen mit Schnellfeuerbeschuss detonieren zu lassen.
Die Punktverteidigung der Zitadelle auf unserer Seite war wenige Augenblicke später vernichtet. Die Zitadelle hatte noch nicht einmal das Feuer erwidert. Dann starteten die zwei Landsknechts und der Bismarck die Hälfte ihrer Raketen. Kondensstreifen zogen sich durch die riesige Höhle.
Ich öffnete prophylaktisch den Mund und hielt den Kopf unten, denn ich war ja bereits in gefährlicher Nähe zu Raketeneinschlägen gewesen. Konventionelle und mit Plasma geladene Sprengköpfe gingen hoch. Der Boden ruckte und neigte sich, bis ich erkannte, dass ich durch die Explosionen in die Luft und auf die Seite geworfen wurde. Keiner der Verteidiger hatte es bemerkt, weil sie ganz andere Sorgen hatten.
Jetzt nahmen wir die schweren Waffensysteme der Zitadelle und die Landeplätze für die Kriegsschiffe unter Beschuss. Es sah aus, als wäre eine komplette Seite der Pyramide nach oben gerissen worden. Dampf, Wasser, Splitter und große Eisbrocken regneten auf uns herab. Mehrere Plasma-Sprengköpfe waren im Fahrzeughangar detoniert, der in weißem Feuer brannte. Ich konnte die sekundären Explosionen der gekochten Munition hören und zitterte wie Espenlaub. Aufputschmittel brauchte ich jetzt definitiv nicht, ich brauchte eher etwas, um runterzukommen.
Wir waren Geister, die den Dampf und Rauch verwirbelten, als wir uns erhoben und auf die Zitadelle zurannten und töteten. Die massiven Tore des brennenden Fahrzeughangars setzten sich in Bewegung und schlossen sich langsam. Ich schickte eine Granate in den ersten Schützengraben. Sie explodierte. Ich hörte nicht auf die Schreie, sah mich um. Apakura , Kopuwai und Whakatau tauchten scheinbar unaufhaltsam aus der Staubwolke auf und feuerten. Die rotierenden Railguns am Bauch von Apakura ballerten nach links und rechts in den Boden, um die Panzerminen zu sprengen, die der Zitadelle am nächsten waren. Für eine Sekunde sah ich einen kleinen Mech, der auf uns zurannte.
Ich erreichte den ersten Schützengraben. Die Verteidiger waren immer noch dabei, sich von meiner ersten Splittergranate zu erholen. Ich spürte den Heiden, Mudge und Rannu hinter mir und feuerte eine Nadelgranate ab. Es war einfach nur ein Gemetzel. Die Soldaten im Graben fragten sich noch, was zum Henker eigentlich los war, als scharfe Pfeile ihre billige Panzerung durchschlugen. Mein Zittern hatte aufgehört. Ich feuerte mit dem Gewehr auf alles, was sich noch bewegte. Neben mir sorgten der Heide und Mudge für Ruhe in den anderen Schützengräben.
»Alles klar!«, rief ich. Es war weniger eine Feststellung als ein Signal, weiter vorzurücken. Ich rannte zum Fahrzeughangar. Ich hörte den unverkennbaren Überschalldonner einer Bofors-Railgun und blickte zum Graben hinüber, den Cat säuberte. Sie malte das Eis rot an. Es gab keine Leichen, nur herumfliegende Körperteile.
Hinter mir bewegte sich etwas. Ich fuhr herum und legte das Sturmgewehr an die Schulter. Aus dem Nebel stürmte ein Scout-Mech der Steel-Mantis-Klasse heran. Es war Strange in Atua Kahukahu . Nach dem Rachegeist eines gestorbenen Kindes hatte sie ihn benannt. Sie war den anderen drei Mechs voraus. Scheiße! Das bedeutete, dass wir den Angriff mit den gestohlenen Exo-Rüstungen hätten durchziehen können, ohne mehr als einen Tag lang in unserer eigenen Pisse zu liegen.
Vor den Türen rissen wir uns die reaktiven Kiementarnanzüge herunter. Wenn wir uns nicht sehen konnten, würden wir mehr Schaden anrichten, als gut war. Das schwere Tor hatte sich immer noch nicht ganz geschlossen. Im Fahrzeughangar regnete es, als sich das Plasmafeuer durch das Eis brannte. Die Wände und die Decke schmolzen, aber mir war klar, dass es nur oberflächliche Schäden waren, auch wenn der Brand im gesamten Hangar tobte. Die Raketen waren im letzten Moment nach links und rechts ausgeschert, um uns in der Mitte einen freien Durchgang zu lassen. Rannu sprintete bereits durch die große Halle auf ein weiteres, wesentlich kleineres Sicherungsschott zu. Wir folgten ihm. Jede Bewegung, die nicht zu uns gehörte, wurde erschossen. Wir wollten keine Überraschungen erleben.
Die rotierende Zwillingsrailgun des Scout-Mechs vernichtete jeden nennenswerten Widerstand. Seltsam schwenkte der Mech mit kräftesparender Eleganz herum, lokalisierte feindliches Feuer und schaltete die Quelle mit kurzen, disziplinierten Salven aus.
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