Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
Vom Netzwerk:
sogar.
    »Sich was auszuborgen ist in der britischen Armee doch völlig normal«, sagte Mudge.
    Rannu lachte.
    Ein neuer Rekrut hatte eine Sammlung alter Waffen mitgebracht. Mudge hatte gegen Tauschwaren eine Kampfpumpgun aus der Prä- FMK -Zeit von ihm bekommen. Ich hatte ein externes SmartLink-Zielsystem angebaut, was zwar nicht ideal war, und ich hatte ein paar Anpassungen vornehmen müssen, damit die Pumpgun hülsenlose Munition abfeuern konnte, aber sie würde mir gute Dienste als Zweitwaffe leisten.
    Ich zitterte, während ich den Countdown verfolgte. Als die Sirenen und die roten Lichter angingen, dachte ich für einen Moment, dass wir aufgeflogen waren, aber all das war Teil des Plans. Ich beobachtete, wie Kampfschiffe mit Soldaten und Exo-Rüstungen starteten. Mutters übrige Streitmacht, unterstützt durch sämtliche kampffähigen Elemente des Widerstands und Gangs aus Moa-Stadt, die wir hatten mobilisieren können, hatten Ziele in der Stadt und in der Umgebung angegriffen, um Teile der Schwarzen Schwadron von der Zitadelle wegzulocken.
    Ich sah, wie die Kampfschiffe und flugfähigen Exo-Rüstungen die riesige Höhle verließen. Das war eine große Hilfe für uns, aber es waren immer noch sehr viele Leute und Maschinen da. Wir mussten abwarten, bis sie ihre Ziele erreicht hatten. Dann würden sich unsere Einheiten zurückziehen und hoffentlich untertauchen können.
    Mein Atem klang extrem laut in meinen Ohren, aber ich wagte es nicht, jetzt noch ein Beruhigungsmittel zu nehmen. Ich wollte nur noch, dass es losging – es hinter mich bringen. Jetzt zitterte ich ziemlich heftig. Ich war davon überzeugt, dass ich trotz meiner Tarnung wie ein vibrierendes Felsstück aussehen musste, aber nichts geschah, auch wenn die Wachen wegen des Alarms nun etwas mehr auf Zack zu sein schienen. Die Truppen der externen Verteidigung bestanden ausschließlich aus regulären neuseeländischen Soldaten.
    Ich glaube, ich bemerkte es gar nicht, als das Töten begann. Ich wusste nur, dass die anderen den synchronisierten Countdown beobachteten und zum Losschlagen bereit waren. Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb. Ich hörte die Schüsse nicht, ich sah nur, wie sich das Gesicht eines Offiziers eindellte und er zu Boden sackte. Dem Mann neben ihm blieb noch ein kurzer Moment, überrascht zu reagieren, bis sein Gesicht knapp unterhalb des Helms rot wurde. Rannu mit einer ausgeborgten Steyr, einem schallgedämpften langläufigen Präzisionsschützengewehr, und Merle mit seinem Gauß-Gewehr, das mit Unterschallgeschwindigkeit feuerte. Bei jedem Schuss starb jemand. Sie zielten und töteten so schnell, dass noch keiner der Verteidiger Zeit gefunden hatte, Alarm zu schlagen.
    Der Countdown kam bei Null an. Die Explosion rollte durch die Höhle und hallte mehrmals hin und her. Es war wie mitten in einem Gewitterdonner. Der Boden zitterte, während meine Lärmdämpfung den Krach auf ein erträgliches Niveau herunterregulierte.
    Jetzt wurden sie aufmerksam.
    Ich wusste, dass sich hinter mir eine Felswand in Staub aufgelöst hatte. Einer der Unteroffiziere, die Mutters Befehl unterstanden, war so alt, dass er noch vor der Errichtung der Zitadelle in den Bergwerken dieser Gegend gearbeitet hatte. Er hatte uns durch Minenschächte geführt, die groß genug für die Mechs und der Zitadelle nahe genug waren, damit wir uns mit einer Menge gestohlenem Bergbausprengstoff einen Weg öffnen konnten.
    Es war immer noch kein Alarm ausgelöst worden, als die Zitadelle die ersten Treffer einsteckte. Meine Audiodämpfung mühte sich ab, als die 300-mm-Geschosse aus dem Massentreiber von Apakura in die Festung einschlugen. Die schnelle Abfolge der Treffer drang tief in das gehärtete Eis ein und ließ Splitter herumfliegen, die scharf genug waren, um Schrapnellverletzungen zu verursachen. Wasser regnete auf uns herab, wo die kinetische Energie der Einschläge das dichte Eis geschmolzen hatte. Das Eis brannte, wo es von Plasmaladungen getroffen wurde, die von Kopuwai und Whakatau abgefeuert wurden, den beiden zweibeinigen Mechs der Landsknecht-Klasse, die von Soloso und Big Henry gesteuert wurden. Gewaltige Dampfwolken stiegen auf. Alle drei Mechs zielten auf die Punktverteidigung der Zitadelle.
    Rannu und Merle nutzten das Chaos aus, um immer mehr Verteidiger zu töten, die instinktiv vor dem Ansturm der Mechs in Deckung gingen. Meine Audiofilter ließen das Rattern der rotierenden Railguns und der zeitversetzten Explosionen durch. Apakura legte

Weitere Kostenlose Bücher