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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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und die subkutane Panzerung stachen. Ich sah die Beulen unter Merles Inert-Rüstung, die vom Blut dunkel und feucht wurde. Merle schrie. Was verständlich war.
    Rolleston wandte sich mir zu, als ich ihn erreichte und mit der Klinge ausholte. Er packte meinen Arm und nutzte meinen eigenen Schwung, um mich gegen die Wand zu werfen. Ich prallte von den toten mutierten Berserkern ab und ging zu Boden.
    Ich schüttelte den Kopf. Vage waren mir Dinge bewusst, die sich im Netz taten. Keine Zeit! Das Messer! Das Messer? Rolleston hielt es in der Hand. Er wusste Bescheid. Verdammt, es war seine Idee gewesen.
    Morag und Rannu waren wieder auf den Beinen und griffen erneut Josephine Bran an. Sie hatte keine Schwierigkeiten, sie abzublocken oder ihnen auszuweichen. Wenn einer der beiden die Deckung öffnete, zielte sie mit tiefen Tritten, Ellbogenhieben oder Faustschlägen auf Gelenke oder Nerven. Fast jeder Treffer ließ die beiden vor Schmerz aufschreien. Und immer wieder sorgte sie dafür, dass einer ihrer Gegner im Weg stand, wenn der andere angreifen wollte. Mehrmals steckte Rannu die Schläge oder Tritte von Morag ein.
    Rolleston warf das Messer weg. Mudge schoss ihm in den Rücken, ohne damit irgendetwas zu bewirken. Als ich Rolleston anstarrte, kam alles zurück, was er getan hatte, was er bewirkt hatte. Ich sah die Gesichter aller Wild Boys, der Leute vom SAS und dem SBS , von anderen Spezialeinheiten und Geheimdiensten und der regulären Soldaten, für deren Tod er verantwortlich war. All meine Freunde, die ich hatte sterben sehen. Ich sah all den Schmerz, den er ausgelöst hatte. In einem Moment der Klarheit und des reinen kalten Zorns wusste ich, dass ich ihn töten würde.
    Jetzt sah ich, was im Netz geschah. Die Glasebene war in Nebel gehüllt. Die gütigen und schrecklichen Götter wandelten als Schatten durch den Nebel. Sie waren wie Riesen im Vergleich zu den Vagabunden und suchten jene, die ihnen treu ergeben waren, die sie verehrt hatten, um sie mit dem Gottesprogramm zu beschenken. Sie waren die Geschichte der Menschheit, die sich als religiöse Ikonografie im Netz manifestiert hatte. Wie ihre Namensvettern kämpften sie nicht an der Seite der Menschen, sondern verfolgten ihre eigenen Intrigen. Heute jedoch belohnten sie ihre Anhänger und rüsteten sie technisch auf. Morags Drohung oder Beschwörung war erhört worden.
    Ich lächelte. Alle acht Klingen schoben sich aus meinen Knöcheln. Rolleston drehte sich langsam zu Mudge um. Er konnte sich Zeit lassen, weil Mudge keine Gefahr darstellte. Ein Arm Rollestons verwandelte sich in eine Plasmawaffe, als er sich bereit machte, einen weiteren Freund von mir zu töten. Mudge lag immer noch am Boden, wo er niedergegangen war, und feuerte eine Salve nach der anderen ab.
    Ich warf mich auf Rollestons Rücken und schlug wie ein wildes Tier mit meinen Klauen auf ihn ein. Immer wieder trieb ich die Klingen in sein Fleisch, das sich sofort wieder verhärtete. Schwarzes Sekret, wie das gesamte Blut einer Alien-Spezies, die ihm zum Opfer gefallen war, spritzte auf mich. Es war eine religiöse Erfahrung. Ich wurde zu einem Werkzeug des Hasses, das sich schneller bewegte und kräfter zuschlug, als ich jemals für möglich gehalten hätte. Ich war eine wilde Bestie, die durch Kybernetik und winzige Aliens in meinem Blut und reiner Wut angestachelt wurde. Rolleston war von der Heftigkeit meines Angriffs überrascht. Ich wäre genauso überrascht gewesen, wenn die allumfassende Wut in meinem Kopf noch Platz für irgendwelche anderen Gedanken gelassen hätte.
    Dann hatte ich seinen Kopf in der Hand. Sein restlicher Körper brach zusammen. Mittlerweile war ich von Kopf bis Fuß mit Sekret und Blut bedeckt. Ich schnappte nach Luft, konnte kaum noch atmen. Ich war zu etwas anderem geworden. Ich dachte an die SIE -Technik in meinem Körper. War ich im Auftrag eines außerirdischen Volks zu einem Werkzeug der Rache oder der Selbstverteidigung geworden?
    Die Enthauptung Rollestons schien die Graue Lady für einen Moment abgelenkt zu haben, so dass Morag einen Schlag gegen ihren Kopf anbringen konnte. Sie trat daraufhin so heftig nach Morag, dass Rippen brachen. Rannu fintierte mit der Linken, die Bran mühelos abfing. Dann zuckte Rannus Rechte unglaublich schnell vor. Er trat zurück. Der Dolch mit Crom Dhu steckte in Brans Schulter. Sie drehte langsam den Kopf, glotzte verwundert. Der Dolch pumpte sie mit Crom Dhu voll und tötete sämtliche Bionaniten, die all die Jahre für ihre

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