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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Steckern und kam auf mich zu.
    »Eigentlich solltest du nicht …«, begann der Heide.
    Ich vermutete, dass es irgendein Protokoll für die Einrichtung einer separaten und isolierten Verbindung gab, aber es war bereits zu spät. Ich spürte das beunruhigende Klicken, als der Stecker in einen der vier Anschlüsse in meinem Nacken glitt. Irgendwie fühlte es sich intimer als der Kuss an. Blieb zu hoffen, dass darauf kein weiterer Schlag folgte. Ich sah die Bestätigung der Verbindung in meinem IVD und schickte die Datei. Die Verbindung wurde getrennt. Morag konzentrierte sich eine Weile.
    »Alles in Ordnung«, sagte sie zum Heiden. »Ich war mir sicher, dass er mich nicht kontaminieren würde.«
    Der Heide tadelte sie, weil sie sich nicht an das übliche Prozedere gehalten hatte. Dann demonstrierte er es ihr, indem er sie aufforderte, die Datei in ein abgeschirmtes System zu überspielen, worauf er den Touchscreen-Monitor benutzte, um die Datei zu checken. Erst dann klinkte der Heide sich ein und speicherte sie auch in seinem internen System.
    Ich verfolgte es nur am Rande. Morag hatte mir einen Text geschickt, als wir verbunden waren. Ich wünschte, ich wäre auf dieselbe Idee gekommen, aber dann hätte ich wahrscheinlich gar nicht gewusst, was ich sagen sollte. Andererseits hoffte ich inständig, dass es kein Rachevirus war. Dies war eine Geheimoperation, so dass ich mich kurz fragte, ob sie Zugang zu Slaveware hatten. Ich beschloss, Morag zu vertrauen und die Botschaft zu öffnen. Außerdem war ich mir ziemlich sicher, dass Slaveware eine viel größere Datei benötigt hätte. Der Text lautete: »Du bist ein Arschloch, aber du hast mir gefehlt.« Ich glaube, ich sackte ein wenig zusammen, als die Anspannung von mir abfiel. Morag blickte zu mir auf und wandte sich dann lächelnd ab. Ich stellte fest, dass Mudge mich ansah und grinste.
    Ja, jetzt ging es mir wesentlich besser. Abgesehen von meinen Schuldgefühlen, weil ich mit Fiona geschlafen hatte.
    »Mudge«, begann der Heide.
    Mudges Kopf ruckte herum, und seine Linsen fokussierten sich auf ihn.
    »Filmst du?«, fragte der Heide.
    »Natürlich.«
    »Das geht nicht. Das Sicherheitsrisiko ist zu hoch.«
    »Ich habe einen Notausschalter mit umfangreichen Parametern eingerichtet. Wenn mir irgendetwas zustößt, rast ein Feuersturm durch meine Speicher. Ich kann ihn auch mit einem Gedanken auslösen. Dann werde ich ihnen natürlich alles sagen, was ich weiß, weil sie mich wahrscheinlich foltern werden, und ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut ist, sondern eher recht schmerzhaft.«
    Darüber musste ich lächeln. Der Heide machte den Eindruck, als würde er sich auf eine Moralpredigt vorbereiten.
    »Übertreib nicht, Mudge«, sagte ich. »Du würdest uns alle für gutes Gras verkaufen.«
    Mudge gab vor, darüber nachzudenken. »Das ist unfair, Mann. Aber vielleicht für etwas guten Koks oder ein hammermäßiges Psychotropikum, je nachdem, wie ich gelaunt bin.«
    »Hört mal, das ist ja alles sehr amüsant, aber er ist ein …«, begann der Heide.
    »Mach dir keine Sorgen um ihn«, versicherte ich dem Heiden, der sich jedoch nicht so leicht zu beruhigen schien.
    »Die Leute vergessen immer wieder, womit ich meinen Lebensunterhalt bestreite. Ich bin nicht nur irgendeine Dumpfbacke mit einer Kanone. Ihr macht euren Job, und ich mache meinen. Ihr betrachtet mich vielleicht als Risiko, aber glaubt mir, meine Arbeit ist genauso wichtig. Oder wollt ihr, dass diese Einrichtung geheim bleibt? Dass Sharcroft geheim bleibt?« Plötzlich spielte Mudge nicht mehr den bekifften Idioten.
    Der Heide schien immer noch nicht überzeugt zu sein.
    Morag legte eine Hand auf seinen Arm. »Wie kannst du an ihm zweifeln?«
    »Beim letzten Mal hat er alles ausgeplaudert.«
    »Ich bin deswegen genauso unglücklich wie alle anderen …«, begann ich.
    »Blödsinn! Du bist davon begeistert«, fiel Mudge mir ins Wort.
    »Aber sein Timing war gut. Dabei fällt mir was ein. Wenn wir uns in eine Umgebung mit intensiver Überwachung begeben …«
    »Vielleicht sogar mit totaler Überwachung«, sagte der Heide.
    »Dann wäre es besser, wenn wir ganz anders aussehen.«
    »Das wissen wir«, sagte Morag.
    »Wir müssen eine Liste mit allen Dingen zusammenstellen, die wir brauchen«, sagte ich und begann gleichzeitig damit, eine in meinen internen Systemen anzulegen.
    »Das haben wir schon getan. Wir haben sie Sharcroft gegeben. Er sagte, er wird sich um die Beschaffung der nötigen Mittel

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