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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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beobachtete, wie Mudge vorbeitänzelte. Er summte zur Musik, die er via seiner internen Systeme hörte. Er war nackt und hatte sich den Körper bemalt. Das erklärte zumindest den bewusstlosen Soldaten auf der Bank gegenüber. Wie es schien, konnte ich selbst unter den widrigsten Bedingungen schlafen.
    »Mudge?«
    Er drehte sich zu mir um. Er wirkte sehr zappelig. Er streckte die Hand aus, als könnte er mich von der Mitte des Frachtraums aus erreichen. Seine Finger schlossen und öffneten sich.
    »Wir brauchen mehr Kämpfer«, sagte ich zu ihm. »Denk mal drüber nach.«
    Er nickte und lächelte dann.
    Ich war mir nicht sicher, ob die Eskorte, die uns vom Flughafen zum Limbus brachte, dieselbe wie beim ersten Mal war, weil die gesamte Wachtruppe für mich identisch aussah. Jedenfalls waren die Leute gar nicht glücklich, uns zu sehen. Dass Mudge nackt und high war, machte es auch nicht besser. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass die Leute uns nicht richtig ernst nahmen.
    Ich blickte aus dem Fenster, als wir in den Silo hinuntersanken. Mudge kam herüber und nahm mich verspielt in den Schwitzkasten. Anscheinend kam er gerade runter, da er wieder in der Lage war, mit gewöhnlichen Menschen zu kommunizieren. Traurig.
    »Wow«, sagte er. »Du wirst eine Menge Dreck fressen müssen, wenn wir unten angekommen sind.« Was der Grund war, warum ich mich nicht auf die Rückkehr in den Limbus freute. »Es kann nur verdammt demütigend werden.«
    Es hatte keinen Sinn, mit ihm zu reden, wenn er so drauf war.

7. Kapitel
    NEW MEXICO
    Am Ende trug ich Mudges Zeug. Ich hatte mich einverstanden erklärt, mich auf Gott und Überwachungseinrichtungen überprüfen zu lassen. Doch dann weigerte ich mich standhaft, mir die Waffen abnehmen zu lassen, und wies darauf hin, dass ich diesmal mehr dabei hatte als beim letzten Mal. Die ganze Zeit tänzelte Mudge herum und hörte Musik. Er war immer noch splitterfasernackt und bemalt. Ich erlaubte, dass Sie seine Ausrüstung überprüften. Wenn sie ihn ansprachen, kicherte er nur. Mudge hatte sich genau den richtigen Moment ausgesucht.
    Das Limbus-Personal starrte entgeistert auf den nackten, tanzenden Mudge, als wir das Nervenzentrum betraten, beziehungsweise das, was ich für mich als die lange Maschendrahtröhre bezeichnete. Sharcroft kam mit dem seltsamen metallischen und insektenhaften Gang seines Lebenserhaltungsstuhls auf mich zu.
    Ich zeigte auf ihn. »Und Sie verpissen sich.« Ich warf einem seiner Assistenten zwei Glasröhrchen zu. Im einen war eine DNS -Probe, im anderen Blut. »Das ist alles, was Sie von mir bekommen. Verlangen Sie auf gar keinen Fall mehr.«
    »Sergeant Douglas, wenn ich Sie daran erinnern darf …«, sagte seine modulierte elektronische Stimme.
    »Nein, das dürfen Sie nicht. Ich werde mit meinen Leuten reden und mir ein Bild vom Stand der Dinge machen. Von Ihnen bekommen wir die Zielsetzungen und alle Ausrüstungsgegenstände, die wir brauchen. Der Rest unterliegt der Geheimhaltung.«
    »Unter der heißen Sonne gegen das Gesetz verstoßen!«, rief Mudge. Ich glaube, es sollte Gesang sein, auch wenn es völlig disharmonisch klang.
    »Also übernimmst du jetzt das Kommando?«, fragte Morag.
    Ich drehte mich um. Versuchte zu verdrängen, wie gut es sich anfühlte, sie wiederzusehen. Wie gut sie mit dem längeren Haar und dem weißen Einteiler aussah. Wie nervös ich plötzlich wurde.
    Der Heide stand neben ihr und schien sich ohne seinen Stab und die sonstigen Accessoires völlig deplatziert und unwohl zu fühlen. Ich beachtete ihn nicht weiter. Morag musterte mich von oben bis unten und zog angesichts meines ramponierten Zustands eine Augenbraue hoch.
    »Ich kämpfte gegen das Gesetz, und das Gesetz gewann!«, rief Mudge. Er ging auf Morag zu und wollte sie in die Arme schließen.
    »Mudge, du bist nackt«, sagte sie anstelle einer Begrüßung.
    Mudge umarmte sie und beschmierte ihren Anzug mit Körperfarbe.
    »Mann, du hast mich völlig eingesaut!«, protestierte Morag.
    Alle beobachteten, wie Mudge zum Heiden hinübertänzelte.
    »Ich billige die Körperbemalung«, sagte der Heide und schloss Mudge in die Arme, der sich daraufhin in meine Richtung wandte.
    »Siehst du, wie ich eine potenziell angespannte Situation durch das Mittel des Tanzes entschärft habe?«, fragte er laut, als würde er versuchen, die Hintergrundmusik eines Clubs zu übertönen.
    »Und das der Nacktheit. Das ist genial, Mudge. Vielen Dank.« Er kam immer näher. »Aber fass mich nicht an

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