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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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eine Vorhersage von Weltraumwetter, um gefährdete Satelliten rechtzeitig abschalten zu können. Die Wissenschaftler auf der ISS suchten dann Schutzräume auf. Das Wohnmodul bot Olaf und anderen einen ähnlichen Schutz. Wenn die Partikelströme vorbei waren, wurden die Satelliten wieder hochgefahren. Bis dahin war man eben von der Erde abgeschnitten.
    Nicht weiter tragisch, - dachte Olaf.
     
    ~~~~~

64. Verrat
     
    Am nächsten Morgen drängte Anne nach draußen. Auch die anderen waren neugierig und so fiel das Frühstück entsprechend kurz aus. Kaum waren sie aus der Schleuse, meldete sich Fang Si zu Wort.
    „Ich habe gestern, als ihr die Folien geborgen habt, eine Entdeckung gemacht. Dort könnte noch etwas Interessantes zu finden sein.“
    „Was ist es?“, wollte Olaf wissen.
    „Kann ich nicht genau sagen. Es ist ein Radarecho ähnlich dem der Platte und der Folien.“
    „Warum hast du das nicht früher gesagt? Dann hätten wir es uns gemeinsam ansehen können.“
    „Ich war auch neugierig auf die Folien und wollte sie schnell sehen. Außerdem dachte ich, dass wir sowieso hinfahren werden.“
    „Es bleibt uns kaum etwas anderes übrig“, meinte Olaf. „Da wir schon hier sind, werden wir uns nicht mit halben Sachen zufriedengeben, wenn es noch mehr zu entdecken gibt. Starten können wir sowieso nicht vor übermorgen, weil erst dann die Möglichkeit zum Rendezvous mit dem Servicemodul zur Rückkehr geplant ist. Wir haben also genügend Zeit.“
    Es gab keinen Widerspruch. Etwas Sinnvolleres gab es nicht zu tun. Bullrider blieb freiwillig bei der Station.
    „Ich mache Fotos von den Folien und verpacke sie für den Rückflug. Damit habe ich genug zu tun.“
     
    Fang Si übernahm die Steuerung des Rovers. Dieses Mal ging es in die entgegengesetzte Richtung. Anne genoss die Gelegenheit, noch mehr von der Mondoberfläche zu sehen. Sie konnte nicht genug davon bekommen, denn so eine Chance würde es nie wieder für sie geben. Auch Olaf betrachtete fasziniert die vorbeiziehende Landschaft, wobei in ihm eine größere Spannung herrschte, was der neue Fund sein könnte. Unmöglich war es nicht. Wer damals die Platte montiert hatte, hinterlies bei dieser Gelegenheit vielleicht noch anderes.
    Endlich hielt Fang Si an. „Dort, hinter der Wand muss es sein.“
    Sie stiegen ab, denn für den Rover war es wieder zu eng. Olaf ging voran, gefolgt von Anne und Fang Si.
    „Könnt ihr schon etwas erkennen?“, fragte Fang.
    „Nein, noch nicht.“
    Anne schloss zu Olaf auf.
    „Dann müsst ihr wohl alleine weitersuchen“, sagte Fang
    Anne hörte ein Knacksen an ihrem Rucksack. Dann spürte sie einen Stoß und stolperte nach vorne. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass es Olaf genauso ging. In ihrem Anzug war sie zu unbeholfen, um sich mit einem schnellen Schritt abzufangen.
    Dank der geringen Schwerkraft war der Sturz nicht sehr heftig. Anzug und Visier nahmen keinen Schaden.
    Anne rief nach Olaf. Keine Antwort. Sie rief nochmals. Außer Rauschen nichts. Mühsam drehte Anne sich nach Olaf um. Da lag er - und er bewegte sich! Anne war erleichtert. Nun sah Olaf sie an. Besser gesagt, sein goldverspiegeltes Visier sah in ihre Richtung.
    Unbeholfen standen Anne und Olaf auf. Da, wo sie den Rover abgestellt hatten, herrschte gähnende Leere. Man sah den Spuren im Mondstaub. Fang hatte zurückgesetzt und war anschließend davongefahren.
    „Scheiße!“, entfuhr es Anne, aber niemand konnte es hören.
    Sie sah, dass an Olafs Rucksack die kleine Funkantenne abgebrochen war. Es war unschwer zu vermuten, dass ihre Antenne ebenfalls fehlte.
    Das ist das Knacksen gewesen. Fang hat unsere Antennen abgebrochen.
    Nun standen sie hier in einer Gegend, wie sie einsamer nicht sein konnte. Die Anzeige für den Sauerstoff stand auf dreieinhalb Stunden. Für einen Rückmarsch reichte es nicht.
    Ist das die Zeit, die wir noch zu leben haben?
    Anne wollte es nicht glauben.
    Sie sagte etwas zu Olaf, bis ihr wieder einfiel, dass selbst eine Kommunikation mit dem einzigen Menschen in ihrer Nähe nicht möglich war. Einsamer ging es wirklich nicht. Sie lehnte sich an einen Felsen und dachte nach. Olaf ging langsam herum und sah sich die Spuren des Rovers an.
    Miteinander reden unm öglich? Vielleicht gibt es doch einen Weg.
    Anne winkte Olaf herzukommen. Als er dicht vor ihr stehen blieb, ging sie einen weiteren Schritt auf ihn zu, soweit, bis sich ihre Visiere berührten.
    „Hallo Olaf“, sagte sie. „Kannst du mich hören?“
    „Ja“, kam es

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