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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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Seite. Zu seiner großen Erleichterung wechselte die Anzeige auf grün - und das schon bei 80 Prozent. Die Schraube rührte sich.
    Von Olaf fiel eine unfassbare Last ab. Jetzt würde sein Name nur noch in Verbindung mit einer witzigen Anekdote in die Geschichte der Raumfahrt eingehen und nicht in Verbindung mit einer Katastrophe.
    „Anne, du hast was gut bei mir.“
    Anne nahm es nur am Rande wahr, weil sie mit Spannung zur Platte hochsah und auf eine Veränderung wartete. Es tat sich aber nichts. Sie mussten erst die beiden restlichen Schrauben lösen. Mit der neu gewonnenen Erfahrung gelang es ohne weitere Aufregungen.
    Nach der letzten Schraube fiel die Platte nach unten. Sie hatten keine Möglichkeit gesehen, das ohne erheblichen Aufwand zu verhindern. Aber bei dem, was die Platte in 50 Millionen Jahren ausgehalten hatte, war dieser Sturz aus vier Metern Höhe bei der reduzierten Schwerkraft nichts, was sie ernsthaft beschädigen konnte. Es wurde auch erstaunlich wenig Staub aufgewirbelt. Es gab keine Luft, die den reichlich vorhandenen Staub mitgerissen hätte. Die Platte fiel geräuschlos herunter und blieb einfach liegen.
    Nun sahen sie, was die Platte schützen sollte, denn das war offensichtlich ihr Zweck: Der Schutz von Folien, die fast so groß waren wie die Platte selbst. Bullrider konnte sie mühelos aus ihrer lockeren Befestigung entnehmen und zu Olaf herunter reichen. Drei Stück waren es, aus einem Material ähnlich dem der Schraube, nur dünn und biegsam - und auf der gesamten Fläche eng beschrieben mit unbekannten Zeichen. Auf der letzten Folie erkannte Anne einen Ausschnitt der Mondoberfläche mit einer Markierung in einem tiefen Krater.
    Zeit die Folien lange zu bestaunen hatten sie nicht.
    „Wir müssen dringend zurück“, drängte Bullrider. „Der Sauerstoff wird knapp und die Batterien des Rovers haben auch sehr gelitten.“
    Sie rollten die Folien zusammen und verstauten sie dort, wo vorher die Teile der Leiter gesteckt hatten. Die Platte mussten sie zurücklassen. Sie war zu sperrig für das Mondmodul und zerteilen konnte man sie nicht. Auch ihre anderen Gerätschaften ließen sie liegen, obwohl sie einmal sehr viel Geld gekostet hatten. Daran dachte niemand der Drei. Es war belanglos. Der eigentliche Schatz war sicher am Rover befestigt.
     
    Anne bemerkte, dass Bullrider auffallend langsam fuhr.
    „Was ist los? Warum fahren sie nicht schneller?“
    „Die Spannung in den Batterien lässt nach. Wenn ich jetzt schnell fahre, halten sie nicht durch.“
    Anne warf einen Blick auf die Anzeige ihrer Anzugfunktionen. „Wenn wir so langsam fahren, halten WIR nicht mehr durch. Meine Atemluft geht jedenfalls zur Neige. Ich bin schon auf Reserve.“
    „Ich kann Sie beruhigen, ich auch.“
    „Aber ...“
    „Ich tue, was ich kann“, schnitt Bullrider Anne das Wort ab. „Und wenn Sie auch etwas tun wollen, dann halten Sie den Mund. Jedes Wort verbraucht Ihre Luft noch schneller.“
    Anne verkniff sich eine Bemerkung. Die Situation war tatsächlich ernst. Jetzt hieß es: Nicht aufregen und flach atmen. Wenn es nur eine einzige Verzögerung gäbe ...
    Bullrider machte seine Sache gut. Er holte das Maximale aus der Batterie heraus und schaffte es den Rover bis zur Station zu bringen. Ein Handgriff schloss ihn an die zentrale Energieversorgung an und dann ging es so schnell wie möglich zur Schleuse. Wie gut es tat, tief Luft holen zu können!
    „Schade, dass die Folien draußen bleiben müssen“, stellte Anne bedauernd fest. Sie waren zu groß für das Wohnmodul.
    „Und fotografiert haben wir sie auch noch nicht.“
    „Das machen wir morgen als Erstes. Dann kommen sie in unseren Laderaum und es geht ab nach Hause. Bis dahin wird sie schon keiner stehlen.“ Bullrider lachte über seinen eigenen Witz. Er ahnte nicht, dass es diese Gefahr tatsächlich gab - und nicht nur diese.
     
    „Wir haben keine Funkverbindung zur Erde“, informierte Fang Si, als Anne, Olaf und Bullrider aus der Schleuse ins Wohnmodul kamen.
    „Warum nicht?“
    „Es sind starke Sonnenwinde angekündigt. Deshalb haben sie auf der Erde zur Sicherheit die Satelliten abgeschaltet.“
    „Wann war das?“
    „Als ihr die Platte abgemacht habt.“
    „Dann wissen die da unten noch gar nicht, was wir gefunden haben?“
    „Nein.“
    „Na gut. Dann müssen sie eben ein bisschen warten. Sie werden bestimmt platzen vor Neugier.“ Olaf machte sich keine weiteren Sorgen. Schwankungen im Sonnenwind waren normal. Es gab sogar

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