Krieg um den Mond (German Edition)
Schreibtisch seine Gedanken an.
Verflixt! Das ist ja wie eine Gehirnwäsche.
Tatsächlich musste Gordon den ganzen Tag daran denken, wie er Mirjam am besten in seiner Nähe behalten konnte. Es ging gar nicht anders. Das Ding in seiner Schublade ließ es nicht zu. Einen Job würde er Mirjam anbieten. Das war klar. Aber welchen? Mirjam hatte sich in der heißen Phase des Raketenstarts gut geschlagen. Sie besaß unzweifelhaft zahlreiche Qualitäten. Und lukrativ durfte der Job ruhig sein, schließlich war es nicht sein Geld. Er musste es nur einigermaßen plausibel begründen, aber so etwas fiel ihm nicht schwer.
Ich werde sie als persönliche Assistentin für Kommunikations- und Koordinationsaufgaben einstellen.
Das war gut mit seinem erweiterten Aufgabenbereich zu begründen. Dann wäre sie häufig in seiner Nähe und die Vertrauensstellung würde ein gutes Gehalt rechtfertigen. Teresa hatte immer noch genügend zu tun. Sie konnte wie bisher die üblichen Aufgaben als Chefsekretärin erledigen. Aber er musste sie im Auge behalten. Teresa war die einzige, die ihm gefährlich werden konnte. Ihr entging nichts, was in seiner Umgebung geschah. Sie wusste, wann er kam und ging. Jeder, der zu ihm wollte, musste an ihr vorbei. Außerdem kannte sie die Bewerbungsunterlagen und wusste, was Mirjam verdienen würde. Durch ihre lange Betriebszugehörigkeit kannte sie auch viel zu viele, als dass man sie einfach entlassen konnte, zumal sie einen tadellosen Ruf hatte. Andere aus dem Team waren harmlos. Sollten sie sich ruhig ihre Gedanken machen und reden. Es würden Gerüchte bleiben. Die gab es immer wieder, Bürogeschwätz eben.
Was Teresa anging, hatte er in weiser Voraussicht vorgesorgt. Seit Monaten lief ein Überwachungsprogramm, das alles aufzeichnete, was an Teresas Computer geschah. Jeder Tastendruck wurde registriert. Irgendetwas würde er finden.
Gordon startete das Programm, gab einige Stichworte ein und startete die Auswertung. Die Ergebnisse konnte er sich nachher ansehen. Zufrieden mit sich rief er Mirjam an und bat sie in sein Büro. In den fünf Minuten, bis sie kam, beschäftigte er sich mit dem Inhalt seines Schreibtischs. Dieses Ding darin hatte sich in seinen Gehirnwindungen festgefressen wie selten etwas zuvor.
„Oh ich sehe, es hat dir gefallen.“
Gordon zuckte zusammen und steckte den Slip reflexartig zurück in die Schublade. Er hatte Mirjam nicht kommen gehört. Sie lachte ihn offen an.
„Da hast du mir etwas Heißes hinterlassen. Du kannst einem ordentlich den Kopf verdrehen.“
„Reine Absicht, aber das willst du doch.“
Mirjam setzte sich auf den Stuhl, der seinem Schreibtisch gegenüberstand, und schlug die Beine übereinander. Es sah alles so unschuldig und normal aus.
„Hast du etwa die ganze Zeit ohne verbracht?“
„Du kannst ja nachsehen“, entgegnete Mirjam schnippisch. „Auf jeden Fall hast du viel über mich nachgedacht. Das sehe ich dir an.“
„Ich hatte keine andere Chance. Natürlich möchte ich, dass du bleibst. Ich werde dich als meine zusätzliche Assistentin einstellen. Du wirst mir die Kommunikation mit der Presse abnehmen und mich bei der Organisation des vergrößerten Teams unterstützen. In dieser Position hast du jederzeit Zugang zu mir.“
Er nannte eine Summe und wartete gespannt auf Mirjams Reaktion.
Die nickte anerkennend. „Das klingt gut. Einverstanden.“
Gordon lehnte sich zufrieden zurück. Die nächste Zeit würde Spaß machen.
„Und jetzt möchtest du sicher wissen, wie ich den Tag verbracht habe?“ Sie wechselte die Position ihrer Beine, sodass für Gordon unmissverständlich war, was sie meinte.
„Liebend gerne. Zuerst muss ich mich aber um Teresa kümmern.“
„Dann lasse ich dir mein Andenken noch etwas da.“ Mirjam stand auf und hauchte einem Kuss. „Sag mir Bescheid, sobald du Zeit hast.“
„Mach ich. Es wird nicht lange dauern. Wenn du bei Teresa vorbeikommst, schick sie zu mir.“
Teresa stand kurz darauf vor Gordons Schreibtisch.
Gordon schlug von Anfang an einen strengen Ton an: „Als Erstes: Diese zehn Bewerber will ich zu Vorstellungsgesprächen sehen. Organisieren Sie das für die nächste Woche.“ Gordon gab Teresa die Unterlagen. „Die anderen Bewerbungen behalte ich hier, falls unter den ersten zehn nicht genügend brauchbare sind. Als Zweites: Für einen Bewerber habe ich mich bereits entschieden. Mirjam wird bei uns eine feste Stelle antreten. Sie hat sich schon im Team bewährt. Sie wird als
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