Krieg um den Mond (German Edition)
Kopie der weiteren Übertragung, weil es keine weitere Übertragung gegeben hat. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?“
Gordon wurde lauter. Er wollte das Gespräch beenden. Diese Anne war fürchterlich hartnäckig.
„Ich glaube nicht, dass die Übertragung gestört war. Ich glaube, dass Sie etwas verschweigen wollen. Sie haben eine wichtige Entdeckung gemacht, die ...“
Gordon reichte es. Er war keinen Widerspruch gewohnt. So etwas Respektloses ließ er sich nicht bieten.
„Machen Sie erst mal ihre eigenen Entdeckungen! Wer sind Sie eigentlich, dass Sie meine Aussagen anzweifeln? Meine Zeit ist zu wertvoll, um sie mit einer Praktikantin zu vertrödeln.“
Ärgerlich unterbrach Gordon das Gespräch und wählte sofort die Nummer von Teresa.
„Wie kommen Sie dazu, diese Frau zu mir durchzustellen?“
„Bitte entschuldigen Sie, Mr. Forell. Sie hat behauptet, Sie persönlich zu kennen. Sie sagte, Sie hätten ihr eine E-Mail geschrieben und sie sollte antworten. Und bei persönlichen Angelegenheiten wollte ich nicht näher nachfragen.“
„Okay.“ Das mit der Antwort war gelogen, aber das konnte Teresa nicht wissen. „In Zukunft Frau Winkler nicht mehr durchstellen. Egal, was sie erzählt.“
Am nächsten Tag hatte Gordon Anne schon vergessen. Der Alltag forderte ihn zu hundert Prozent.
„Mr. Forell, Mirjam ist da. Sie möchte mit Ihnen sprechen. Soll ich sie durchlassen?“
„Natürlich. Schicken Sie sie rein.“
Dieser Tag fing ja gut an. Bedauerlicherweise war Mirjam entsprechend dem Dresscode der NASA angezogen.
„Hi, Mirjam. Schön, dass du mich noch nicht vergessen hast. Gut erholt?“
„Fit wie ein Turnschuh. Und zu neuen Untaten bereit.“ Mirjam sah ihn schelmisch an. „Wie steht es mit dir? Auch wieder erholt?“
„Auf jeden Fall. Wenn nicht so viel Arbeit anliegen würde ...“ Gordon ließ den Rest vieldeutig offen. „Du hast ein Anliegen?“
„Habe ich. Mein Praktikum geht zu Ende. Ich möchte mit dir darüber reden.“
Daran hatte Gordon noch nicht gedacht. Für ihn war es selbstverständlich, dass Mirjam da war. Sie hatten sich zwar einige Male getroffen, aber nach seinem Geschmack könnte es so weitergehen.
„Und? Du willst doch nicht die Koffer packen?“
„Nicht unbedingt. Die Arbeit macht mir Spaß - und es macht mir Spaß, unartig zu sein.“
„Dann bleib doch! Ich hab nichts dagegen.“
„Ich will nicht ewige Praktikantin sein.“
„Verstehe ich. Du hast dir sicher schon etwas überlegt, so wie ich dich kenne. Schieß los!“
„Du kennst mich gut. Ich möchte einen richtigen Job. Mit Verantwortung; lukrativ sollte er sein; und das Beste wäre, mit viel Möglichkeit zu Unanständigkeiten. Du weißt sicher, was ich meine.“ Mirjam lächelte Gordon vielsagend an.
Gordon wusste nur zu gut, was Mirjam meinte. Er sah auf den Stapel Bewerbungsschreiben.
„Ich werde mir etwas Gutes einfallen lassen. Verlass dich drauf.“
„So gefällst du mir“, sagte Mirjam lächelnd. „Ganz der souveräne Chef. Wenn du nichts dagegen hast, lasse ich dir eine kleine Erinnerung da. Die macht dich bestimmt kreativ.“
„Warum sollte ich etwas dagegen haben. Was ist es denn?“
„Moment!“
Mirjam packte ihren Rock am Saum und zog ihn hoch. Verblüfft sah Gordon zu, wie Mirjam ihren Slip nach unten zog.
„Das gefällt dir doch, oder?“ Mirjam wartete keine Antwort ab. Sie hielt das Teil in Gordons Augenhöhe. Es war rot und schwarz und verflixt klein. Frech ging sie zur Rakete und zog den Slip über die Spitze. „Viel Spaß beim Denken. Ich bin gespannt auf deine Einfälle.“
Ehe Gordon sich versah, war Mirjam durch die Tür verschwunden. Er benötigte einen Moment, um zu begreifen, was geschehen war - und welche Gefahr drohte: Teresa!
Teresa konnte jeden Moment zur Tür hereinkommen. Dieses Teil auf der Rakete durfte sie auf keinen Fall sehen. Eilig holte Gordon es herunter. Der Slip fühlte sich noch warm an. Wohin damit? Gordon stopfte ihn in die oberste Schreibtischschublade. Puh! Ihm war ganz heiß geworden. Diese Mirjam war zu immer neuen Überraschungen fähig.
Teresa kam tatsächlich herein.
„Hier sind die Unterlagen für das nächste Meeting. Es ist in einer halben Stunde.“
„Danke. Legen Sie sie auf den Schreibtisch.“
Gordon musste seine Gedanken sortieren. Als Teresa gegangen war, griff er sich die erste Akte. Es fiel ihm schwer, sich beim Durcharbeiten der Bewerbungen zu konzentrieren. Wie ein Magnet zog der Slip in seinem
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