Krieg um den Mond (German Edition)
ab. Es war offensichtlich, dass er nach den richtigen Worten suchte.„Anne, du weißt, dass ich dich schätze. Ich möchte dich nicht verletzen. Aber ich glaube, dass du dich da in etwas verrennst.“
Anne war konsterniert. „Du glaubst mir auch nicht?“
„Es ist tatsächlich nicht einfach zu glauben. Das musst du zugeben. Eigentlich ist das Ganze absolut unglaublich. Eine fremde Schraube auf dem Mond ist nicht möglich. Das gibt es in Science Fiction Romanen aber nicht in der Wirklichkeit.“
„Ich bin kein Phantast. Soweit solltest du mich kennen.“
„Richtig. Aber du hast dich in den Mond verbissen und kannst an nichts anderes mehr denken. Nach der Arbeit starrst du stundenlang auf einen Monitor und siehst nur graue Steine und Staub. Es ist ganz normal, dass einem der Verstand gelegentlich einen Streich spielt. Du musst dich deshalb nicht schämen.“
„Ich schäme mich nicht.“ Anne wurde ärgerlich. „Und die Reaktion von diesem Forell? Ist die nicht verdächtig?“
„Nach dem, was du erzählst, ist er ein Scheißkerl, ja. Aber warum sollte er lügen?“
„Er hat gelogen. Ich habe es kontrolliert. Es gibt definitiv keinen Felsen, der eine Übertragung hätte stören können. Das kann ich beweisen.“
„Solche Berechnungen sind äußerst schwierig. Eine kleine Unschärfe und man hat einen Fehler.“
„Ich habe keinen Fehler gemacht!“
„Vielleicht sind die Fotos nicht vollständig. Auf so einer großen Fläche kann viel herumliegen.“
„Es lag nichts herum“, entgegnete Anne fest, „außer dieser Schraube.“
„Aber du hast kein Foto. Es gibt keine Aufzeichnung. Und es gibt niemanden, der deine Entdeckung bestätigt. Nicht einmal die Wissenschaftler, die den Rover steuern.“
„Du willst mir nicht glauben!“
„Ich würde dir zu gerne glauben, aber ich bin überzeugt, dass du dich in etwas hinein steigerst. Mach dich nicht unglücklich. Entspann dich. Es gibt so vieles Interessante zu erleben und zu entdecken, ich ...“
„Ach, lass’ mich mit deinen Weisheiten in Ruhe. Die kannst du dir sparen“, fiel ihm Anne ins Wort. Sie stand abrupt auf und ging eilig aus dem Café. Dabei stieß sie an einige Stühle, aber das war ihr egal.
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20. NSA Hauptquartier, Langley
„Bringst du mir eine Pizza mit, Will?. Schinken, Salami, Oliven, Peperoni und doppelt Käse?“
„Sonst noch Wünsche?“ Will war wenig erfreut.
„Ja. Zwei große Dosen Cola light. Ich danke dir.“
Will verzog das Gesicht, aber er stand auf und ging.
„Was bin ich für ein Idiot, dass ich das mit mir machen lasse. Ich bin doch kein Pizzabote“, murmelte er. Das hörten aber nur die Kollegen auf dem Flur und wunderten sich.
Scott McKinsley lehnte sich gemütlich zurück. Er kramte eine Zeitung aus der Tasche und begann zu lesen. Als er die Seite sechs in Angriff nehmen wollte, landete ein Karton auf seinem Schreibtisch.
„Hier ist deine Pizza.“
„Nicht so hastig. Dann fallen die Oliven von der Pizza“, beschwerte sich Scott.
„Ja und? Dann leg sie halt wieder drauf! Oder bist du auch dafür zu faul?“
„Du weißt doch, dass ich ein fauler Sack bin. Sonst wäre ich nicht in deiner Abteilung.“
„Wenn du glaubst, dass hier alle faul sind, dann bin ich etwa auch ein fauler Sack?“
„Nein, bei dir ist das was anderes. Du bist nur nicht clever genug für andere Arbeit.“
Will verzog das Gesicht.
„Vielen Dank! Du bist heute wieder richtig nett zu mir.“
Scott stopfte sich ein Stück Pizza in den Mund, was ihn nicht daran hinderte weiterzureden.
„Sag, hättest du Lust bei den Arabern zu arbeiten?“
‘Araber’ war Scotts Bezeichnung für die Abteilung, die für die Überwachung arabischsprachiger Internetseiten zuständig war. Will wusste das, denn sie arbeiteten schon seit Jahren zusammen.
„Gott bewahre! Bei denen ist heute mächtig was los. Die rennen umher wie ein aufgescheuchter Haufen Ameisen. Eben sind mir auf dem Flur ein paar begegnet.“
„Das ist doch normal bei denen. Die laufen immer so hektisch herum.“
Scott schaute zu ihren Monitoren hinüber, die in viele kleine Felder aufgeteilt waren. Jedes stand für einen Überwachungsbereich. Im Hintergrund liefen Spionprogramme, die das gesamte englischsprachige Internet der Vereinigten Staaten überwachten. Die Programme durchforsteten die Internetseiten auf verdächtige Stichworte. Wurde ein Stichwort gefunden, blinkte das zugeordnete Feld auf dem Monitor rot und sie mussten die Seite untersuchen. Das
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