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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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wieder. Jennifer würde Morgen wieder neben ihm sitzen und er hatte schließlich zugesagt.
    Also machte Michael sich an die Arbeit. Die Zeitschriften unter dem Bett zusammen zu schieben, ging nicht. Da war es schon voll. Im Schrank fand er Platz. Die Kleider, die dort hingehörten, lagen noch auf dem Bett. Die mussten wieder zurück in die Reisetasche. Eine Stunde konnte in der Schule unglaublich lang sein. Jetzt flog die Zeit nur so dahin. Die Poster nahm Michael vorsichtig ab. Vielleicht würde Jennifer nicht noch einmal kommen. Dann könnte er sie wieder aufhängen.
    Das letzte Poster ging doch kaputt. Michael erschrak sich zu sehr, als es klingelte.
    Schon fünf Uhr?
    Michael konnte es nicht fassen. Er hatte immer gehört, dass Mädchen zu spät zu Verabredungen kamen. Jennifer passte wohl nicht in diese Schublade. Es klingelte schon wieder. Michael stürzte zur Tür.
    „Hi, ...“
    Jennifer stutzte, dann prustete sie los: „Wie siehst du denn aus?“
    Michael drehte sich zu dem kleinen Spiegel neben der Eingangstüre. Seine Haare standen wirr ab. Sein Gesicht war von der Anstrengung knallrot. Sein Hemd stand offen und er war total verschwitzt. So sollte man kein Mädchen empfangen. Das wusste sogar er. Verlegen trat Michael zur Seite und ließ Jennifer ein.
    „Mach dir nichts draus. Ist doch originell.“
    Jennifer passte tatsächlich nicht in das übliche Schema. Michael bot ihr einen Platz an und verkroch sich ins Bad. Ein Schuss kaltes Wasser ins Gesicht, mit den Händen die Haare sortiert und mit dem Waschlappen über den Spiegel, den er vergessen hatte. Jetzt ging es so einigermaßen.
    Michael holte dreimal tief Luft, dann wagte er sich zurück in sein Zimmer. Jennifer sah ihn erwartungsvoll an. Um so schnell wie möglich auf bekanntes Terrain zu kommen, setzte Michael sich sofort an seinen Computer.
    Jennifer ließ sich willig durch seine Homepage führen und alles erklären. Sie war beeindruckt.
    „Und das hast du alles selbst gemacht?“
    Das hatte Michael. Ein ungewohntes Gefühl breitete sich in ihm aus. Zum ersten Mal in seinem Leben war er stolz auf etwas, das er geschaffen hatte. Und es war schön es jemandem zu zeigen, der sich ehrlich dafür interessierte. Diese Erfahrung war neu für ihn. Sein Eispanzer, den er um seine Empfindungen errichtet hatte, bekam erste Risse.
    „Ich habe sogar ein Video eingebaut.“
    „Das will ich sehen. Zeig her!“
    Michael startete das Video. Es zeigte Bilder, die der Mond-Rover übertragen hatte. Jennifer schaute ratlos auf den Bildschirm.
    „Alles grau und öde. Eigenartige Landschaft. Was soll das sein?“
    „Rate mal!“
    „Keine Ahnung. Wüste Gobi?“
    Michael musste herzhaft lachen. Das erste Mal seit sehr langer Zeit. Wie gut das tat. Er wollte gar nicht mehr aufhören.
    Jennifer stieß ihn in die Seite. „Hey, was ist los mit dir? War das so blöde?“
    „Ach was. Es ist nur so schön zu lachen.“
    „Jetzt sag schon. Was ist es?“, drängte sie.
    „Der Mond!“
    „Der Mond? Du machst Witze.“
    „Echt. Im Ernst. Es sind Bilder vom Mond.“
    „Ist ja irre. Und wie kommst du daran? Du wirst mir wohl nicht erzählen, dass du dort Urlaub gemacht hast.“
    Michael erzählte ihr von seinem Vater, von der Mond-Mission und wie er an das Video gekommen war.
    „Mensch, du bist ja richtig cool. Wie James Bond.“
    Unter Jennifers Bewunderung taute das Eis schneller als Schnee in der Sahara. Was das Video zeigte, war unwichtig geworden. Wichtig war nur eins: Dass Jennifer ihn toll fand.
    „Es sind sicher viele, die deine Seite ansehen.“
    „Leider nicht. So eine private Homepage fällt unter den Millionen Seiten im Internet gar nicht auf.“
    „Das muss sich ändern“, entschied Jennifer, „und ich habe auch schon eine Idee.“
    Natürlich wollte Michael die Idee hören.
    „Wir stellen dein Mond-Video auf Youtube ein. Dein Video ist etwas Besonderes, das bekommt sicher viele Klicks. Und dann machen wir noch einen Link zu deiner Homepage. Was hältst du davon?“
    „Gute Idee!“
    Michael hatte schon früher mal daran gedacht, sein Video dort einzustellen, aber weil sein Vater mit dem Video so geheimnisvoll und wichtig getan hatte, hatte er Skrupel gehabt und sich nicht getraut. Aber wer war sein Vater? Ein Mensch, der sich nicht für ihn interessierte. Jetzt war nur Jennifer wichtig. Und wenn sie gut fand, sein Video auf Youtube einzustellen, würde er es tun.
    „Ist es schwierig?“, wollte Jennifer wissen.
    „Überhaupt nicht. Wenn du

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