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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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willst, können wir es gleich machen.“
    Natürlich wollte Jennifer.
    Voller Stolz machte sich Michael an die Arbeit. Zu spüren, wie Jennifer jeden seiner Handgriffe beobachtete, ließ Michael alles vergessen, was ihm in den letzten Monaten schief gegangen war. Es dauerte nicht lange, dann war das Ergebnis perfekt.
    „Geschafft.“ Zufrieden lehnte Michael sich zurück.
    „Ja, geschafft“, stimmte Jennifer ihm zu. „Das müssen wir feiern. Ich habe eine gute Eisdiele 10 Minuten von hier gesehen. Hast du Lust?“
    Michael hatte Lust. Und wie!
     
    ~~~~~

22. Hofheim
     
    Die Enttäuschungen der letzten Zeit setzten Anne mehr zu, als sie jemals zugeben würde. Ihre Mondlandschaft aus Tapetenbahnen und Fotos hatte sie auseinander geschnitten, zusammengerollt und in mehreren Umzugskartons verstaut. Jeden Tag nach Feierabend fuhr sie so schnell wie möglich nach Hause. Sie wollte keinen Menschen sehen und Olaf erst recht nicht. Seine Anrufe nahm sie nicht an und seine SMS beantwortete sie nicht.
    Um sich abzulenken, vertiefte Anne sich in ein Computerprogramm zur Berechnung von Kometenflugbahnen. Der Erfolg war mäßig. Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie sie im Internet herumklickte. So auch heute. Irgendwann landete sie bei Google.
    Das leere Feld für die Suchstichworte starrte Anne an und wartete auf eine Eingabe. Aber was soll man eingeben, wenn nichts sucht? Aus Routine tippte sie ‘Mond’ und klickte auf suchen. Die Such-Ergebnisse kamen ihr vertraut vor. Diese Suche war nicht ihre erste und es änderte sich wenig von einem Tag auf den anderen. Lustlos ging Anne die Ergebnisse durch. Auf der dritten Seite erschien ein Treffer, den sie vorher nicht gesehen hatte, ein Beitrag auf Youtube. Auf ein albernes Filmchen hatte Anne keine Lust, aber der Hinweis ‘neue Bilder vom Mond-Rover’ elektrisierte sie. Dieser Beitrag konnte erst seit kurzer Zeit im Netz sein, sonst hätte sie ihn schon zu der Zeit gefunden, als sie gezielt nach dem Video gesucht hatte. Wo kam der her? Gleichgültig. Das musste sie sehen. Sie startete das Video und wartete begierig auf die ersten Bilder. Das war’s!! Sie erkannte es genau. Es war die Sequenz, kurz bevor die Schraube ins Bild kam. Sie hätte jeden Stein mit geschlossenen Augen aufzeichnen können.
    Annes Herz schlug mit jeder Sekunde schneller. Als sich der Augenblick näherte, in dem man die Schraube sehen musste, hatte sie einen Puls wie am Ende eines 10.000-Meter-Laufs. Anne ballte die Hände zu Fäusten und murmelte unablässig: „Nicht aufhören! Nicht aufhören!“ Dann kam das Bild. Da lag sie!
    „Ich habe Recht gehabt“, sagte sie triumphierend und sprang auf.
    Und dann ... Das Video lief weiter!
    Die haben mich angelogen! Die Übertragung war nie unterbrochen gewesen. Ich hab‘s gewusst!
    Die Amerikaner wussten genau, was dort oben lag. Sie hatten die Schraube so nahe herangezoomt wie möglich. Es waren Details zu erkennen, die Anne vorher nicht gesehen hatte. Dann war das Video zu Ende. Es folgte ein Hinweis auf die Homepage von Michael Forell.
    Michael? Ich dachte der hieß Gordon. Und warum hat er mir die Übertragung nicht gegeben, wenn er sie später sogar im Internet veröffentlichte?
    Da waren viele Fragen, die ihr aber nur am Rande kamen. Wichtig war nur, das Video zu haben.
    Jetzt bloß keinen Fehler machen!
    Anne speicherte das Video gleich zweimal auf ihrem Laptop. Damit dabei auf keinen Fall etwas schief gegangen war, rief sie beide Dateien auf und startete sie probehalber. Jede funktionierte einwandfrei.
    Fix und fertig sank Anne in ihren Sessel.
    Was jetzt?
    Annes Kopf war leer.
    Eine heiße Dusche! Das ist jetzt das Richtige.
    Die Dusche dauerte gerade so lange, bis die erste Erregung abgespült war. Kurz darauf saß Anne mit nassen Haaren und nur in ein Handtuch gewickelt schon wieder vor dem Bildschirm. Sie konnte sich an dem Video nicht sattsehen.
    Morgen würde sie es zur ESA mitnehmen. Das war klar. Aber wem sollte sie es zeigen? Irgendwelchen Wissenschaftlern? Es durfte auf keinen Fall im Alltagsbetrieb untergehen, dafür war es zu bedeutend. Außerdem war es ihre Entdeckung, für die sie weiß Gott genug gelitten hatte. Die wollte sie nicht aus der Hand geben und auf dem Dienstweg nach oben gereicht wissen.
    Anne wusste, dass diese Woche der Generaldirektor der ESA, Dr. Bardouin, in Darmstadt war. Gewöhnlich hatte er seinen Sitz in Paris. Morgen nahm er an einer Planungskonferenz teil und war normalerweise unerreichbar für eine

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